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Welt-AIDS-Tag: Diskriminierung macht krank

Kreis Soest – Der Umgang mit HIV ist in Deutschland häufig von Unsicherheit und Angst geprägt. Die daraus resultierende Diskriminierung von Menschen mit HIV schadet den Betroffenen und hält Menschen vom HIV-Test ab. Informationen und Beratung bieten im Kreis Soest die Beratungsstellen beim Kreisgesundheitsamt und bei der AIDS-Hilfe.

„Menschen mit HIV werden in Deutschland immer noch diskriminiert“, darauf weist Antje Dribbisch als AIDS-Koordinatorin vom Gesundheitsamt Kreis Soest im Vorfeld des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember 2016 hin. Rund einem Fünftel der Menschen mit HIV ist schon einmal eine medizinische Behandlung verweigert worden. Bei einem offenen Umgang mit der HIV-Infektion reagiert ein Viertel der Arbeitgeber diskriminierend. „Die Diskriminierung führt oft zu einem niedrigen Selbstwertgefühl, schlimmstenfalls zum Rückzug und zur Isolation. Das ist alles andere als gesundheitsfördernd”, erläutert Hanna Rose, Sexualwissenschaftlerin von der AIDS-Hilfe im Kreis Soest.

Bild: Thomas Weinstock/Kreis Soest
Bild: Thomas Weinstock/Kreis Soest

Die Diskriminierung von Menschen mit HIV und der von HIV besonders betroffenen Gruppen hat noch eine weitere problematische Folge: Menschen haben Angst, einen HIV-Test zu machen. Antje Dribbisch, Gesundheitswissenschaftlerin, führt aus: „Manche fürchten die Folgen eines möglicherweise positiven Testergebnisses und warten lieber ab. Dabei wissen wir heute, dass eine frühzeitige HIV-Therapie einen wirklich großen gesundheitlichen Nutzen für die jeweilige Person hat.” Die beiden Beratungsstellen für HIV/Aids und sexuell übertragbare Erkrankungen beraten anonym und kostenlos zu allen Fragen rund um HIV. „Bei uns sind alle willkommen: Menschen, die darüber nachdenken, einen HIV-Test zu machen, Menschen mit HIV, die beispielsweise im Gesundheitswesen diskriminiert worden sind, aber genauso Arbeitgeber, die unsicher im Umgang mit HIV-positiven Menschen sind”, ergänzt Hanna Rose.

Im Rahmen des Welt-Aids-Tages bietet die Aids-Hilfe wie gewohnt ganztags vom 1. bis 3. Dezember 2016 im Aktionshäuschen auf dem Weihnachtsmarkt Soest Informationsmöglichkeiten rund um das Thema HIV/Aids an. Dabei werden auch wieder die wunderschönen Holzarbeiten mit regionalen Ansichten aus dem Kreis Soest von der Justizvollzugsanstalt Werl angeboten und Spenden gesammelt. Ein Besuch beim Aktionshäuschen lohnt sich. Am 1. Dezember 2016, dem Welt-Aids-Tag, findet die HIV-Sprechstunde des Gesundheitsamtes ausschließlich in der Außenstelle Lippstadt statt.

Das Gesundheitsamt bietet Beratung und Testungen zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen zu folgenden Zeiten an zwei Standorten im Kreis an: in Soest (Kreishaus, Hoher Weg 1-3, Raum E 152, Telefon 02921/30-3058) dienstags von 10 bis 12.30 Uhr und donnerstags von 14 bis 16.30 Uhr; in Lippstadt (Mastholter Str. 230, Raum 113 und 115, Telefon 02921/30-3562) Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 12 Uhr nach Vereinbarung und jeden 1. Donnerstag im Monat von 14 bis 17 Uhr. Die Aids-Hilfe im Kreis Soest (Jakobistraße 44a in Soest, Telefon 02921/ 2888) ist zu folgenden Sprechzeiten erreichbar: montags von 16 bis 18 Uhr, dienstags von 9 bis 12 Uhr und mittwochs von 14 bis 16 Uhr.

Veröffentlicht von:

Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou veröffentlichte diesen Artikel auf Südwestfalen Nachrichten. Sie ist in der Lüdenscheider Redaktion unter 02351-9749710 und per Mail unter redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de erreichbar.

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