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Stadtwerke Hemer ziehen weitere Experten hinzu

· Stadtwerke ziehen weitere Experten hinzu

· Bürger-Info-Abend am Mittwoch

· Abkochgebot bleibt weiterhin bestehen

Hemer. Nach dem Fund des Parasiten Giardia in einer Trinkwasser-Probe arbeiten die Stadtwerke weiter mit Hochdruck an der Ursachenforschung. Dabei wird der heimische Versorger zusätzlich von einem Rohrnetzexperten der Firma Gelsenwasser unterstützt. Seit Bekanntwerden der ersten Trinkwasserverunreinigung Mitte Januar stehen die Stadtwerke außerdem im permanenten Austausch mit dem Gelsenkirchener Hygieneinstitut sowie dem renommierten Technologie-Zentrum Wasser des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs in Karlsruhe. Ab Donnerstag, 14. Februar, hat der Versorger die Begehung aller mit Trinkwasser versorgten Gebäude forciert und parallel dazu mit einer Dichtheitsprüfung des Wassernetzes im Bereich Becke begonnen. Dabei kommt es gebietsweise zu einer vorübergehenden Unterbrechung der Wasserversorgung, weil einzelne Abschnitte abgesperrt werden müssen. Die Stadtwerke werden die betroffenen Anwohner rechtzeitig gezielt informieren.

Dieter Gredig, Technischer Leiter der Stadtwerke, dazu: „Alle Maßnahmen dienen dazu, die Eintragsquelle der Verunreinigung zu finden. Das ist der einzige Weg, um das Problem zu lösen.“ Weil das Wasser aus dem Wasserwerk nachweislich hundertprozentig in Ordnung sind, kommt als Quelle der Verschmutzung eine Fremdwasseranlage, z.B. eine private Regenwassernutzungs- oder Brunnenanlage in Frage, in der sich Nichttrinkwasser befindet. „Möglicherweise haben wir es mit einer Ursache zu tun, den es in der Vergangenheit so noch nie irgendwo gegeben hat“, so Gredig weiter.

Sobald die Eintragsquelle gefunden und versiegelt ist, kann der Versorger intensive Spülungen des Netzes veranlassen, um das Wasser final zu reinigen. Diese Spülungen werden dann von weiteren kontinuierlichen Beprobungen flankiert.

Bis dahin gilt jedoch unverändert das vom Gesundheitsamt vorsorglich ausgesprochene Abkochgebot. Die Kreis-Gesundheitsbehörde und die Stadtwerke rechnen damit, dass dies möglicherweise noch mehrere Wochen aufrechterhalten werden muss. Um die Bürger über den aktuellen Sachstand umfassend zu informieren, ist eine weitere Bürger-Informationsveranstaltung anberaumt worden. Sie findet am kommenden Mittwoch, 20. Februar, um 19 Uhr, im Grohe Forum an der Sonnenblumenallee statt. Dort werden Stadtwerke, das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises sowie das Gelsenkirchener Hygieneinstitut ausführlich Stellung nehmen.

Bislang haben die Stadtwerke für die Ursachenforschung mehr als 100 000 Euroausgegeben, 450 Proben wurden bislang genommen (siehe Infokasten unten). „Die Stadtwerke tun sicher alles in ihrer Macht stehende, um die Verunreinigung vollständig und schnellstmöglich aufzuklären“, betont BM Michael Esken. „Mir ist auch wichtig, klar zu stellen, dass die Verunreinigung irgendwo im Netz liegt. Das kann irgendjemand oder irgendetwas sein, was wir mit vereinten Kräften finden müssen. Hier ist auch die Verantwortung jedes einzelnen Bürgers gefragt.“ Stadtwerke-Geschäftsführerin Monika Otten ergänzt: „In diesem Zusammenhang möchten wir uns explizit bei der Unterstützung der Feuerwehr bedanken, die uns bei der Verteilung der Informationsschreiben am Donnerstag vorbildlich unter die Arme gegriffen hat. Die Zusammenarbeit läuft hervorragend.“

Ob es einen freiwilligen Ausgleich entstandener Kosten geben wird, dazu hat der Stadtwerke-Aufsichtsrat in seiner Sondersitzung am Dienstag, 12. Februar, indes noch keine Entscheidung getroffen. Dies wird erst nach der lückenlosen Aufklärung der Verunreinigungsursachen geschehen, heißt es aus dem Gremium.

Bisheriger Aufwand der Stadtwerke:

Der Versorger hat bereits mehr als 100 000 Euro in die Ursachenforschung gesteckt, wobei allein auf die umfangreichen Beprobungen und Laboranalysen etwa 60 000 Euro entfielen. Zum Schutze der Hemeraner Bürger wurden Seit Mitte Januar rund 450 Einzelproben entnommen. In Gesamtzusammenhang mit der Trinkwasserverunreinigung hat das Stadtwerke-Team bereits mehr als 1 500 Arbeitsstunden investiert. Davon waren 430 Überstunden an Wochenenden oder während der Nacht.

Über die Stadtwerke Hemer GmbH:

Das Unternehmen wurde 1978 gegründet und versorgt im Stadtgebiet Hemer rund 11 000 Haushalte mit Erdgas und Trinkwasser. Die Stadtwerke sind zu 92,16 Prozent in kommunalem Besitz. 4 Prozent hält die Hagener Mark-E AG. Die restlichen 3,84 Prozent entfallen auf die Energieversorgung Ihmert GmbH & Co. KG (EVI). Die EVI ist wiederum eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Hemer. Ihr gehört das Stromnetz im Ortsteil Ihmert. Dort versorgt sie rund 2400 Stromkunden. Im Stadtgebiet Hemer beliefert die EVI weitere 700 Kunden mit Strom.

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