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Siegen: Würdevolles Lebensende zu Hause ermöglichen – Ehrenamtliche Begleiter gesucht

Siegen – Viele schwerstkranke Menschen wünschen sich, ihre letzte Lebensphase zu Hause verbringen zu dürfen. In der Praxis ist dies meist nur möglich, wenn Angehörige sich um den Pflegebedürftigen kümmern. Rund um die Uhr. Sieben Tage in der Woche. Um in dieser belastenden Situation zu helfen, entwickelt das Diakonische Werk im Ev. Kirchenkreis Siegen als Träger des Ev. Hospiz Siegerland ein neues Angebot: den Ambulanten Ev. Hospizdienst Siegerland. Dieser soll schwerstkranke und sterbende Menschen vor allem zu Hause, aber auch in Krankenhäusern oder Pflegeheimen begleiten sowie Angehörige unterstützen. Silvia Teuwsen ist die neue hauptamtliche Koordinatorin dieses Dienstes. Um so vielen Menschen wie möglich in schweren Zeiten beizustehen, sucht sie nun Ehrenamtliche, die sie zu Hospizbegleitern ausbilden möchte. Ihr Ziel: Möglichst vielen Menschen im Siegerland den Wunsch erfüllen, an ihrem Lebensende in den eigenen vier Wänden zu bleiben.

Silvia Teuwsen sucht als neue Koordinatorin des Ambulanten evangelischen Hospizdienstes Siegerland Ehrenamtliche, um Sterbende zu Hause zu betreuen. Vorstandsmitglied des Diakonischen Werks im Ev. Kirchenkreis Siegen Dr. Wolfgang Böhringer (links) und Hospizleiter Burkhard Kölsch freuen sich über ihre Mitarbeit. Quelle: Diakonie in Südwestfalen gGmbH
Silvia Teuwsen sucht als neue Koordinatorin des Ambulanten evangelischen Hospizdienstes Siegerland Ehrenamtliche, um Sterbende zu Hause zu betreuen. Vorstandsmitglied des Diakonischen Werks im Ev. Kirchenkreis Siegen Dr. Wolfgang Böhringer (links) und Hospizleiter Burkhard Kölsch freuen sich über ihre Mitarbeit. Quelle: Diakonie in Südwestfalen gGmbH

Ehrenamtliche ambulante Hospizbegleiter helfen dabei, die verbleibenden Lebenstage von Menschen lebendig und liebevoll zu gestalten. Sie reden über Ängste, Sorgen oder Wünsche und über all das, was die Besuchten erfreut. Wenn gewünscht und noch möglich, gehen sie gemeinsam spazieren, kaufen etwas ein, lesen vor oder schweigen einfach nur miteinander. Mit ihrem ehrenamtlichen Dienst bringen Hospizbegleiter den Betroffenen ein Stück Normalität und Lebensalltag zurück und werden für sie nicht selten zu vertrauten Bezugspersonen. Doch dabei handelt es sich mitnichten um eine Einbahnstraße. Denn Silvia Teuwsen weiß: „Ehrenamtliche geben nicht nur etwas, sondern bekommen auch sehr viel zurück ─ Vertrauen, Dankbarkeit und die Gewissheit, geholfen zu haben.” Um als Hospizbegleiter tätig zu werden, erhalten Interessierte in einem Ausbildungskurs von rund 100 Unterrichtsstunden ein umfassendes Hintergrundwissen. Sie lernen, wie schwerkranke und sterbende Menschen kompetent und einfühlsam auf ihrem letzten Lebensweg begleitet werden. Auch setzen sie sich mit eigenen Verlustsituationen auseinander und tauschen sich mit anderen Kursteilnehmern aus. Während eines Praktikums sammeln sie erste Erfahrungen.

Die Arbeit in der Sterbebegleitung ist Silvia Teuwsen nicht fremd. Denn bislang war die 45-Jährige in Bremen als Seelsorge-Koordinatorin einer Ambulanten Palliativversorgung tätig. Sie hat evangelische Theologie in Bethel und Berlin studiert und ist mit einem Quereinstig in die Öffentlichkeitsarbeit gegangen. So arbeitete Teuwsen bei der Pressestelle der Bremischen Evangelischen Kirche. Sie bildete sich journalistisch weiter und absolvierte zahlreiche seelsorgerische und beraterische Ausbildungen, unter anderem als Hospizbegleiterin und Logotherapeutin in der sinnorientierten Psychotherapie. Nachdem sie ihr berufsbegleitendes Masterstudium „Diakonie Management” in Bethel abgeschlossen hat, wollte sie mit ihrem frisch erworbenen Wissen und fundierten Kenntnissen etwas Neues aufbauen. So zog sie mit ihrem Ehemann ins Siegerland, wo sie nun den ambulanten Hospizdienst koordiniert.

„In einer sich immer weiter beschleunigenden Gesellschaft mangelt es oft an notwendiger Ruhe und Zeit für Zuwendung. An dieser Stelle möchten wir helfen”, sagt Burkhard Kölsch, Leiter des Ev. Hospiz Siegerland und Verantwortlicher für den neuen Ambulanten Hospizdienst. Er wünscht der Koordinatorin, dass sie ihre Freude an dieser Arbeit auf ehrenamtliche Begleiter übertragen kann. „Wir sind froh, mit Silvia Teuwsen eine engagierte und hoch qualifizierte Mitarbeiterin gewonnen zu haben”, betont denn auch Dr. Wolfgang Böhringer, Vorstandsmitglied des Diakonischen Werks.

Die Koordinatorin möchte insbesondere auch Männer ermutigen, sich für den Dienst zu melden. „Die Hospizbewegung ist sehr von Frauen geprägt. Viele kranke Männer wünschen sich jedoch Gespräche von Mann zu Mann”, so die 45-Jährige. Der Kurs startet am 26. Oktober 2016 und dauert bis Juni 2017. Interessierte können sich ab sofort bei Silvia Teuwsen anmelden und informieren. Sie ist unter 0271/333 – 66 70 sowie per E-Mail unter silvia.teuwsen@diakonie-sw.de zu erreichen.

Veröffentlicht von:

Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou veröffentlichte diesen Artikel auf Südwestfalen Nachrichten. Sie ist in der Lüdenscheider Redaktion unter 02351-9749710 und per Mail unter redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de erreichbar.

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