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Geometrie bestimmt unseren Alltag – von Röhren und rechten Winkeln

Jeder kennt die Bilder von fröhlichen Partys an Mallorcas berühmtesten Strand, bei denen mit langen Röhrchen Sangria aus Eimern getrunken wird. Das ist jedoch keine Erfindung sonnenhungriger Touristen unserer Tage. Dieses Bild findet sich ebenso auf einer Tontafel aus dem Sumerer-Reich, wobei die abgebildeten Personen Bier aus einem Krug mit langen Strohhalmen schlürften. Nur machten sie das bereits vor 5000 Jahren. Ein Beispiel, wie lange bereits geometrische Formen Bestandteil unseres Alltags sind. Das der Mensch besser lebt, wenn alles im Lot ist und dies nicht nur sprichwörtlich, zeigt sich überall in der Geschichte. Ohne die Kenntnis des rechten Winkels wären etwa die ägyptischen Pyramiden nie gebaut worden und schon damals gab es Balkenwaagen wie auch Wasserwaagen, denn das richtige Gewicht war den alten Hochkulturen genauso wichtig wie ein gerader, ebener Boden.

Foto: pixabay.com

Der rechte Winkel ist dabei ein bestimmendes Element der Mathematik und damit der Geometrie. Er ist aber auch eine Erfindung des Menschen, der einer abstrakten Denkweise entspringt, denn in der Natur gibt es zwar rechte Winkel, die sind jedoch nur schwer erkennbar, etwa in der Gitterstruktur bestimmter Kristalle. Ganz im Gegensatz zum Rohr. Wie lange etwa schon Bambusrohre von den Menschen genutzt werden, um darin Wasser zu transportieren, liegt im Dunkel der Geschichte, genauso wie die Nutzung von Strohhalmen. Es bot sich aber förmlich an und bedurfte vermutlich keiner großen Überlegungen, bis jemand auf die Idee kam, eine Wasserleitung aus Bambusrohr zu bauen. Schon die Römer fertigten wiederum Tonröhren an, die nicht nur dem Wassertransport dienten. Sie waren zudem Bestandteil der ersten Fußbodenheizungen. Auch die sind keine Erfindung der Neuzeit. Heute sind Röhren unverzichtbare Bestandteile unseres Alltags, meist unsichtbar als Leitungen in den Wänden, aber auch sichtbar, etwa in Fabrikanlagen, wo zum Beispiel nahtlose Edelstahlrohre für den Transport einer Vielzahl unterschiedlicher Gase und Flüssigkeiten eingesetzt werden.

Die Geometrie verfolgt und unterstützt uns auf Schritt und Tritt. Unsere Betten sind rechtwinklig gebaut genauso wie unsere Stühle und Tische und selbst das Heiligtum vieler Personen unserer Tage, das Auto, ist geprägt von der Geometrie aus Rohren, Geraden und Winkeln. Ohne deren Funktionalität würde der Mensch noch heute in der Steinzeit festsitzen. Eine Hütte aus Ästen, Zweigen und Lehm lässt sich einfach so anfertigen, ein Haus aus Stein oder schon ein Blockhaus aus Holzstämmen ließe sich ohne Geometriekenntnisse nicht bewerkstelligen und die Rohre als Versorgungsleitungen sind dann so etwas wie das i-Tüpfelchen der Zivilisation.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Südwestfalen-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über regionale Themen und besondere "Landmomente". Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de

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