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327.000 Euro Schaden durch Betrug in NRW

KKH deckt 30 neue Betrugsfälle auf – Anti-Korruptionsgesetz stößt auf Zustimmung

Hagen – Die KKH Kaufmännische Krankenkasse hat im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen einen Schaden von 327.000 Euro durch Abrechnungsbetrug festgestellt. Die Ermittler der Kasse griffen 30 neue Fälle auf.

„Die intransparente Finanzierung unseres Gesundheitswesens lädt offensichtlich dazu ein, sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern“, sagte KKH-Vorstandschef Ingo Kailuweit. „Umso wichtiger ist es, im Sinne der Beitragszahler und der großen Mehrheit ehrlicher Leistungserbringer gegen die schwarzen Schafe konsequent vorzugehen.“

Im gesamten Bundesgebiet deckte die KKH 343 neue Betrugsfälle auf, die Schadenssumme belief sich 2014 auf 1,1 Millionen Euro. Unter anderem entstanden Schäden durch so genannte Luftrezepte, die Apotheken mit der Krankenkasse abgerechnet haben, ohne tatsächlich einem Patienten Medikamente auszuhändigen. Auch Ärzte, Physiotherapeuten, Pflegedienste und Krankenhäuser haben bewusst falsch abgerechnet und somit die Versichertengemeinschaft geschädigt.

Anti-Korruptionsgesetz stößt auf Zustimmung

Neben Betrugsdelikten stellt auch die Korruption das Gesundheitswesen vor große Probleme. Transparency International geht beim dadurch entstandenen volkswirtschaftlichen Schaden von einer Dunkelziffer von mehreren Milliarden Euro jährlich aus. Vor diesem Hintergrund stößt der jetzt vorliegende Entwurf eines Anti-Korruptionsgesetzes bei der KKH auf Zustimmung: „Der Sachbearbeiter im öffentlichen Dienst darf nicht einmal einen schicken Kugelschreiber annehmen – es ist richtig, dass zukünftig auch Patienten die Sicherheit haben, dass ihre Behandler nur nach bestem medizinischen Wissen entscheiden und nicht nach den attraktivsten Geschenken ihrer Geschäftspartner“, betonte KKH-Vorstandschef Ingo Kailuweit. Vor fast drei Jahren hatte der Bundesgerichtshof empfohlen, mit einem Gesetz dafür zu sorgen, dass Korruption in diesem Bereich verfolgt und geahndet werden kann.

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