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Mit Lebenserfahrung und Verantwortungsbereitschaft punkten

Kreuztal – Eigenverantwortliches Arbeiten, ein proaktive, also vorausschauende Arbeitsweise und möglichst große zeitliche Flexibilität. Diese Eigenschaften waren im letzten Job von Katharina Nies-Bender ein absolutes Muss. Manchmal stand sie sogar rund um die Uhr zur Verfügung. Allein: Geld bekam sie für ihre Arbeit nicht. Denn zuletzt hat sich die Hilchenbacherin um ihre Familie gekümmert. Jetzt wagt sie mit Unterstützung der Arbeitsagentur bei der Stiftung Diakoniestation Kreuztal den beruflichen Wiedereinstieg.

Als die Kinder von Katharina Nies-Bender erwachsen waren, war für die 51-Jährige klar, dass sie nach ihrer Familienphase wieder beruflich voll einsteigen will. „Mir ist es wichtig, dass ich finanziell auf eigenen Füßen stehe“, sagt Katharina Nies-Bender.

Katharina Nies-Bender erhält bei Dietmar Braun und Susanne Leiendecker von der Stiftung Diakoniestation Kreuztal in Kreuztal mit Unterstützung von Dr. Bettina Wolf, Birgit Riemer-Schnabel und Thomas Tolsdorf eine Jobperspektive (Foto: Agentur für Arbeit Siegen).
Katharina Nies-Bender erhält bei Dietmar Braun und Susanne Leiendecker von der Stiftung Diakoniestation Kreuztal in Kreuztal mit Unterstützung von Dr. Bettina Wolf, Birgit Riemer-Schnabel und Thomas Tolsdorf eine Jobperspektive (Foto: Agentur für Arbeit Siegen).

Stille Reserve

Die Hilchenbacherin ist mit ihrem Werdegang ein klassisches Beispiel für die sogenannte stille Reserve. Darunter verstehen Arbeitsmarktexperten eine Gruppe von Personen, die unter bestimmten Voraussetzungen gerne bereit wären zu arbeiten, bisher jedoch von keiner Statistik erfasst werden. Eine große Gruppe innerhalb sind Frauen, die in einer Familienphase sind, oder kurz davor stehen diese zu beenden. „Hier schlummert ein Potenzial von Arbeitskräften, das wir in naher Zukunft dringend auf unserem Arbeitsmarkt brauchen“, erläutert Dr. Bettina Wolf, Leiterin der Agentur für Arbeit Siegen.

Projekt der Arbeitsagentur

Deshalb hat die Siegener Behörde jetzt ein Projekt gestartet, mit dem die stille Reserve optimal beraten und beruflich integriert werden soll.

„Wir stehen gerade Frauen mit Rat und Tat zur Seite. Das heißt, dass wir eine passende Lösung erarbeiten: Sind Fähigkeiten und Wissen auf aktuellem Stand oder muss hier qualifiziert werden? In welchen Branchen werden Fachkräfte benötigt?“, beschreibt Birgit Riemer-Schnabel, Beauftragte für Chancengleichheit und Expertin für den Wiedereinstieg. „Personen, die ihre Erwerbstätigkeit nach einer Unterbrechung wieder aufnehmen, sind für die Unternehmen in der Region wichtig, weil sie Fachkräfte sind oder durch das Projekt zu Fachkräften entwickelt werden“, so Thomas Tolsdorf, der das Projekt leitet.

Das Projekt ist in verschiedene Phasen eingeteilt. Zunächst geht es darum, Frauen die Angebote schmackhaft zu machen und die Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt aufzuzeigen. Dazu findet am 12. September eine Auftaktveranstaltung in der Agentur für Arbeit Siegen statt. Die „Ursiegerländerin“ Daub’s Melanie berichtet mit einem Augenzwinkern von ihrem eigenen beruflichen Wiedereinstieg, im Anschluss werden in Workshops verschiedene Informationen zum beruflichen Wiedereinstieg angeboten.

Lebenserfahrung und Verantwortungsbereitschaft

Katharina Nies-Bender ist davon überzeugt, bei ihrem neuen Arbeitgeber, der Diakonie, das richtige Angebot gefunden zu haben. Sie hatte sich nach einem Beratungsgespräch bei der Arbeitsagentur dazu entschlossen, ihre Chance in der Altenpflege zu suchen. Geschäftsführer Dietmar Braun und Pflegedienstleiterin Susanne Leyendecker hatten sich gefreut, als die Hilchenbacherin plötzlich vor der Tür stand und ihre Bewerbungsunterlagen einreichen wollte. „Frau Nies-Bender passt genau zu uns: Sie hat schon Lebenserfahrung gesammelt, hat schon durch ihre Familie Verantwortung für andere Menschen übernommen“, so Dietmar Braun.

Katharina Nies-Bender wird nun mit Unterstützung der Arbeitsagentur zur Altenpflegerin qualifiziert und kann dann in der Arbeitswelt Verantwortung für andere Menschen übernehmen.

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