Kreis Soest. Über sechs Jahre hat Ingrid Zierold aus Lippstadt vergeblich nach einer Arbeitsstelle gesucht. Mit ihren 58 Jahren galt sie für viele Arbeitgeber als zu alt. „Dabei habe ich zuvor immer gearbeitet“, berichtet sie.
„Doch die meisten meiner Bewerbungen wurden direkt abgelehnt. Das war wirklich eine schlimme Zeit für mich.“ Dies änderte sich, als ihre Arbeits-vermittlerin bei dem Jobcenter Arbeit Hellweg Aktiv (AHA) ihr vorschlug, an der Maßnahme „SerteQ“ teilzunehmen. „Bei SerteQ haben die Teilnehmer die Chance, sich unter realen Bedingungen wieder an den Arbeitsalltag zu gewöhnen. Dabei kann jeder ausprobieren, welche Arbeiten ihm liegen und in welchem Bereich es noch Schwächen gibt“, so Annette Meschede, Mitarbeiterin des Jobcenters.
Soweit es möglich ist, arbeiten die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter realen Arbeitsbedingungen. Dabei geht es aber nicht nur um Leistung. „Neben der Produktion bieten wir den Teilnehmern zudem Unterstützung bei der Bewältigung privater Probleme an“, erklärt Melanie Rehkemper vom Sozialen Dienst der SerteQ. „So unterstützen wir sie zum Beispiel bei der Beantragung eines Schwerbehindertenausweises, bei der Wohnungssuche, bei der Schuldner-beratung und bei Gesundheits- und Behördenangelegenheiten.“
Für Ingrid Zierold ist dieses Konzept genau das Richtige. „Schon bei der ersten Führung habe ich gedacht, das ist meine Welt. Hier werde ich alt.“ Auch das Angebot, einen Staplerschein zu machen, nahm sie sofort an. „Sie hat sich schnell eingelebt und auch die anderen Teilnehmer mitgerissen“, erinnert sich Melanie Rehkemper. „Daher haben wir uns entschieden, sie fest einzustellen und als Arbeiterin einzusetzen. Sie hat uns einfach durch ihr Können und ihre Verlässlich- keit überzeugt.“
Mit diesem Erfolg hatte die 58-Jährige nicht gerechnet. „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich noch einmal eine Arbeit finde, die mir so viel Spaß macht.“ Mit ihrem Beispiel möchte sie auch die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer motivieren. „Die anderen sollen sehen, dass sie Erfolg haben können, wenn sie nur wollen.“
Quelle: Pressestelle Kreis Soest