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Werl: Ein neues Bett für die Seseke

Projekt der Wasserwirtschaft an der ehemaligen Kläranlage Hilbeck gestartet

Werl – Die Wasserwirtschaft des Kreises Soest renaturiert in dieser Woche die Seseke im Bereich der ehemaligen Kläranlage Hilbeck. Der Bach erhält dort einen rund 150 Meter langen neuen, natürlichen Gewässerlauf. Die Kosten der Baumaßnahme belaufen sich auf etwa 24.000 Euro inklusive des Grunderwerbs. Vom Land Nordrhein-Westfalen wird dieses Projekt mit 80 Prozent bezuschusst. Dem Sachgebiet Wasserwirtschaft liegt ein Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung Arnsberg vor.

Der neu gestaltete Gewässerlauf erhält die Form eines sogenannten Kastenprofils und wird in Schlangenlinien über das Gelände der ehemaligen Kläranlage laufen. Das neue Bachbett wird sehr strukturreich mit Flach- und Tiefwasserzonen, steilen Uferkanten und einer Einschnittst von anderthalb bis zwei Metern. „Das Kastenprofil mit steilen Uferböschungen ist typisch für die lößlehmgeprägten Bäche der Bördelandschaft“, erläutert Projektleiterin Annette Kühlmann.

Der alte, sehr gerade verlaufende Sesekelauf wird nach Fertigstellung des neuen Gewässers auf einer Länge von 40 Metern verfüllt. Eine weitere Maßnahme ist das Einbringen von Totholz als strukturgebendes Element in den neu gestalteten Gewässers. Annette Kühlmann: „Totholz ist eine wichtige Nahrungsgrundlage und Unterstand für Fische und andere Gewässerorganismen.“

Die Fläche hat der Kreis mit Unterstützung der Flurbereinigungsbehörde vom Lippeverband erworben. Die Pumpstation bleibt im Eigentum des Lippeverbandes und wird durch einen Zaun abgegrenzt. Nach Beenden der Bauarbeiten soll sich auf den benachbarten Flächen durch natürliche Sukzession ein Gehölzbestand als Rückzugsraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten entwickeln.

Mit der Rodung von Gehölzen begannen die Bauarbeiten zur Renaturierung der Seseke im Bereich der ehemaligen Kläranlage Hilbeck. Die gerodeten Bäume werden als Totholz in den neuen Bachlauf eingebaut (Foto: Annette Kühlmann/Kreis Soest).
Mit der Rodung von Gehölzen begannen die Bauarbeiten zur Renaturierung der Seseke im Bereich der ehemaligen Kläranlage Hilbeck. Die gerodeten Bäume werden als Totholz in den neuen Bachlauf eingebaut (Foto: Annette Kühlmann/Kreis Soest).

Hintergrund

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) gibt vor, dass alle Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu bringen sind. Dieses Ziel soll bis spätestens 2027 erreicht sein. Für das gesamte Einzugsgebiet der Seseke wurde unter der Kooperationsleitung des Lippeverbandes ein sogenannter Umsetzungsfahrplan für die Seseke erstellt. In diesem Umsetzungsfahrplan wurden alle Maßnahmen für die Seseke und ihre Zuflüsse zusammengefasst, die erforderlich sind, um den guten ökologischen Zustand für die Gewässer zu erreichen. Gleichzeitig werden Aussagen zur Priorität und zu den Umsetzungszeiträumen der einzelnen Maßnahmen gemacht. Der Umsetzungsfahrplan ist als flexibles Konzept zu sehen. Die hier beschriebenen Maßnahmen können auch auf benachbarten Flächen umgesetzt werden. Ein entscheidendes Kriterium ist hier die Flächenverfügbarkeit.

Weitere Informationen im Netz auf der Webseite „Flussgebiete NRW“ unter Seseke.

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