Mittelstand Südwestfalen

Die erstaunliche Entwicklung von Software zur Spracherkennung

Die automatische Spracherkennung dient der Untersuchung und Entwicklung von Verfahren, welche insbesondere Computern, die gesprochene Sprache für eine automatische Datenerfassung verfügbar macht. Was vor wenigen Jahrzehnten noch ein futuristisches Accessoire in Science-Fiction-Filmen war, erfreut sich heute bereits einer immer stärkeren Verbreitung und überraschend vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten.

Die Anfänge der Entwicklung von Spracherkennungssystemen

Bereits in den 1960er Jahren begann die Erforschung von Spracherkennungssystemen. Doch damals gelang selbst unter Laborbedingungen lediglich die Erkennung von nur einigen Dutzend Einzelwörtern. Zu sehr waren damals sowohl das Wissen in diesem neuen Gebiet als auch die technischen Möglichkeiten beschränkt.

Der nächste Entwicklungsschritt erfolgte erst Mitte der 1980er Jahre mit der erstmaligen Unterscheidung unterschiedlicher jedoch gleich klingender Wörter (Homophone) durch Kontextprüfungen. Hierbei gelang es unter Verwendung von Statistiken zur Häufigkeit bestimmter Wortkombinationen zu entscheiden, welches Wort in einem bestimmten Zusammenhang gemeint war.

Die erste Spracherkennungssoftware für den Massenmarkt

1984 präsentierte IBM ein erstes Spracherkennungssystem, das immerhin bereits dazu in der Lage war, rund 5.000 englische Einzelwörter zu erkennen konnte. Allerdings musste bei diesem System bei jedem einzelnen Erkennungsvorgang ein ganzer Großrechner gleich mehrere Minuten rechnen. Dahingegen gelang Dragon Systems die Entwicklung eines Systems, das auf einem tragbaren PC verwendet werden konnte.

Ende 1993 war mit dem “IBM Personal Dictation System” erstmalig ein Spracherkennungssystem für den Massenmarkt erhältlich. Dieses lief auf gewöhnlichen PCs und war für weniger als 1000 Dollar erhältlich. 1997 kam die Version 1.0 der Spracherkennungssoftware Dragon NaturallySpeaking heraus. Diese hat sich in der Zwischenzeit zu der am meisten verbreiteten sprecherabhängigen Drittanbieter-Spracherkennungssoftware für Windows entwickelt.

Quelle: geralt/pixabay.com

Aktuelle Möglichkeiten und Trend bei der Spracherkennung

Aktuell bietet Spracherkennungssoftware, wie die Premium-Edition von Dragon NaturallySpeaking sowohl privaten als auch professionellen Anwendern eine leistungsstarke und sehr nutzerfreundliche Spracherkennung zu einem moderaten Preis. Dabei erzielt neue Software, wie die von Dragon NaturallySpeaking, von Anfang an eine erstaunliche Worterkennungsrate von bis zu 99 Prozent.

Das IT-Beratungsunternehmen ThoughtWorks macht zudem als einen wichtigen Trend aus, dass aufgrund der jüngsten Erfolge neuer Spracherkennungssoftware immer mehr Unternehmen Benutzerschnittstellen mit einer Dialogfunktion in die Kundenkommunikation einbinden möchten, um diese so wichtige Kommunikation weiter zu optimieren.

Ein Blick in die mögliche Zukunft der Spracherkennung

Aktuell betrachtet rund ein Drittel 32 Prozent aller Führungskräfte die Spracherkennung als die in ihrem Unternehmen am meisten genutzte Technik im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Doch ThoughtWorks vertritt die Ansicht, dass die Zukunft in einer vielfältigen Interaktion liegt, welche sowohl Gestik, Mimik als auch Berührung mit einbezieht.

Wie stark Spracherkennungssoftware heute verbreitet ist, zeigt sich auch daran, dass aktuell das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eine Dialekterkennungssoftware testet, welches dazu dienen soll, die Herkunft von Asylsuchenden, die keine Ausweisdokumente mit sich führen, besser überprüfen zu können. Für den Sinn und Zweck einer solchen Softwar für diesen sehr konkreten Einsatz, äußert sich selbstverständlich auch nachvollziehbare Kritik.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Südwestfalen-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über regionale Themen und besondere "Landmomente". Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de

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