Mittelstand Südwestfalen

IHK-Arbeitskreis Verkehrswirtschaft: Spritpreise und Demografie als Zukunftsrisiko

„Der Wettbewerb im Transportmarkt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschärft und wer im Konkurrenzkampf bestehen will, muss nicht nur gute Qualität abliefern, auch der Preis muss stimmen“, so Michael Kröhl, Vorsitzender des IHK-Arbeitskreises Verkehrswirtschaft und Logistikleiter der Krombacher Brauerei in seiner Begrüßung anlässlich der diesjährigen Frühjahrssitzung. Weiterhin erinnerte er daran, dass Mobilität und Logistik aus guten Gründen zu den Leitmärkten gehören, auf die man sich zukünftig noch stärker konzentrieren müsse.

Mit Heiner Rogge, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (Mitte), konnte Michael Kröhl (li.) bei der IHK einen bekannten Repräsentanten der Logistikbranche als Referenten begrüßen. Mit im Bild: IHK-Verkehrsexperte Hans Stötzel.

Mit Heiner Rogge, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes e.V. (DSLV), Bonn, konnte Michael Kröhl einen bekannten Repräsentanten der Logistikbranche als Referenten begrüßen. Neben der generellen Lageeinschätzung für die kommenden Jahre war Schwerpunktthema die große Herausforderung des demografischen Wandels für diese Branche. Kostentreibend, so Rogge, dürfte sich künftig darüber hinaus auswirken, dass es für Unternehmen immer schwieriger wird, entsprechendes qualifiziertes Personal zu finden. Hier spiele zum einen generell der Demografiefaktor eine Rolle, aber auch der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte werde intensiver. Zum anderen sei zum Beispiel der Bestand an Lkw-Fahrern deutlich überaltert und Nachwuchs komme im erforderlichen Umfang nicht nach. „Die Demografie wird in unserer Branche zum kostenmäßigen Treibsatz“, so Rogge.

Aber auch generell beleuchtete der Referent die mangelnde Bedeutung und Wertschätzung von leistungsfähigen Verkehren und deren langfristigen Sicherung durch entsprechende Entscheidungen „der Politik“: Verkehrspolitisch sei unter Berücksichtigung einer jährlichen Steigerung der Verkehrsleistung um drei bis fünf Prozent eine Verlagerungspolitik von der Straße auf die Schiene schon immer eine der Lebenslügen der Verkehrspolitik gewesen und führe letztendlich nur auf das Abstellgleis. Positiv zu bewerten ist dabei sicherlich, dass der Bund die Mittel für die Infrastruktur dort einsetzen will, wo sie am dringendsten benötigt werden und für 2012 eine zusätzliche Milliarde Euro zur Verfügung gestellt worden ist. Abrücken müsse man jedoch von dem Länder-Proporz-Denken. „So ändert dies nichts an dem Allgemeinbefund, dass circa vier Milliarden Euro für die Gesamtbundesinfrastruktur jedes Jahr fehlen, aber auch dieses ist nichts Neues und war immer schon Sachstand der Verkehrspolitik“, sprach Rogge vielen Unternehmensvertretern aus dem Herzen.

Eingangs hatten die Unternehmensvertreter aus aktuellen Gründen intensiv die Auswirkungen der zuletzt stark gestiegenen Treibstoffkosten diskutiert. Bei einer Steigerung der Dieselpreise im Januar 2012 gegenüber 2011 um über 10 Prozent sei eine akute Zunahme von Unternehmensinsolvenzen zu befürchten. Häufig können diese gestiegenen Kosten nicht im Markt weitergegeben werden, so dass bei dieses Kostenniveau manchem Unternehmer erhebliche Sorgenfalten bereitet.

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