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Hirntumor – Im Austausch mit Betroffenen

Siegen – Alles begann damit, dass Helmut B. (Name geändert) seinen Antrieb verlor. Es war für ihn schon eine Qual, morgens aus dem Bett zu kommen. Die Aufgaben des Alltages wurden immer mehr zur Last. Acht Monate lang wartete der Rentner vergeblich darauf, dass sich sein Zustand bessern würde. Dann erst suchte er einen Arzt auf. Die Diagnose: In seinem Gehirn wucherte ein Tumor, so groß wie eine männliche Faust. Die Operation vor sieben Jahren hat Helmut B. gut überstanden. Wichtig wäre ihm allerdings der Austausch mit Menschen, die einen ähnlichen Schicksalsschlag hinnehmen mussten. Zu diesem Zweck will Helmut B. eine Selbsthilfegruppe gründen. Hilfe erhält er bei der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen in Siegen. Rund 7000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr an einem Hirntumor. Bei etwa einem Drittel der Patienten ist die Erkrankung bösartig. Nicht so bei Helmut B.. Dennoch: Die Folgen spürt er bis heute. „Mein Kurzzeitgedächtnis funktioniert überhaupt nicht mehr“, sagt der leidenschaftliche Fotograf. Dies stellt ihm besonders bei seinem zweiten großen Hobby vor arge Probleme: Das Programmieren am Computer hat den 72-Jährigen früher fasziniert. „Heute kann ich nur noch auf die Programme zurückgreifen, die ich schon habe“, sagt der Senior, „etwas Neues austüfteln, das gelingt mir nicht mehr.“ Zu der Gedächtnisbeeinträchtigung kommt bei Helmut B. seit der Erkrankung eine starke Ungeduld: „Und die macht ein konzentriertes Arbeiten quasi unmöglich.“

Lähmungen, psychische Veränderungen oder Kopfweh: Hirntumor-Patienten haben unterschiedliche Symptome. Hinzu kommt, dass der Tumorwuchs oftmals nicht zum ersten Mal diagnostiziert wird, wenn er im Kopf entdeckt wird. So wie bei Helmut B. Er hatte bereits eine Krebswucherung am Ohr. Sein Gleichgewichtssinn und das Hörvermögen sind beeinträchtigt. „Es wäre gut, jemanden zum Reden zu haben, der Ähnliches durchgemacht hat“, sagt er. Betroffene, die in einem geschützten Gesprächskreis frei über ihre Krankheitsgeschichte sprechen und sich austauschen möchten, können sich bei Gabriele Hermann unter 0271 / 5003 131 oder per E-Mail an Selbsthilfe@diakonie-sw.de melden.

Quelle: Diakonie in Südwestfalen gGmbH

Veröffentlicht von:

Annalena Rüsche
Annalena Rüsche
Annalena Rüsche ist Redakteurin bei den Südwestfalen Nachrichten. Sie ist unter redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de direkt erreichbar.

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