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Gemeinde erinnert an Bombenangriff vor 70 Jahren

Neunkirchen – Mit einer Kranzniederlegung auf dem Friedhof Neunkirchen und einer Feierstunde im Otto-Reiffenrath-Haus gedachten die Neunkirchener Bürgerinnen und Bürger am vergangenen Sonntag den Opfern des Bombenangriffs vom 2. März 1944. Im Bombenhagel hatten 69 Menschen, darunter 24 Kinder, ihr Leben lassen müssen. Viele Häuser waren dem Erdboden gleichgemacht worden.

Am Sonntagvormittag legten Bürgermeister Bernhard Baumann und die stellvertretende Bürgermeisterin Jutta Capito sowie Achim Greis und Ulrich Capito vom Heimatverein Neunkirchen Kränze am Denkmal des Neunkirchener Friedhofs nieder.

Ulrich Capito, als Vorsitzender des Heimatvereins Neunkirchen, eröffnete die Gedenkveranstaltung am späten Nachmittag. Sein Lichtbildervortrag demonstrierte nicht nur das Ausmaß der Zerstörung Neunkirchens, er gab den 69 Opfern auch ein Gesicht. Betroffen sahen die rund 200 Besucher des Otto-Reiffenrath-Hauses Fotografien von Kindern und Erwachsenen. Dass Ihr Leben an jenem schicksalhaften Donnerstag im März ausgelöscht worden war – eine Vorstellung, die den Schrecken und die Unsinnigkeit von Kriegen einmal mehr verdeutlichte.

Capito, der damals als Siebenjähriger den Luftangriff miterlebt hatte, erläuterte viele der Bilder, gab Hintergrundinformationen und spickte den Beitrag mit eigenen Erinnerungen. Den alten Ortsansichten waren Fotos aus den 70er und 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts sowie aktuelles Bildmaterial beigefügt, um den „Wandel der Zeit“ in Neunkirchen nachvollziehen zu können.

Das Ausmaß der Zerstörung Neunkirchens und die Grausamkeit des Krieges – Ulrich Capito vom Heimatverein Neunkirchen zeigte das zerbombte Neunkirchen und die Opfer in seinem Lichtbildervortrag (Foto: Gemeinde Neunkirchen).
Das Ausmaß der Zerstörung Neunkirchens und die Grausamkeit des Krieges – Ulrich Capito vom Heimatverein Neunkirchen zeigte das zerbombte Neunkirchen und die Opfer in seinem Lichtbildervortrag (Foto: Gemeinde Neunkirchen).

In ihren Ansprachen hoben Ulrich Capito, Bürgermeister Bernhard Baumann und Pfarrer Rainer Klein unisono die Wichtigkeit einer Friedensarbeit hervor. So betonte Capito die Notwendigkeit immer und überall für den Frieden einzutreten. Bürgermeister Bernhard Baumann gab den Anstoß im privaten und beruflichen Umfeld den Frieden zu leben, um so einen Beitrag zu einer friedlicheren Welt zu leisten. Und Pfarrer Rainer Klein verwies auf die Notwendigkeit einer bewussten Konfrontation mit dem Schlimmen als Notwendigkeit, um aus Vergangenem zu lernen. Mit der Gedenkveranstaltung, so waren sich die Redner einig, setze man „ein Zeichen gegen die Gewalt und für den Frieden“.

Musikalisch untermalt wurde die Gedenkfeier vom Posaunenchor Neunkirchen und mit Liedbeiträgen des Gesangvereins „Harmonie“ Wiederstein.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Jutta Capito und Bürgermeister Bernhard Baumann auf dem Weg zum Gräberfeld, wo sie den Kranz für die Opfer niederlegten (Foto: Gemeinde Neunkirchen).
Die stellvertretende Bürgermeisterin Jutta Capito und Bürgermeister Bernhard Baumann auf dem Weg zum Gräberfeld, wo sie den Kranz für die Opfer niederlegten (Foto: Gemeinde Neunkirchen).

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