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Seltene Schwarzstörche an sauerländischer Talsperre

Sauerland – Im Frühjahr war es wieder so weit: Das Schwarzstorchpaar, das seit nunmehr sechs Jahren an einer Talsperre des Ruhrverbands im Sauerland brütet, kehrte aus seinem Winterquartier in Afrika zurück und machte sich emsig an die Ausbesserung seines Horstes. „Wir sind jedes Mal sehr erleichtert, wenn wir das Pärchen wieder über unserer Talsperre kreisen sehen“, sagt Johannes Braß, Forstamtsleiter beim Ruhrverband. An welcher der acht Ruhrverbandstalsperren der Horst zu finden ist, wird übrigens aus gutem Grund nicht verraten. „Der Schwarzstorch ist eine extrem scheue Art, die vor allem zu Beginn der Brutzeit sehr empfindlich auf Störungen reagiert“, weiß Braß. Fühlt sich das Paar etwa durch Radler, Reiter, Spaziergänger oder neugierige Naturbeobachter zu sehr bedrängt, kann dies sogar zur Aufgabe der Brut führen. Um den Nachwuchs nicht zu gefährden, verzichten die Forstwirte des Ruhrverbands während der Brutzeit auch auf Bewirtschaftungsmaßnahmen in Horstnähe.

Die konstanten Bruterfolge des seltenen Schwarzstorch an einer Ruhrverbandstalsperre freuen die Fachleute des Ruhrverbands und der zuständigen Biologischen Station (Foto: Ruhrverband).
Die konstanten Bruterfolge des seltenen Schwarzstorches an einer Ruhrverbandstalsperre freuen die Fachleute des Ruhrverbands und der zuständigen Biologischen Station (Foto: Ruhrverband).

Die regelmäßige Rückkehr des Schwarzstorchpärchens ins Sauerland beweist eindrucksvoll, wie gut das vom Ruhrverband verfolgte Konzept der naturnahen Waldbewirtschaftung aufgeht. Was das bedeutet, erklärt Forstamtsleiter Braß: „Wir verzichten auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, nutzen das Naturverjüngungspotenzial unserer Wälder und erhöhen schrittweise den Laubholzanteil. Abgestorbene Bäume lassen wir zum Teil gezielt stehen, weil von diesem Totholz verschiedene Spechtarten, Eulen oder auch Hirschkäfer profitieren.“ Das alles schließt eine wirtschaftliche Holznutzung keineswegs aus. Im Gegenteil: „Nachhaltiges Wirtschaften heißt, dass wir nie mehr Holz ernten, als im gleichen Zeitraum nachwächst. So können einzelne Bäume groß und alt werden, in ihren großen Kronen Brutplätze für große Zugvögel wie den Schwarzstorch bieten und am Ende ihres Lebenszyklus gewinnbringend vermarktet werden.“

Auch die Talsperrenufer und die vielen Bäche der Umgebung tragen dazu bei, dass sich der Schwarzstorch in den Ruhrverbandswäldern wohl fühlt. Er ernährt sich und seine Brut vor allem von kleinen Fischen und Amphibien. Drei bis fünf Jungstörche hat das Paar in den vergangenen Jahren im Schnitt groß gezogen. Der Ruhrverband und die zuständige Biologische Station verfolgen das Brutgeschehen aufmerksam. „Wir freuen uns, dass unsere forstliche Arbeit der letzten Jahrzehnte durch einen konstanten Bruterfolg dieser besonderen Vogelart gekrönt wird“, freut sich Johannes Braß. Man darf gespannt sein, wie viele Jungvögel in diesem Jahr flügge werden.

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