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Betriebsausgaben reduzieren: Viel Potenzial in Unternehmen nutzbar

Die Wirtschaft in Südwestfalen zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Familienunternehmen aus. Diese inhabergeführten Betriebe können teilweise auf eine mehrere Jahrhunderte umfassende Erfolgsgeschichte zurückblicken. Doch durch die immens gestiegenen Kosten müssen auch sie derzeit schauen, wo sie Betriebsausgaben sparen können. Das gilt quer durch alle Branchen vom Autozubehörhersteller über die Elektrotechnik und das Handwerk bis hin zur stark vertretenen Tourismuswirtschaft.

Welche Maßnahmen haben aktuell die größte Bedeutung?

Vor allem der Senkung des Energieverbrauchs kommt derzeit eine führende Rolle zu. Dabei haben Unternehmen mehrere Möglichkeiten. Dazu gehören neben der Optimierung von Produktionsprozessen und die Umstellung auf den Eigenverbrauch von selbst mit Solaranlagen, Wärmepumpen oder anderen Technologien aus dem Bereich erneuerbare Energien erzeugte Wärme und Strom auch alle Maßnahmen zur energetischen Sanierung der Geschäftsgebäude.

Genau an dieser Stelle hilft die Bundesregierung aktuell mit umfangreichen Förderungen. Den Beweis dafür liefert ein Blick in die Informationen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Die BAFA (so wird diese Behörde kurz genannt) hat die Federführung bei der Verteilung der für Einzelmaßnahmen zur Verbesserung des thermischen Schutzes der Gebäudehülle zur Verfügung gestellten Fördermittel übernommen. Das heißt, die Antragsteller/-innen müssen sich nicht mehr mit mehreren Anlaufstellen auseinandersetzen.

Fenster: Ein wichtiger Teil der thermischen Isolierung

Zu den förderfähigen Einzelmaßnahmen gehört beispielsweise ein Austausch alter Fenster gegen neue Modelle mit verbessertem Thermoschutz. Dafür hat die Bundesregierung Förderungen sowohl für Wohngebäude als auch Nichtwohngebäude zur Verfügung gestellt. Für Unternehmen, die jetzt schnell handeln wollen, ergeben sich daraus respektable Einsparungen bei den notwendigen Investitionen. Das zeigt ein Blick auf die Parameter dieser Förderungen.

Wer Investitionen in die Aufwertung der thermischen Isolierung beispielsweise durch einen Fenstertausch tätigen will, die mindestens 2.000 Euro (brutto) ausmachen, darf sich auf einen satten Zuschuss von 15 Prozent der Ausgaben freuen. Pro Quadratmeter Nutzfläche werden bis zu 1.000 Euro pro Jahr als förderfähig berücksichtigt. Eigentümer/-innen von großen Geschäftsgebäuden sollten allerdings wissen, dass insgesamt pro Jahr und Gebäude maximal Investitionen von bis zu 5 Millionen Euro gefördert werden können.

Wie schnell rechnet sich eine Investition in neue Fenster?

Bei der Berechnung des ROI spielt die Ausgangslage (also die Technologie der vorhandenen Fenster) genauso eine Rolle wie die Beschaffenheit der als Neuausstattung ausgewählten Modelle. Wer von älteren Varianten mit Doppelverglasung auf hochwertige Modelle mit Dreifachverglasung umsteigt, kann bei einer Ölheizung rund 6,6 Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr sparen. Diese Zahl multipliziert mit dem jeweiligen Heizölpreis und der Nutzfläche, die mit neuen Wärmeschutzfenstern versehen werden soll, ergibt die mögliche Einsparung pro Jahr.

Die Einsparungen resultieren aus den Unterschieden beim Wärmedurchgangskoeffizienten, der auch kurz Ug-Wert genannt wird. Ein älteres Fenster mit Doppelverglasung bringt es auf einen Ug-Wert von 1,1 W/(m²·K). Hochwertige Fenster mit Dreifachverglasung reduzieren den Ug-Wert auf bis zu 0,6 W/(m²·K). Wer sein Geschäftsgebäude auf den besten Effizienzhausstandard bringen will, kann den Ug-Wert mit Varianten mit Vierfachverglasung sogar bis auf 0,4 W/(m²·K) reduzieren.

Der winterliche Wärmschutz bringt nicht allein die Einsparungen

Bei der Rentabilitätsberechnung für die Fenstermodernisierung berücksichtigen viele Menschen nur die Reduzierung der Heizkosten in der kalten Zeit des Jahres.
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Bei der Rentabilitätsberechnung für die Fenstermodernisierung berücksichtigen viele Menschen nur die Reduzierung der Heizkosten in der kalten Zeit des Jahres. Dabei fällt ein wichtiger Fakt unter den Tisch, denn die Wärmedämmung der Fenster ist auch im Sommer wirksam. Durch die Folgen des Klimawandels sieht sich auch Deutschland immer öfter mit Tageshöchsttemperaturen von 35 Grad Celsius und mehr konfrontiert. Die Konsequenz ist, dass Geschäftsräume mit stationären oder mobilen Klimageräten gekühlt werden. Sie verbrauchen Strom und das nicht gerade wenig. Die Aufnahmeleistung eines Klimageräts für ein größeres Büro schlägt durchaus mit 500 Watt oder sogar mehr zu Buche.

An der Stelle ist es wissenswert, dass die Bundesregierung über die BAFA auch Fördermittel für die Aufrüstung der Fenster mit außenliegenden Sonnenschutzeinrichtungen zur Verfügung stellt. Wer sein Geschäftsgebäude energetisch modernisieren und dabei auch neue Fenster kaufen und einsetzen will, sollte deshalb am besten gleich nach solchen Extras schauen. Rollläden sind dafür eher ungeeignet, weil die Förderrichtlinien auch während der Nutzung der Sonnenschutzeinrichtungen eine optimierte Tageslichtversorgung fordern. Deshalb bieten sich eher Modelle an, zu denen es passende Außenjalousien mit klappbaren Lamellen und ausstellbaren Führungsschienen gibt. Solche Sonnenschutzeinrichtungen sind mittlerweile für Holzfenster und Aluminiumfenster genauso erhältlich wie für die breite Palette der Kunststofffenster.

Nachhaltigkeit ist beim Fenstertausch problemlos umsetzbar

Immer mehr Verbraucher/-innen legen bei der Auswahl ihrer Lieferanten, Händler und Dienstleister großen Wert auf das dort vorhandene Bewusstsein und Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz. Dafür stehen auch beim Fenstertausch einige Möglichkeiten zur Verfügung. Wer neue Kunststofffenster mit Dreifachverglasung kaufen will, sollte auf Angebote achten, bei denen die Fensterprofile überwiegend oder vollständig aus Recyclinggranulat bestehen. Außerdem wäre es wichtig, die Profile der ausgebauten Kunststofffenster so zu entsorgen, dass aus dem aufbereiteten Granulat neue Fensterprofile hergestellt werden können.

Haben Fenster aus recyceltem Kunststoff Nachteile? – Nein, haben sie nicht! Die Profile aus dem Recyclinggranulat sind genauso lange haltbar und ebenso stabil wie die Profile aus Kunststoff, der neu aus Erdöl hergestellt wird. Selbst farbige Kunststoffprofile lassen sich für die Produktion von Fensterprofilen aus Recyclingmaterial verwenden. Daraus entstehen beispielsweise die Mehrkammerprofile im Rahmeninneren, bei denen die graue Grundfarbe nicht stört, weil die Bauteile nicht sichtbar sind.

Neue Fensterbauformen sorgen für mehr Platz in den Räumen

Aufgrund steigender Bau- und Unterhaltskosten geht der Trend in Deutschland zu kleineren Geschäftsräumen. Das ist verbunden mit der Notwendigkeit, den vorhandenen Platz optimal zu nutzen. Dabei stört oft der Platzbedarf beim Öffnen von Dreh-Kipp-Fenstern oder Dreh-Kipp-Fenstertüren. Doch es gibt mittlerweile innovative Entwicklungen, die solche Nachteile bei der Platznutzung ausschalten. Dazu gehören in erster Linie die PAS-Systeme.

Die Zeiten, in denen Schiebefenster und Schiebetüren gegenüber den Dreh-Kipp-Modellen Nachteile bei der thermischen Isolierung und der Sicherheit hatten, sind dank der PAS-Technik vorbei. Die Parallel-Ausstell-Schiebe-Systeme (kurz PAS genannt) gelten bei der Teillüftung sogar als sicherer als ein angekippter Fensterflügel oder eine angekippte Fenstertür. Umlaufende Silikondichtungen schalten das früher vorhandene Zugluftrisiko bei Schiebefenstern und Schiebetüren vollständig aus. Zudem können die PAS-Fenstertüren barrierefrei verbaut werden. Das heißt, dort wird kein unterer Rahmen zur „Stolperfalle“ und eventuelle Ursache für vermeidbare Arbeitsunfälle.

Das Fazit lautet also, dass die Investitionen in eine Fenstermodernisierung in mehrerlei Hinsicht lohnenswert sind. Sie sparen Energie- und Heizkosten und führen bei einer optimalen Auswahl zu einem höheren Nutzerkomfort. Derzeit sind sie aufgrund umfangreicher Förderungen der Bundesregierung sogar besonders rentabel.

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