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Prognose der Bevölkerungsentwicklung: Größere Rückgänge für Südwestfalen erwartet

Das Land Nordrhein-Westfalen veröffentlicht regelmäßig Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung im Land. Bei der letzten Veröffentlichung wurde mitgeteilt, dass Südwestfalen im Vergleich zum restlichen Nordrhein-Westfalen überdurchschnittlich stark schrumpfen wird. Wir möchten uns die Statistik etwas genauer ansehen und einige Folgen der Entwicklung diskutieren.

Rückgang von knapp einer halben Million Menschen in NRW erwartet

Die Prognose für ganz NRW beginnt mit der Annahme, dass die Bevölkerung im Land bis zum Jahre 2070 von aktuell 17,9 Millionen Einwohnern auf knapp 17,4 Millionen sinken wird. Dabei ist der Rückgang nicht gleichmäßig verteilt, da einige Gebiete in NRW vom Trend ausgenommen sind und sogar wachsen. Das gilt laut der Berechnung für 17 der 53 Kreise und ist besonders stark in den Großstädten Bonn, Düsseldorf und Köln ausgeprägt. Auch in weiteren Kreisen wie Münster, Wuppertal oder Aachen sind Anstiege von bis zu drei Prozent zu erwarten. Die Gründe dafür werden von der Statistik nicht geliefert.

Für Südwestfalen ergibt sich ein ganz anderes Bild. So wird vorhergesagt, dass in der Region Rückgänge von acht bis 13 Prozent zu erwarten sind. Das betrifft in erster Linie den Kreis Olpe und das Hochsauerland, wo sich die Rückgänge im zweistelligen Bereich bewegen. Vom Trend bleibt auch der Kreis Siegen-Wittgenstein nicht verschont, wenngleich der Rückgang der Bevölkerung hier mit acht Prozent noch etwas geringer als bei den anderen Kreisen ausfällt.

Anforderungen für die ärztliche Infrastruktur

Der Bevölkerungsrückgang geht mit einem Anstieg des Durchschnittsalters in Südwestfalen einher. Laut Statistiken werden die Kreise Olpe und Soest sowie das Hochsauerland 2050 zu den ältesten Landkreisen in NRW gehören und der Altersschnitt dort nur knapp unter der Marke von 50 Jahren liegen. Daraus ergeben sich Herausforderungen, die speziell die ärztliche Infrastruktur betreffen. Um diese zu gewährleisten, kam es in der Vergangenheit bereits zur Gründung von medizinischen Versorgungszentren, kurz MVZ.

Eine MVZ Gründung hat den Vorteil, dass mehrere Spezialisten kompakt an einem Ort zu finden sind und dadurch die Infrastruktur für die medizinische Versorgung gebündelt wird. Das bringt Synergien, da sich mehrere Fachärzte nicht nur ein Gebäude teilen, sondern auch effizienter zusammenarbeiten können. Für Patienten hat das nicht minder große Vorteile, da sie fortan nur noch einen Ort aufsuchen und keine großen Wege zwischen den einzelnen Spezialisten in Kauf nehmen müssen. In dieser Hinsicht ist Südwestfalen durch mehrere Zentren gut aufgestellt und entsprechend auf den erhöhten Bedarf in den Kreisen vorbereitet.

Mehr Menschen im hohen Alter als aktuell

Dass es notwendig ist, die medizinische Infrastruktur zu optimieren und durch Versorgungszentren kompakter zu gestalten, lässt sich noch an einer weiteren Entwicklung ablesen. Während aktuell rund sieben Prozent der Bevölkerung Südwestfalens 80 Jahre oder älter sind, wird die Zahl bis 2070 auf mehr als elf Prozent anwachsen.

Auf der anderen Seite des Spektrums bleibt die Zahl der unter 18-Jährigen konstant bei circa 18 Prozent. Dadurch gibt es weniger Menschen im Alter zwischen 19 und 65 Jahren, also in jener Gruppe, die für die alternde Bevölkerung sorgen muss. Pragmatische Lösungen wie die medizinischen Versorgungszentren werden auch in Südwestfalen wahrscheinlich noch weiter zunehmen und gelten als Modell der Gegenwart und Zukunft.

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