Bestwig/Ramsbeck. Ihr Farben- und Formenspiel ist nahezu unbegrenzt – Mineralien strahlen eine Faszination aus, der sich kaum ein Betrachter ent- ziehen kann. Doch nicht nur optisch haben es Mineralien aus dem Ramsbecker Bergbau „in sich“: Sie spiegeln rund 300 Millionen Jahre Geschichte wider – und die ist überaus spannend, wie Bergbau-Ingenieur Peter Penkert weiß.
Gemeinsam mit seiner Frau Gabi gestaltet Peter Penkert zurzeit die Mineralien- sammlung des Sauerländer Besucherbergwerks um. Mineralien aus dem Ramsbecker Bergbau sind weltweit begehrt bei Liebhabern und Museen, wissen die beiden Geologie-Experten. Und mehr als das – die besonderen Steine haben einiges zu erzählen. Die Grundlage für ihre Entstehung reicht rund 300 Millionen Jahre zurück, so Peter Penkert. Europa gab es damals noch nicht – aus dem Zusammenstoß der beiden Groß- Kontinente Gondwanaland und „Old Red“ entstand der „Superkontinent“ Pangäa.
Die Ramsbecker Mineralien haben deshalb einen weiten Weg hinter sich. Das, was heute Deutschland ist, befand sich damals in Äquatornähe – Peter Penkert: „Die Region war Meeresraum, und es regnete ständig.“ Die Durchschnittstemperaturen seien nicht unter 18 Grad Celsius gefallen – die Kollision der beiden Ur-Kontinente habe zur Auf- faltung der heutigen Gebirge und damit letztlich auch zur Entstehung der „Ramsbecker Gänge“ geführt, so der Bergmann: „Das macht die Sache so spannend – und so kompliziert.“
Als die Mineraliensammlung des Bergbaumuseums vor mehr als 35 Jahren zusammen-gestellt worden sei, habe man dieses Wissen noch nicht gehabt, erläutert Peter Penkert. Deshalb soll die Ausstellung nun ein „neues Gesicht“ erhalten. Dabei werde die Zahl der Exponate insgesamt kleiner – größer dagegen soll das „Mineralien-Erlebnis“ werden, betont Museumsleiter Florian Franken: „Die Ausstellung wird mehr als ein Raum mit Vitrinen an der Wand“ – wichtig sei das zu den Mineralien passende Ambiente.
Man wolle den Besuchern vermitteln, dass diese Gesteine „unter ihnen abgebaut wurden – im Bastenberg und im Dörnberg“, unterstreicht auch Gabi Penkert – Mineralien und Erze seien letztlich die Grundlage für den Bergbau im heimischen Raum gewesen. Schon jetzt habe man „manchen bislang unerkannten Schatz in der Mineralien-sammlung gefunden“, so Peter Penkert: „Diese ,Schätze‘ wollen wir besser zum Ausdruck bringen.“ Nicht mehr ausgestellte Bestände sollen erfasst und im Magazin aufbewahrt werden – Florian Franken: „So haben wir sie jederzeit griffbereit für Wissenschaftler und Fachbesucher.“
Die Arbeiten zur Umgestaltung der Mineraliensammlung sollen Mitte kommenden Jahres abgeschlossen sein – Florian Franken: „In neuem Glanz und in neuen Räumen startet dann der Neubeginn.“ Da der Umbau schrittweise erfolgt, bleibt die Mineralien-sammlung stets in weiten Teilen geöffnet – Interessierte haben zudem die Gelegenheit, Gabi und Peter Penkert „über die Schulter zu schauen“. Die „neue“ Mineraliensammlung werde so ein wichtiges Teilprojekt zur Weiterentwicklung des Museumsbereiches – Florian Franken: „Ziel ist es, den Ramsbecker Bergbau begreifbar zu machen.“
Quelle: Gemeinde Bestwig