Hochsauerlandkreis. „Sollen bald nur noch Wölfe statt Gewerbebetriebe zwischen Menden und Neheim angesiedelt werden?“, fragt sich Landrat Dr. Karl Schneider, der auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft A 46 ist. Die Entscheidung der rotgrünen Landesregierung ist für ihn nicht nachvollziehbar: „Hier soll offensichtlich der ländliche Raum weiter benachteiligt werden. Der Wirtschaftsregion Südwestfalen wird nachhaltig geschadet.“
Der Lückenschluss der A 46 von Hemer nach Neheim hat wie auch die Strecke im Osten von Bestwig bis Wünnenberg höchste Priorität für die Arbeitsgemeinschaft A 46, der u.a. Bürgermeister, Bundes- und Landtagsabgeordnete sowie die Kammern der Region angehören. „Das Zeichen, das hier vom Land an den Bund gesendet wird, benachteiligt die Region“, ist sich Landrat Dr. Schneider sicher. Er fordert vom Bund, dass trotz dieser Landesentscheidung die Bewertungen und Prioritäten im derzeitigen Bundesverkehrswegeplan beibehalten und bei einer Fortschreibung übernommen werden sollen.
Dr. Schneider ruft alle Handelnden vor Ort auf: „Wir müssen uns schnell einig werden, damit die Planungen für diesen Lückenschluss nicht auf Jahre verschoben werden. Diese Chance müssen wir nutzen.“ Zurzeit finden weitere intensive Gespräche mit allen Beteiligten statt, um den vom NRW-Verkehrsminister geforderten Konsens für den Teilabschnitt von Menden nach Neheim herzustellen.
Die von der Landesregierung veröffentlichte Liste sieht außerdem vor, die Planungen der wichtigen Landesstraßenprojekte wie die Ortsumgehungen Schmallenberg/Bad Fredeburg, Meschede/Olpe, Meschede/Berge und Eslohe/Wenholthausen hinauszuschieben. „Auch dies kann in einer touristisch und wirtschaftlich starken Region nicht akzeptiert werden“, kritisiert der Landrat die Landesregierung auch bei den Landesstraßen, die im Sauerland eine herausragende überörtliche Erschließungsfunktion haben.
Quelle: Pressestelle HSK