HSK/Arnsberg-Herdringen. Jährlich werden an den Standorten Wiebelsheide und Wetter-Wengern etwa 100.000 Tonnen Kaltstauchdrähte verarbeitet. „Zusammen mit den Werken in Wetter und Duisburg gehört die Lindemann Störmer-Gruppe zu den Spitzenreitern in Europa“, begrüßte Geschäftsführer Bernd Nöcker Landrat Dr. Karl Schneider und HSK-Wirtschaftsförderer Michal Bison zum Firmenbesuch in der Drahtzieherei.
Die Kaltstauchdrähte in einer Stärke von 2 bis 45 Millimetern finden vorrangig in den Industriebereichen Automotive, Maschinen-, Berg-, Stahl- und Flugzeugbau ihre Anwendung. So werden aus dem Draht beispielsweise die Spanplatten-Schrauben oder auch Motorschrauben gefertigt. 100 Mitarbeiter zählt die Belegschaft bei Lindemann Störmer in Arnsberg, die Gruppe insgesamt beschäftigt 200 Mitarbeiter.
Gegründet wurde die Firma vor 40 Jahren von Udo Liedtke als Zweimannbetrieb. Ende der 1980er Jahre zog das Werk von Hemer nach Arnsberg. „Wir haben in den vergangenen Jahren im zweistelligen Millionenbereich vor Ort investiert und werden auch in den nächsten Jahren an unseren Standorten weitere Investitionen vornehmen“, beschreibt Bernd Nöcker die Zukunftsaussichten. Sorgen machen dem Familien-unternehmen allerdings die hohen Energiekosten, die einen erheblichen Anteil an den Produktionskosten haben, und die eingeschränkten Erweiterungsmöglichkeiten im Gewerbegebiet.
Die technischen Details stellte Rainer Sohn, Prokurist und technischer Leiter der Firmengruppe, vor: „Es ist möglich, den Draht bis auf einen Hundertstel Millimeter genau zu ziehen.“ Dies wissen auch die Kunden zu schätzen, denn das Qualitäts-management hat eine hohe Bedeutung bei Lindemann Störmer. „Die Öfen laufen rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche“, erläutert Sohn die Abläufe, „nur um die Weihnachtszeit werden sie für Wartungsarbeiten abgeschaltet.“ Die Oberflächen-behandlung der Drähte funktioniert vollautomatisch und ist die zurzeit größte und modernste auf dem Markt.
„Vielen Menschen im Hochsauerlandkreis ist gar nicht bewusst, dass die produzierenden Betriebe bei uns eine Bruttowertschöpfung von gut 45 Prozent erreichen“, informierte Landrat Dr. Karl Schneider über die große Bedeutung der kleinen und mittelständischen Unternehmen für die Region. Auch HSK-Wirtschaftsförderer Michael Bison sieht die heimischen Betriebe für die Zukunft gut aufgestellt: „Die Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass unsere Unternehmen wie auch Lindemann Störmer eine Talsohle durchschreiten und an die bisherigen Erfolge anknüpfen können.“
Quelle: Pressestelle HSK