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Schule und Eltern im Dialog über Zukunft des Schulstandorts Bestwig

Bestwig. Wie geht es weiter mit der Schullandschaft in der Gemeinde Bestwig? Was wird aus den hohen Standards, den die weiterführenden Schulen in Bestwig ihren Schülerinnen und Schülern bieten? Wie geht es mit der Förderung sozialer Kompetenzen und der Zusammenarbeit mit weiterführenden Schulen und Ausbildungsbetrieben weiter? – Um Eltern sachliche Antworten auf drängende Fragen zu geben, fand jetzt in der Realschule Bestwig eine außerordentliche Schulpflegschaftssitzung statt.

Foto: Christina Staudinger und Werner Heikenfeld, Schulpflegschaftsvorsitzende der Realschule Bestwig.
Foto: Christina Staudinger und Werner Heikenfeld, Schulpflegschaftsvorsitzende der Realschule Bestwig.

Es sind die sinkenden Schülerzahlen, die die Gemeinde Bestwig – auf Druck der Arnsberger Bezirksregierung – zum Handeln zwingen, informierte Schulleiterin Karin Borggrebe, die den Eltern im Detail Rede und Antwort stand. Der Bestwiger Gemeinderat hat im April beschlossen, mit der Stadt Olsberg Gespräche über die Errichtung eines Teilstandorts der Sekundarschule Olsberg zu führen. Der Rat der Stadt Olsberg wird nun beraten, ob eine solche Zusammenarbeit angestrebt werden soll. Falls die Bürgervertretung zustimmt, wird die Detailplanung vorgenommen und erst dann das Interesse der Eltern an dieser neuen Schulform erfragt.

Schulpflegschaftsvorsitzender Werner Heikenfeld konnte den Unmut der Elternschaft nachvollziehen. So waren die Zahlen der Neuzugänge in Bestwig z.B. in den Jahren 1986 bis 1996 im Durchschnitt geringer als in der heutigen Zeit. So hatte die Bezirksregierung im Jahr 1988 ohne Probleme eine Klasse mit nur 30 Kindern genehmigt. Im Schuljahr 1990 wurden an der Realschule Bestwig 37 Kinder aufgenommen und 1992 35. In weiteren vier Schuljahren lagen die Anmeldezahlen nur knapp über 40. Dass damals kein Druck auf die Kommunen gemacht wurde, lag an der fehlenden Alternative, so die Schulleiterin. „Heute ist der ausgewiesene politische Wille der Landesregierung, die Sekundarschule zu fördern und verstärkt gemeinsames Lernen zu ermöglichen“, betont Karin Borggrebe.

„Wenn es noch eine Chance gäbe, die Realschule zu erhalten, würden wir alles daran setzen“, äußerte Martina Müller, Klassenpflegschaftsvorsitzende der Klasse 5, unter großer Zustimmung. Eine im vergangenen Jahr durchgeführte Befragung zeigte bei den Beteiligten – Eltern, Schülern und Lehrern – höchste Zufriedenheitswerte. Nach sachlicher Einschätzung des schulischen Gremiums sei dieser Zug jedoch abagefahren.

Dennoch waren die Eltern beruhigt, eine Perspektive für den Schulstandort Bestwig zu sehen: „Jetzt werden wir für den Schulstandort Bestwig werben, so dass in Zukunft Abwanderungen in andere Kommunen verhindert werden. Vielleicht wird eine zukünftige Sekundarschule in Bestwig ja überzeugen können“, so Tina Staudinger, Klassenpflegschaftsvorsitzende Klasse 9.

Klar wurde auch, dass sich für alle Schülerinnen und Schüler, die zurzeit die Realschule Bestwig besuchen oder die zum kommenden Schuljahr in die Klasse 5 aufgenommen werden, nichts ändert. Karin Borggrebe: „Jedes Kind kann hier noch seinen Abschluss machen.“ Im kommenden Schuljahr werden noch wie gewohnt 12 Klassen in der Realschule Bestwig lernen. Die Bezirksregierung Arnsberg hat gute Unterstützung und eine entsprechende Lehrerversorgung zugesichert. So wird allen Kindern die volle Stundentafel und damit auch in Zukunft ein hochwertiger mittlerer Abschluss auch mit Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe ermöglicht. Wenn die Kooperation mit der Sekundarschule Olsberg zustande kommt, wird die Realschule ab dem Schuljahr 2014/15 keine neuen Schüler mehr aufnehmen.

Werner Heikenfeld bat um sachliche Weitergabe von Informationen, um Eltern nicht weiter zu verunsichern. Auf Wunsch können Klassenpflegschaftssitzungen durchgeführt werden, auch bieten Schulleitung und Lehrerschaft der Realschule ihre Gesprächsbereitschaft an.

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