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„Den Berg am Limit bezwingen“: Faszinierende Schau zu 50 Jahren Sauerland-Bergpreis

Bestwig-Ramsbeck – Leuchtende Augen – im Sauerländer Besucherbergwerk Ramsbeck gab es sie reihenweise zu sehen. Der Anlass: Die Sonderausstellung „Den Berg am Limit bezwingen – 50 Jahre Sauerland-Bergpreis in der Gemeinde Bestwig“. Zahlreiche Exponate lassen die Geschichte des legendären Bergrennens wieder lebendig werden – und bringen damit nicht nur eingefleischte Motorsport-Fans ins Schwärmen.

Horst Schöne ist einer davon. Der Vorsitzende des MSC Oberruhr, gleichzeitig Geschäftsführer der Sauerland-Bergpreis-Veranstaltergemeinschaft, ist jemand, der schon dabei war, als in den 70-er und 80-Jahren teils futuristisch anmutende Rennwagen an dem bis heute „Rennstrecke“ genannten Abschnitt zwischen der Nuttlarer Forsthauskurve und Kallenhardt um Sekunden und Siege kämpften. Dass zwischen Fichten und Gebüsch die Zuschauer bis fast an der Leitplanke standen, ist heute kaum mehr vorstellbar. „Die Veranstaltungen waren sehr aufwändig“, erinnert sich Horst Schöne, „aber sie waren für unsere Region auch etwas ganz Besonderes.“ Schließlich war der Bergpreis das größte Rennsportereignis in NRW.

Von 1965 bis 1984 zog der Sauerland-Bergpreis bis zu 30.000 Besucher an – im Jahr 1985 kam das Aus, weil keine Genehmigungen mehr erteilt wurden. Über Jahrzehnte kämpften die Motorsportfans um eine Neuauflage, die es schließlich erstmals im Jahr 2010 geben sollte – nicht mehr als Rennen, sondern als Gleichmäßigkeitsprüfung, bei der statt Geschwindigkeit die präzise Einhaltung von Zeitvorgaben im Mittelpunkt steht. Seit 2011 findet der „Sauerland-Bergpreis Historic“ zwischen Ramsbeck und Berlar statt; „die richtige Entscheidung“, meint Horst Schöne.

Eröffneten die Sonderausstellung „Den Berg am Limit bezwingen“ im Sauerländer Besucherbergwerk Ramsbeck (v.re.): Museumsleiter Dr. Sven-Hinrich Siemers, Bürgermeister Ralf Péus, Horst Schöne und stv. Landrat Dr. Michael Schult (Foto: Gemeinde Bestwig).
Eröffneten die Sonderausstellung „Den Berg am Limit bezwingen“ im Sauerländer Besucherbergwerk Ramsbeck (v.re.): Museumsleiter Dr. Sven-Hinrich Siemers, Bürgermeister Ralf Péus, Horst Schöne und stv. Landrat Dr. Michael Schult (Foto: Gemeinde Bestwig).

Und so war es konsequent, zum Jubiläum des legendären Bergrennens die Sonderschau im Sauerländer Besucherbergwerk Ramsbeck durchzuführen. Nicht nur für Aktive verbinden sich mit dem Bergpreis intensive und teils nostalgische Erinnerungen, so Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus bei der Eröffnung: „Das Rennen ist ein Stück Zeit- und Regionalgeschichte.“ Mit rund 50.000 Besuchern pro Jahr sei das Besucherbergwerk das größte Museum im HSK und liege auch bundesweit mit in der Spitze: „Davon wird auch die Ausstellung profitieren.“ „Regionale Geschichte wird interessant aufbereitet“, freute sich auch Dr. Michael Schult, stv. Landrat des Hochsauerlandkreises: „Der Bergpreis ist ein Ereignis, das die Menschen bewegt hat und bis in die Gesellschaft hineinwirkt.“

Davon vermittelte auch Museumsleiter Dr. Sven-Hinrich Siemers einen Eindruck, der die Geschichte der Bergrennen in der Region Revue passieren ließ – von den 1920-er Jahren, als erste Vergleiche auf nicht asphaltierter Strecke zwischen Züschen und Winterberg stattfanden, bis zum legendären Sauerland-Bergpreis, der vom unvergessenen „Motorsportbaron“ Karl von Wendt mitorganisiert wurde. Dass der Ausstellungstitel „Den Berg am Limit bezwingen“ pure Realität ist, machte Sven-Hinrich Siemers ebenfalls deutlich: Die Rennfahrer erzielten den Berg hinauf Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 130 Stundenkilometern – „das sollte man als normaler Fahrer auf keinem einzigen Abschnitt der Strecke versuchen.“

Automodelle, Infotafeln, Zeitungsausschnitte, Original-Utensilien und sogar ein Siegerkranz vermitteln Eindrücke von der „Faszination Bergpreis“. Zu sehen ist die Sonderausstellung nun bis zum 13. Dezember 2015. Und wer es nicht bei den Erinnerungen belassen möchte, ist am Samstag und Sonntag, 22. und 23. August, in Ramsbeck richtig – dann findet der 6. Sauerland-Bergpreis Historic statt.

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