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Wildwald Voßwinkel: Urschreie aus der Tiefe des Waldes

Arnsberg – Der Sommer nimmt allmählich Abschied und der abnehmende Sonnenschein sorgt für sinkende Temperaturen. In wenigen Tagen beginnt das spektakulärste Schauspiel der heimischen Natur. Die „Könige der Wälder“ führen Turnier, Konzert und Hochzeit auf.

Während des ganzen Sommers hat sich das Rotwild – die größten heimischen Waldbewohner – auf die sogenannte Brunftzeit vorbereitet: Zu Beginn des Frühjahrs werfen die Hirsche ihre vorjährigen Geweihe ab. Im Juli sind dann neue Geweihstangen gewachsen, die bis zu 6 kg schwer sind und oft ein paar Enden mehr haben als im Vorjahr. Die Zahl der Enden des Geweihs gibt allerdings nicht das Alter des Tieres wieder, wie manche Menschen glauben. Aber die Gesamtgröße, das Gewicht und die Form der Geweihe zusammen mit Körperbau, Brunftmähne, Gang und Stimme lassen den erfahrenen Kenner auf das Alter schließen. In den letzten Wochen haben sich die Hirsche ordentlich Fett angefressen, sie sind „feist“ geworden. Die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm haben sie auch nötig, denn während der kommenden Wochen können manche Hirsche bis zu ein Drittel ihres Körpergewichts verlieren. Die alten Hirsche sondern sich jetzt von den Rudeln ab und die jüngeren messen ihre Kräfte mit spielerischem Gerangel oder testen ihre Stimme mit ersten Röhrversuchen. Das Brüllen der Hirsche kann so markerschütternd laut werden, dass es viele Kilometer weit bis in die umliegenden Dörfer zu hören ist. Dabei können dann Jäger und Hirschkenner – sowie die Hirsche selbst – verschiedene Bedeutungen unterschiedlicher Schreie deutlich heraushören.

Foto: Daniela Fett
Foto: Daniela Fett

Ab dem 21. September kann es dann richtig losgehen – und bis Ende Oktober dauern. Die ersten richtig kalten Herbstnächte mit Frühnebel und Raureif bringen das Liebesleben der Hirsche so richtig in Fahrt. An manchen Tagen läuft das Spektakel ohne Unterbrechung 24 Stunden lang ab. Aber am aktivsten und lautesten sind die Hirsche von der Abendkühle bis zum frostigen Morgen. Erfahrene Besucher wissen, dass die Morgen- und Abendstunden für ruhige Beobachtungen am besten geeignet sind. Ausreichend Zeit, wetterfeste Kleidung und ein Fernglas verbessern das Naturerlebnis.

Mittwochs, freitags, samstags und an Sonn- und Feiertagen führen Förster und Waldlehrer die Besucher zu den besten Brunftplätzen des Landes – immer dem Röhren nach! Gruppen müssen eine eigene Führung buchen. Am ersten Oktoberwochenende gibt es zudem Führungen speziell für Jäger und fachkundige Laien sowie für Frühaufsteher Führungen um sechs Uhr morgens (Anmeldung erforderlich). Im Anschluss daran lädt das Team vom Waldgasthaus zum Frühstücksbuffet ein.

Als zusätzliche Freude für die Besucher – besonders wenn die Hirsche mal wegen zu warmem Wetter reichlich faul werden – blasen mittwochs, samstags und sonntags Bläsergruppen von Hegeringen aus ganz Nordrhein-Westfalen Jagdsignale auf der Teichterrasse.

Alle Informationen zur Hirschbrunft gibt es auf www.wildwald.de und unter 02932/9723-0.

Foto: Daniela Fett
Foto: Daniela Fett

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