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Biber wieder in heimischen Gewässern

Lippe und Glenne zeigen vermehrte Vorkommen

Kreis Soest – Der Biber ist dabei die Lippe zu erobern. Seit einigen Jahren sind die markanten Fraßspuren des Bibers wieder an den Ufern der Lippe zu finden. Nachdem im Jahre 1826 der letzte Biber bei Cappel erlegt wurde hat er nun den Weg in die Lippe zurück gefunden. Erste Beobachtungen gab es bereits im Jahre 2010 in der Hellinghäuser Mersch.

Quelle: Kreis Soest
Quelle: Kreis Soest

Eine Kartierung im Auftrag der Landschaftsbehörde des Kreises Soest weist Bautätigkeiten und Nachweise bis nach Lippstadt und sogar bis in die Glenne bei Bad Waldliesborn nach. „Es ist besonders erfreulich, dass eine fast ausgestorbene Art in unsere heimischen Gewässer zurück gefunden hat“, freut sich Marko Kneisz, Untere Landschaftsbehörde Kreis Soest.

Der Biber ist mit seinem spindelförmigen Körper optimal an den Lebensraum Wasser angepasst. An den kräftigen Hinterfüßen besitzt er Schwimmhäute wodurch er sich sehr schnell im Wasser fortbewegen kann. Vor Kälte und Feuchtigkeit schützt ihn sein dichtes Fell mit bis zu 23.000 Haare je Quadratzentimeter. Charakteristisch ist sein Schwanz, die sogenannte Kelle. Sie ist vielfach einsetzbar und dient als Fettspeicher, als Stütze beim Sitzen, zur Steuerung beim Schwimmen und Tauchen, mit dem Klatschen auf das Wasser alarmiert er seine Familienmitglieder wenn Gefahr droht.

Mit einem Körpergewicht von mehr als 30 Kilogramm ist er schwerer als zum Beispiel ein Reh. Als echter Vegetarier ernährt er sich im Sommer von Gräsern, Weiden, Kräutern aber auch Rüben, Mais oder Gemüse. Seine Winternahrung besteht in erster Linie aus der Rinde von Bäumen und Sträuchern. Nicht zu verwechseln ist der Biber mit den deutlich kleineren Bisamratten, die nur 1 bis 1,5 Kilogramm wiegen oder mit den Nutrias, die ein Gewicht von 8 bis 10 Kilogramm haben.

Der Biber ist ein echter Wasserbauer und Landschaftsgestalter, der sich seinen Lebensraum selbst schafft, von dem Tiere wie Fische, Fischotter, Amphibien und andere auf das Wasser angewiesene Lebewesen profitieren. Vom Biber gefällte Bäume sind zum Beispiel ideale Unterstände für Fische, so hat man zum Beispiel an Bachabschnitten mit Bibern 120 Bachforellen je Kilometer gezählt während an Bachabschnitten ohne Biber nur 20 Forellen je Kilometer zu finden waren.

Quelle: Kreis Soest
Quelle: Kreis Soest

An größeren Gewässern wie der Lippe oder der Glenne baut er seine Erdbaue in die Uferböschungen. Der Eingang zu seiner Behausung befindet sich immer unter dem Wasserspiegel und führt hinauf in das trockene Vor- und Wohnzimmer. Der Biber ist eine streng geschützte Art und darf nicht gestört, vertrieben oder gar beschädigt werden.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Südwestfalen-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über regionale Themen und besondere "Landmomente". Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de

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