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Osteuropäische Cellowerke in der Jakobikirche

Lippstadt – Vorsicht ist so manchen Konzertveranstaltern höchstes Gebot, gilt es doch durch die Programmgestaltung eine gute Auslastung zu erreichen. Statt Originellem findet man daher oft eine allzu sehr auf Nummer Sicher gehende Zusammenstellung allseits beliebter Werke. Dem Musikverein hingegen gelingt es immer wieder, sich diesen ökonomischen Zwängen zu entziehen und Künstlern einen reizvollen Freiraum für Unbekannteres zu lassen. Ein Wagnis, das bislang aufgrund der hohen Qualität der Gastkünstler immer aufging.

Und so wird das Recital mit dem herausragenden Solisten Sebastian Klinger am Sonntag, den 2. Februar ohne die für Cello-Abende sonst so typische Mixtur aus Stücken von Beethoven, Schumann und Brahms auskommen. Zusammen mit der Pianistin Milana Chernyavska haben sie osteuropäische Cellowerke des 20. Jahrhunderts im Gepäck. Neben den beiden Sonaten von Dmitri Schostakowitsch und Sergei Rachmaninow stehen Bohuslav Martinůs “Slowakische Variationen” sowie das “Märchen” (“Pohadka”) von Leoš Janáček auf dem Programm.

Als Musiker ist Sebastian Klinger auf dem cellistischen Olymp angekommen. Er ist ein erstklassiger Virtuose, der Uraufführungen bestreitet und mit den bedeutendsten Musikern unserer Zeit wie Simon Rattle oder Lang Lang zusammenarbeitet. Der geborene Münchener wuchs in Spanien auf und erhielt bereits mit 6 Jahren seinen ersten Cellounterricht. Später studierte er bei Heinrich Schiff in Salzburg und Wien sowie bei Boris Pergamenschikow in Berlin. Zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen bei verschiedenen Wettbewerben und Stiftungen unterstreichen sein außergewöhnliches Talent. 2001 gewann er den Deutschen Musikwettbewerb in Berlin, was ihm Debüts bei den wichtigsten deutschen Festivals wie Schleswig-Holstein, Rheingau und Ludwigsburg eröffnete. 2002 wurde er auf Initiative der Kölner Philharmonie eingeladen, im Rahmen der Rising Stars Series aufzutreten. Es folgten Auftritte in einigen der bedeutendsten Musikzentren Europas und der Vereinigten Staaten führte (u.a. Carnegie Hall New York, Wigmore Hall London, Konzerthaus Wien).

M. Chernyavska und S. Klinger (Foto: Stadt Lippstadt)
M. Chernyavska und S. Klinger (Foto: Stadt Lippstadt)

Inzwischen konzertiert Sebastian Klinger weltweit als Solist und Kammermusiker, darunter mit Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dessen 1. Solocellist er seit 2004 ist. Seine Diskografie umfasst Solowerke ebenso wie Kammermusik, wie etwa die mit dem “Diapason d’Or” ausgezeichnete Gesamteinspielung der sechs Bach-Suiten für Oehms Classics. Auf seiner neuesten Duo-CD widmet er sich mit seiner kongenialen Klavierpartnerin Milana Chernyavska ganz dem französischen Repertoire.

Die deutsche Künstlerin ukrainischer Herkunft Milana Chernyavska kann eine nicht minder beachtliche Karriere vorweisen und hat sich als bedeutende Pianistin unserer Zeit etabliert. Alfred Brendel schrieb über sie: “Um das Glück des Ganzen handelt es sich, wenn man Milana Chernyavska lauschte”. Nach ihrem Studium am Tschaikowsky Konservatoium Kiew absolvierte sie von 1995 bis 1998 erfolgreich ein Meisterklassenstudium bei Prof. Margareta Höhenrieder und Prof. Gerhard Oppitz an der Hochschule für Musik in München.

Milana Chernyavska gastiert bei internationalen Festivals und in wichtigen Musikzentren auf der ganzen Welt. Neben ihrer Solo-Karriere ist Milana Chernyavska als Kammermusikerin gefragt. Als Recital-Partnerin konzertiert sie regelmäßig mit namhaften Künstlern wie Julia Fischer, Lisa Batiashvili sowie den Cellisten Maximilian Hornung und Daniel Müller-Schott. Die extrem vielseitige Künstlerin unterrichtet seit 2009 als Professorin für Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz.


Termin: Sonntag, 2. Februar 2014, 19 Uhr

Ort: Jakobikirche, nummerierte Sitzplätze

Preis: EUR 18,-/16,- (ermäßigt EUR 9,-/8,-)

Veranstalter: Städtischer Musikverein Lippstadt e.V.

Kartenverkauf: Kulturinformation Lippstadt (im Rathaus), Lange Straße 14, 59555 Lippstadt – Telefon: 02941/58511, E-Mail: post@kulturinfo-lippstadt.de und – soweit noch vorhanden – an der Abendkasse.

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