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Der lange Weg zum schnellen Internet

Märkischer Kreis (pmk) – Im Märkischen Kreis gibt es aktuell 126 “weiße Flecken” hinsichtlich der Versorgung mit einem schnellen Internet-Anschluss. Was getan werden muss, um die Situation zu verbessern, war Thema einer Gesprächsrunde im Kreishaus.

Ein schneller Internetanschluss sollte Standard sein, gehört zur Daseinsvorsorge und ist für die heimischen Unternehmen unverzichtbar, um ihre Wettbewerbsfähigkeit in Zukunft zu sichern. Darüber waren sich alle Beteiligten bei einem Treffen im Lüdenscheider Kreishaus einig. Der Märkische Kreis hatte dazu Vertreter aus den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, der BreitbandConsulting GmbH, einer Firma des Landes Nordrhein-Westfalen, der KdVZ-Citkomm sowie der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKG) mbh eingeladen. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es aber noch großen Handlungsbedarf. Bei der Breitbandversorgung macht die TKG, ein deutliches Nord-Süd-Gefälle aus.

Der Kreis hatte sich 2012 auf Wunsch aller kreisangehörigen Städte und Gemeinden mit einem Anteil von 1,4 Millionen Euro als Gesellschafter am Sieben-Millionen-Stammkapital der TKG beteiligt. Davon stehen für weitere Projekte noch gut 1,265 Millionen Euro zur Verfügung. Die übrigen Gesellschafter sind die vier anderen südwestfälischen Kreise.

Ein schneller Internet-Anschluss ist Daseinsvorsorge (Foto: Odebralski/Märkischer Kreis).
Ein schneller Internet-Anschluss ist Daseinsvorsorge (Foto: Odebralski/Märkischer Kreis).

Wie TKG-Geschäftsführer Stefan M. Glusa den gut 25 Anwesenden mitteilte, gibt es im Märkischen Kreis noch 126 sogenannte „weiße Flecken“, wo kein schneller Internet-Anschluss vorhanden ist. Vor allem in Meinerzhagen, Kierspe, Herscheid, Schalksmühle aber auch Balve sieht er noch große Lücken. Glusa: „Zwar wird die Grundversorgung kreisweit mit einer Übertragungsrate von zwei Megabit pro Sekunde zu 99 Prozent erreicht, schnell ist aber etwas anderes. Unser Ziel ist eine Übertragungsrate von 50 Mbit/Sekunde für 95 Prozent aller Haushalte in Südwestfalen bis 2018.“ Das Investitionsvolumen dafür bezifferte Glusa auf 80 bis 120 Millionen Euro.

Mit Unterstützung der TKG konnte das Gewerbegebiet Wibschla in Lüdenscheid an das Breitbandnetz angeschlossen werden, in Plettenberg-Landemert wurde das mittels Richtfunknetz erreicht. Insgesamt knapp 50.000 Euro investierte die TKG dafür. Enttäuscht nahmen die Vertreter der Städte und Gemeinden die Information der BreitbandConsulting NRW zur Kenntnis, dass vom Land Nordrhein-Westfalen keine Erhöhung der Fördermittel für den Breitband-Ausbau vorgesehen ist. Düsseldorf unterstützt Projekte ohnehin lediglich mit 14 Millionen Euro jährlich. „Der Märkische Kreis gehört noch nicht einmal zu den Fördergebieten“, erfuhren die Anwesenden. Eine Chance könnte in einem flächendeckenden Richtfunknetz für Südwestfalen liegen. Die KdVZ-Citkomm arbeitet zurzeit daran, für die Rathäuser und das Kreishaus eine Versorgung über Richtfunk sicherzustellen, um die erforderliche Bandbreite von 100 Mbit/st zu gewährleisten.

Die Sitzungsteilnehmer einigten sich darauf, unter der Führung der TKG ein Diskussions- und Strategiepapier über den weiteren Breitbandausbau für die politischen Gremien zu erarbeiten. Darin enthalten sein sollen auch Kostenpläne und -schätzungen.

Die aktuelle Übersicht der TKG Südwestfalen (Quelle: Märkischer Kreis).
Die aktuelle Übersicht der TKG Südwestfalen (Quelle: Märkischer Kreis).

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