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Frühlingstipps für den Straßenverkehr

Iserlohn – Der Frühling hält langsam aber sicher Einzug in Deutschland. Nun wird es Zeit, dass die Saisonfahrzeuge wie Motorräder, Cabrios und Oldtimer wieder aus den Garagen geholt und für den Straßenverkehr fit gemacht werden. Auch der Osterverkehr birgt seine Tücken, weswegen besondere Vorsicht geboten ist. Olav Roeske, gibt Tipps, worauf man in den nächsten Wochen achten sollte.

1) Motorrad-Saison 2019: So bereitet man sich richtig vor

Waren die Autofahrer in den vergangenen Monaten fast für sich allein unterwegs, teilen sie sich die Straßen jetzt wieder mit den Bikern: An einem normalen Wochenende ist jedes 50. Fahrzeug in Deutschland ein Motorrad. An Frühjahrswochenenden ist es sogar jedes dritte, und in dieser Zeit entstehen besonders viele Unfälle. „Autofahrer müssen sich jetzt wieder daran gewöhnen, dass mit den Motorrädern plötzlich Verkehrsteilnehmer hinzukommen, die schlechter zu sehen und oft zügiger unterwegs sind“, sagt Olav Roeske. „Deshalb sollte man nun besondere Vorsicht im Straßenverkehr walten lassen und die Kurven nicht schneiden.“

Die wichtigsten Maschinen-Checks

Vor der ersten Fahrt sollten Motorradfahrer ihre Maschinen einmal richtig durchchecken. TÜV NORD hat eine Liste mit den wichtigsten Bereichen zusammengestellt, auf die jetzt geachtet werden sollte:

• Licht (Brems-, Fern- und Abblendlicht) und Blinker
• Funktion der Hupe
• Killschalter
• Leichtgängiges Funktionieren aller Hebel und Schalter
• Spannung und Schmierung der Kette
• Flüssigkeitsstände
• Reifen: Luftdruck, Profiltiefe, Beschädigungen und Risse im Gummi
• Anzugsmoment und Zustand der Schrauben und Muttern
• Zündkerzen
• Spiel der Lager
• Ladezustand der Batterie

Wer sich unsicher über den Zustand der Teile ist oder wie man die richtigen Einstellungen vornimmt, sollte nichts riskieren. Besser ist es, den Profi
aufzusuchen und das Motorrad in der Fachwerkstatt des Vertrauens untersuchen lassen.

Die ersten Fahrten im Straßenverkehr locker angehen lassen

Nicht nur die Motorräder, auch ihre Fahrerinnen und Fahrer hatten eine längere Pause. Oberste Regel ist es daher, die eigenen Fähigkeiten jetzt nicht zu überschätzen. „Bikerinnen und Biker sind gut beraten, sich mit kurzen, gemächlichen Ausritten erst wieder an ihre Maschinen zu gewöhnen. Wer allzeit
sicher auf dem Bock sitzt und seine Fähigkeiten realistisch einschätzen kann, reduziert das Unfallrisiko erheblich“, so der Teamleiter. Im vergangenen Winter können sich auch neue Schlaglöcher im Straßenverkehr gebildet haben, die zusätzliche Gefahren darstellen. Gerade in der ersten Zeit sollte man also besonders umsichtig im Straßenverkehr unterwegs sein. Um die Risiken insgesamt möglichst gering zu halten, ist die richtige Kleidung wichtig. „Wer bei jeder Fahrt volle Montur anlegt, also Helm, Handschuhe, Motorradhose und -jacke mit Protektoren sowie Stiefel, verringert die Verletzungsgefahr bei einem Unfall um bis zu 50 Prozent“, erklärt der Experte.

2) Wenn es knallt: Das sollte im Notfall jeder wissen

Die Osterferien stehen vor der Tür und das bedeutet für den Straßenverkehr wieder: Es wird voll! Unfälle und Staus sind dann vorprogrammiert.

Unfallstelle mit den „Drei W’s“ absichern

Wer an einem Unfall beteiligt ist, muss die Stelle absichern, denn ein liegengebliebenes Fahrzeug ist für den Straßenverkehr eine Gefahr. Am besten merkt man sich die „Drei W’s“ in der Reihenfolge: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen. Handelt es sich nur um einen kleineren Blechschaden, muss außerdem die Fahrbahn geräumt werden, um den freien Verkehrsfluss nicht zu behindern. „Allerdings nur, wenn man sich dabei nicht selbst in Gefahr bringt, denn die eigene Sicherheit hat immer Vorrang“, ergänzt Roeske. Wurden Personen verletzt, gilt es, unverzüglich Erste Hilfe zu leisten und den Notruf 112 zu wählen – diese Notrufnummer gilt übrigens EU-weit. Beim Anruf des Notdienstes sollte die Situation so konkret und knapp wie möglich geschildert und dann auf weitere Anweisungen gewartet werden.

Weil jede Sekunde zählt: Rettungsgasse richtig bilden

Damit Rettungskräfte im Ernstfall möglichst schnell zu verletzten Personen gelangen können, sollte jeder genau über die richtige Bildung einer Rettungsgasse Bescheid wissen. „Laut §11 der Straßenverkehrsordnung (StVO) muss die Rettungsgasse nun immer zwischen der äußersten linken und der unmittelbar rechts daneben liegenden Fahrbahn gebildet werden. Die Anzahl der Spuren ist dabei irrelevant“, so Roeske. In besonders engen Baustellen kann es passieren, dass die Breite der Rettungsgasse für Einsatzfahrzeuge nicht ausreicht. Wer sich nicht daran hält und das Durchkommen von Rettungsfahrzeugen behindert, riskiert nicht nur das Leben des Unfallopfers. Ein solches Verhalten wird zudem mit sensiblen Strafen geahndet.

3) Saisonstart für Oldtimer und Cabrios

Jetzt wird bei Saisonfahrzeugen wieder der Staub abgeklopft. Es reicht aber nicht, nur den Lack aufzupolieren – auch wichtige Systeme gehören einmal gründlich durchgecheckt.

Cabrios und Oldtimer sicher machen

Cabriolets und Oldtimer standen den Winter über still. Das kann sich negativ auf die Fahrzeugkomponenten ausgewirkt haben. „Bevor man die erste Fahrt antritt, sollten alle Flüssigkeitsstände überprüft werden. Außerdem sollte man Luftdruck und Profiltiefe der Reifen unter die Lupe nehmen. Es sollte auch sichergestellt werden, dass die Pedale leichtgängig funktionieren“, weiß Olav Roeske. Ein weiterer kritischer Posten ist bei Saisonfahrzeugen oftmals die Batterie: Lange Standzeiten, Kurzstreckenbetrieb und Kälte verringern die Lebensdauer der Zellen. Ein besonderer Blick gilt auch den Bremsen. Hier könnte sich über die Wintermonate Rost gebildet haben, der die Bremswirkung beeinträchtigt. „Ein wenig Flugrost ist in der Regel unkritisch, sollte aber unbedingt weiter beobachtet werden. Je nach Grad des Befalls müssen die Bremsen getauscht werden, denn Korrosion stellt ein hohes Sicherheitsrisiko dar. Wer sich unsicher ist, sollte auch hier zeitnah einen Termin in der Vertrauenswerkstatt vereinbaren“, rät der TÜV- Experte.

Weg mit dem Winterschmutz

Ist die Pflicht getan, kommt die Kür: Eine gründliche Reinigung, um den Winterschmutz loszuwerden. „Bei Cabrios mit Stoffverdeck ist eine Handwäsche die beste Variante. Das anfällige Verdeck reinigt man mit einer weichen Bürste, um das Material zu schonen. Bei stärkeren Verschmutzungen empfiehlt sich zudem die Verwendung von Wasser, gemischt mit ein wenig handelsüblichem Spülmittel“, so Roeske. Hochdruckreiniger sollten, wenn überhaupt, nur mit einem Abstand von mindestens einem Meter verwendet werden, um das Verdeck nicht zu beschädigen. Auch die Waschanlage kann genutzt werden, allerdings sollte man bei der Programmwahl auf Heißwachs verzichten. Dieses kann auf den Stoffverdecken unschöne Spuren hinterlassen.

Nichts überstürzen: Tipps für die erste Fahrt

Bei der ersten Tour im Straßenverkehr sollte man es dann gemütlich angehen: Den Motor niedrigtourig warmfahren und vorsichtig bremsen. Auch vom Gebrauch der Musikanlage rät Roeske zunächst ab: „So kann man ungewöhnliche Geräusche am Fahrzeug besser erkennen.“ Wer übrigens den Geldbeutel schonen will, sollte auch danach auf eine gemächliche Fahrweise achten, denn: „Bei offenem Verdeck entstehen Luftverwirbelungen, die den Luftwiderstand des Fahrzeugs erhöhen“, erklärt der Teamleiter. „Dadurch muss der Motor mehr leisten und verbrennt mehr Sprit.“ So verbraucht ein offenes Cabrio im Vergleich zu einem geschlossenen Fahrzeug etwa zehn bis 15 Prozent mehr Kraftstoff bei vergleichbarer konstanter Fahrt. Der Luftwiderstand – und damit der Verbrauch – steigt umso mehr, je schneller man unterwegs ist. Um seine Fahrt im offenen Cabrio also möglichst sparsam zu genießen, sollte man vom Gas gehen.

Quelle: TÜV NORD GROUP

Veröffentlicht von:

Annalena Rüsche
Annalena Rüsche
Annalena Rüsche ist Redakteurin bei den Südwestfalen Nachrichten. Sie ist unter redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de direkt erreichbar.

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