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Südwestfalen: Nur Kontrolle und Einhaltung der Regeln kann Vertrauen in Organspende wieder herstellen

Südwestfalen/Meschede. Der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete und Arzt Dr. Peter Liese kritisierte Forderungen, angesichts des aktuellen Organspende-Skandals an der Universität Leipzig, die Widerspruchsregelung in Deutschland einzuführen. Diese bedeutet, dass ein Verstorbener automatisch Organspender ist, wenn er zu Lebzeiten nicht widersprochen hat.

Experten wie Nikolaus Knöppfler vom Ethikzentrum der Universität Jena, hatten entsprechende Forderungen erhoben und behauptet, dass damit Skandale in Zukunft vermieden können. „Erstens ist es eine Illusion, dass man durch eine noch so kluge Regelung, so viele Organe zur Verfügung hat, dass es keinerlei Knappheit mehr gibt. Auch in Ländern die doppelt bis dreifach so viele Organspende pro Kopf haben wie in Deutschland, z.B. in Spanien, gibt es Wartelisten. Durch bessere Regelungen können wir die Wartelisten nur kürzen. Entscheidend ist aber nicht die Widerspruchsregelung, dass sagen selbst die Experten in Spanien, sondern es ist die Organisation in den Krankenhäusern (in Deutschland gehen durch schlechte Organisation, auch in Fällen in denen die Angehörigen zustimmen würden oder der Verstorbene einen Organspende-Ausweis hat, viele Organe verloren) und es ist das generelle Vertrauen in das Organspendewesen. Dieses muss in Deutschland dringend wieder hergestellt werden“, so Liese, der auch gesundheitspolitische Sprecher seiner Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) ist. Liese betonte, dass die Skandale für ihn kein Grund seien Organspenden abzulehnen. „Ich behalte auch nach den Skandalen meinen Organspende-Ausweis, zumal der jüngste Skandal in Leipzig in der Vergangenheit liegt und nur durch die jetzt strengeren Kontrollen aufgedeckt wurde. Wir sind auf einem guten Weg, dieser muss aber energisch weiter beschritten werden“.

Der Skandal in Leipzig zeigt nach Ansicht Lieses, ebenso wie die Skandale in Göttingen, Regensburg und München, dass es falsch ist, ethische Regeln außer Kraft zu setzen, um einzelnen Patienten zu helfen. „In der bioethischen Debatte wird immer wieder behauptet, dass die Ethik zurückstehen muss wenn es darum geht, konkret Patienten zu helfen. Vielleicht haben einzelne Ärzte in genannten Universitätskliniken sogar aus diesem Motiv gehandelt (es ist leider auch nicht auszuschließen, das Geld geflossen ist). Aber der drastische Einbruch bei der Organspende zeigt, dass man durch die Verletzung ethischer Regeln am Ende den Patienten mehr schadet als nutzt“, so Liese abschließend.

Quelle: CDU-Europa-Büro für Südwestfalen

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