Klima und Bauwesen: nachhaltig bauen und Emissionen reduzieren
In Deutschland gewinnt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung und ist längst fester Bestandteil der politischen Agenda aller großen Parteien. Besonders im Fokus steht dabei der Bausektor, der in der ökologischen Transformation des Landes eine zentrale Rolle spielt. Nachhaltiges Bauen ist heute nicht mehr nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch ein klarer Wettbewerbsvorteil, der die strukturellen Kosten langfristig senken kann.
Emissionen im Bauwesen: geringer, aber nicht zu vernachlässigen
Laut den 2022 vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) erhobenen Daten sind Bauunternehmen nur für 1 % der gesamten COâ‚‚-Emissionen und 1,8 % des Endenergieverbrauchs verantwortlich. Auch wenn diese Zahlen auf den ersten Blick beruhigend wirken, entfällt auf den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden, und damit auf die indirekten Auswirkungen der Bauwirtschaft, rund 40 % aller Treibhausgasemissionen.
Ein Großteil dieser Emissionen entsteht durch die Nutzung der Gebäude, nämlich zu etwa 74,6 %. Diese Zahl hat zur Entwicklung zahlreicher nachhaltiger Technologien und Lösungen geführt, die die ökologische Bauweise heute prägen. Bauunternehmen können hier nur indirekt Einfluss nehmen. Durch die Planung energieeffizienter Gebäude lassen sich jedoch künftiger Verbrauch und die Gesamtumweltbelastung deutlich reduzieren.
Lösungen für den Klimaschutz im Bauwesen
1. Auswahl von Materialien mit geringer Umweltbelastung und Einsatz moderner Technologien
Die Basis nachhaltigen Bauens ist der Einsatz von Baustoffen, die mit weniger Energieaufwand produziert werden und geringere COâ‚‚-Emissionen verursachen.
Eine bewährte Praxis ist die Wiederverwendung von Sekundär- und Recyclingmaterialien, wie etwa mineralischen Bauabfällen. In Deutschland werden 90 % der eingesetzten Baustoffe recycelt, auch wenn dieser Anteil nur 13 % der Nachfrage deckt, was die Entsorgung überschüssiger Materialien notwendig macht.
Ebenso trägt der Einsatz moderner Technologien langfristig wesentlich bei, zum Beispiel durch hochwertige Wärmedämmung, Fenster der neuesten Generation und kontrollierte Wohnraumlüftung.
2. Fußbodenheizung für effizientes Heizen und Kühlen
Einer der größten Umweltbelastungen im Gebäudebetrieb ist die CO2-Emission durch Heizen und Kühlen der Räume. Um diese Auswirkungen zu verringern, zählt der Einsatz von Flächenheizsystemen zu den beliebtesten Lösungen. Dabei wird ein Rohrleitungssystem unter dem Bodenbelag verlegt, das Wasser in alle Räume leitet und diese auf Knopfdruck gleichmäßig kühlt oder erwärmt.
Ein besonders geeigneter Belag für solche Böden ist Feinsteinzeug, da es eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit und hohe mechanische Festigkeit aufweist.
3. Materialauswahl für den Außenbereich
Auch im Outdoor-Bereich wird Feinsteinzeug häufig eingesetzt, um Temperaturen zu regulieren. Das Material ist stark reflektierend und kann in besonders heißen Monaten die Oberflächentemperatur niedrig halten, indem es einen großen Teil der Sonneneinstrahlung zurückweist. Dank seiner physikalischen Eigenschaften, wie hoher Dichte, geringer Porosität und ausgezeichnetem thermischem Verhalten, eignet es sich ideal für Außenflächen, die stark der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. So lässt sich vermeiden, dass sich die Außenbereiche stark aufheizen, was den Einsatz energieintensiver Kühltechnologien überflüssig macht.
Diese Eigenschaft ist besonders relevant in urbanen Gebieten, wo versiegelte Flächen oft zur Bildung von Hitzeinseln beitragen. Bei Gärten, die stark der Sonne ausgesetzt sind, kann es bereits ausreichen, weiße Terrassenplatten aus Feinsteinzeug zu verlegen, um eine maximale Reflexion zu erzielen, sowohl durch die Materialeigenschaften als auch durch die helle Farbwahl, die die Sonnenstrahlen optimal reflektiert. Durch die Kombination aus Funktionalität, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit ist Feinsteinzeug somit eine der bevorzugten Lösungen für die Gestaltung energieeffizienter Außenbereiche.
Das Potenzial der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen
In den letzten Jahren hat der Umweltaspekt auch bei den Investitionsentscheidungen deutscher Bauunternehmen stark an Bedeutung gewonnen. Stabile politische Rahmenbedingungen und gezielte Förderungen sind nötig, um die Bemühungen von Unternehmen zu unterstützen, die auf nachhaltiges Bauen setzen.
Neben der Reduzierung von Verbrauch und Emissionen trägt der Klimaschutz auch zu einer intelligenteren Nutzung von Ressourcen bei. Die Recyclingquote von Bauabfällen ist in Deutschland bereits sehr hoch. Dennoch hat die Branche noch Potenzial, recycelte Materialien besser zu verwerten und verstärkt wieder in den Produktionskreislauf einzuführen.