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Rohrsanierung – wer billig zahlt, zahlt doppelt

Bei der Sanierung der eigenen Wohnung vergessen leider zu viele die Instandsetzung ihrer Wasserleitungen. Dabei können alte, verrostete Rohre nicht nur zu Rohrbrüchen und damit einhergehenden Kosten führen, sondern bergen durch die Verunreinigung des Trinkwassers auch ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko. Deshalb sollte man die Wasserqualität zum Beispiel anhand der Farbe und des Geruchs immer überprüfen und im Zweifel Maßnahmen ergreifen, Messungen vorzunehmen zu lassen und die alten Rohre zu ersetzen. Wenn die Wasserqualität offensichtlich nicht mehr den Standards entspricht und Sanierungsbedarf besteht, stellt sich allerdings sich die Frage: Austausch oder Innensanierung?

Foto: Pixabay.com

Die Technik der Innensanierung hört sich für viele Eigentümer auf den ersten Blick verlockend an, zumal diese mit deutlich geringeren Kosten für sich zu werben versucht. Dabei werden die alten Rohre von innen gereinigt und durch ein Harz von innen neu beschichtet. Doch die neue Beschichtung, die dabei in die alten Rohre eingebracht wird, entspricht nicht aktuellen Standards und birgt Gesundheitsrisiken, die von krebserregenden Stoffen im Beschichtungsmittel herrühren. Deshalb lohnt es sich langfristig, eine gründliche Sanierung vorzunehmen und die alten, verrosteten Rohre durch langlebige Kunststoffrohre wie vom Marktführer WAVIN zu ersetzen, die gut 50 Jahre halten.

Denn die bei der Innensanierung als Beschichtungsmittel eingesetzten Expozyharze enthalten in den meisten Fällen die Stoffe Bisphenol A oder Epichlorhydrin, die erwiesenermaßen krebserregend sind, weshalb diese vom Umweltbundesamt nicht als unbedenklich eingestuft werden und keine Eignung für Trinkwasserleitungen festgestellt werden kann. Deshalb haben in einigen Verfahren zu dem Thema bereits Gerichte geurteilt, dass die Methode der Innensanierung nicht den anerkannten Regeln der Technik entspricht und das in Deutschland geltende Vorsorgeprinzip verletzt, sodass auch juristische Folgen und eine finanzielle Haftung in Form von Schadenersatz im Raum stehen, wenn Eigentümer diese Methode anwenden und somit eine potentielle Gesundheitsgefährdung Ihrer Mieter in Kauf nehmen.

Zusätzlich ist die Wirksamkeit hinsichtlich der Wasserqualität und generelle Langlebigkeit der Innensanierung stark umstritten. Zum einen können schon vor der eigentlichen Beschichtung durch das reinigende Sandstrahlen des Rohres Schäden entstehen, die in der Folge zu Rissen oder Rohrbrüchen führen. Zum anderen wird die Haltbarkeit dieser Methode von führenden Sachverständigen auf nur etwa maximal 15 Jahre geschätzt; stellt also eher eine Notlösung dar. Auch deshalb empfiehlt unter anderem auch der TÜV eine klassische Rohrsanierung. Außerdem erreicht die Trinkwasserqualität selbst nach der Innensanierung oft nicht die genormten Mindeststandards.

Insofern bleibt gegenüber einem gründlichen Austausch der Rohre durch moderne, langlebige Rohre Stand heute keine sichere Alternative. Dies beugt eventuellen Folgekosten vor. So tätigt man nicht nur eine Investition in die Zukunft seiner eigenen vier Wände, sondern auch die eigene Gesundheit.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Südwestfalen-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über regionale Themen und besondere "Landmomente". Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de

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