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Ralf Wilke – der Motor des Hagener Handballs wird 75

Vollendet am 4. Oktober das 75. Lebensjahr: Handball-Motor Ralf Wilke. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Vollendet am 4. Oktober das 75. Lebensjahr: Handball-Motor Ralf Wilke. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

Hagen – Ohne Frage ist er der Motor und die Antriebsfeder der Handballer des VfL Eintracht Hagen. Und dies seit einem halben Jahrhundert. Dabei scheint das hingebungsvolle Engagement ihn irgendwie jung gehalten zu haben. Denn kaum jemand würde vermuten, dass Ralf Wilke am Freitag, 4. Oktober 2013, sein 75. Lebensjahr vollendet. Zumal der „Hansdampf-in-allen-Gassen“ sich auch heute noch mit Leib und Seele für „seinen“ VfL Eintracht einsetzt.

Seit frühster Kindheit ist er mit dem Handballbazillus infiziert. Kein Wunder, schließlich wuchs er unweit des legendären Sportplatzes an der Rehstraße in Wehringhausen auf, wo in den 1920er Jahren die Wiege des westfälischen Handballs stand und wo sich der TV Eintracht in den 1950er Jahren zu den ersten Adressen des Handballsports in Westdeutschland aufschwang.

1948 trat Ralf Wilke, der am 4. Oktober 1938 in Wehringhausen das Licht der Welt erblickte, im Alter von zehn Jahren dem Traditionsverein bei und bereits als 15-jährigen übernahm er im Betreuerstab der Jugendabteilung erste Verantwortung. 1968 wurde er als Mannschaftsbeauftragter und 2. Vorsitzender in den Hauptvorstand des Vereins berufen. Seither ist er als Spieler, Trainer oder Funktionär an (nahezu) allen Erfolgen der Handballabteilung maßgeblich beteiligt gewesen.

Als  Verbandsligameister bejubelte er 1968 an der Seite seines jüngeren Bruders Gustl den Aufstieg in die Oberliga. Ein erster großer sportlicher Erfolg für Ralf Wilke, der zugleich Initialzündung für eine wohl einmalige Erfolgsserie auf dem Feld und in der Halle sein sollte. Dem Durchmarsch in die Regionalliga folgte schließlich 1971 mit dem Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft und dem Aufstieg in die Bundesliga der größte sportliche Erfolg für das Wehringhauser Urgestein, das zwischenzeitlich in der Halle als Westfalenmeister den Sprung in die Regionalliga feiern durfte. 1972 und 1973 schaffte er mit den Wehringhausern jeweils den Einzug in das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft, nachdem er bereits 1961 mit den Grüngelben im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft stand.

15 Jahre lang sollte Ralf Wilke als Stammspieler das Trikot der ersten Mannschaft tragen, ehe er im  Anschluss an die Bundesligapartie 1973 gegen Eintracht Braunschweig sportlich kürzer trat und drei Jahre lang in der Bezirksklasse in der 2. Mannschaft auf Torjagd ging.

Nach dem Erwerb des Übungsleiterscheins sammelte er zunächst als A-Jugendtrainer erste Erfahrungen. Da ihm der Unterbau der Handballabteilung immer besonders am Herzen lag, übernahm er 1976 das Traineramt der 2. Mannschaft. Diese führte er während seiner zehnjährigen Amtszeit aus der Bezirksklasse über die Landesliga bis in die Verbandsliga. Das Management dieser Truppe, die 1999 und 2001 jeweils den Sprung in die Oberliga bejubelte, ist heute noch als Abteilungsleiter eines seiner Hauptaufgaben.

Parallel zu seiner aktiven Laufbahn fungierte Ralf Wilke ab 1968 als Mannschaftsbeauftragter im Hauptvorstand des VfL Eintracht und wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt. Mittlerweile gehört er dem geschäftsführenden Vorstand des Traditionsclubs seit vier Jahrzehnten an. Als  Ehrenmitglied, Technischer Leiter und 2. Vorsitzender leistete er noch heute wertvolle Vorstandsarbeit und ist zudem wichtigstes Bindeglied zwischen dem Regionalligaspielbetrieb und den  Amateurmannschaften. Daneben verdiente sich Ralf Wilke als Organisator zahlreichen Veranstaltungen und Feste, von Wettbewerben wie dem traditionellen Karl-Schäfer-Turnier, Benefizveranstaltungen oder Blutspendeaktionen. Außerdem zeigt er sich auch für die Koordination und Redaktion der Zeitung „Handball-Nachrichten” verantwortlich, die zu allen Heimspielen der Regionalligaherren erscheinen.

Gemeinsam mit Detlef Spruth gelang es ihm im Jahre 2007 die Gründung der VfL Eintracht Hagen Handball-Förder-gGmbH zu realisieren und damit eine finanzielle Basis für die künftige Arbeit zu legen.

Für seine Verdienste um den Handballsport wurde er mit dem Kreisehrenbrief, dem Landesehrenbrief sowie nacheinander mit der Silbernadel des Westdeutschen Handballverbandes sowie mit der Goldnadel des Westfälischen Handballverbandes ausgezeichnet. Sein Engagement im VfL Eintracht, dem er seit 60 Jahren die treue hält, wurde vom Verein mit der Verleihung der Leistungsnadel, der silber- und Goldnadel und schließlich durch die Ernennung zum Ehrenmitglied gewürdigt. Zudem ist Ralf Wilke im Jahre 2003 die Sportehrenplakette der Stadt Hagen und 2010 das Bundesverdienstkreuz verliehen worden.

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