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Ideenmanagement in Neunkirchen

Gemeindeverwaltung honoriert Überlegungen mit Potential

Neunkirchen – Um Arbeitsabläufe und -bedingungen zu optimieren und damit Geld und Zeit einzusparen, hat die Neunkirchener Gemeindeverwaltung das sogenannte Ideenmanagement eingeführt. Alle Mitarbeiter des Rathauses können Verbesserungsvorschläge einbringen, die – abhängig vom Potential der Einsparmöglichkeiten – honoriert werden. Eine Idee aus dem gemeindlichen Bauhof wurde jetzt vom Prüfungsausschuss positiv bewertet und vergütet.

Im Laufe der Jahre können sich Arbeitsabläufe automatisieren, Vorgehensweisen werden als gegeben hingenommen und nicht mehr hinterfragt. Zweifellos haben die meisten Routinevorgänge ihren Sinn und verfolgen das richtige Ziel. Manchmal aber gibt es Alternativen, die weniger Arbeit verursachen oder mit denen lange bürokratische Wege verkürzt werden können.

Beim gemeindlichen Bauhof etwa: Dort werden in jedem Spätherbst die Salzfässer auf den Unimogs fixiert, damit die Bauhofmitarbeiter bei einsetzendem Schnee sofort mit dem Streuen und Schieben beginnen können. Die aufgebauten Salzfässer schließen einen anderen Verwendungszweck für die Unimogs zwar nicht aus, doch der Abbau des Salzfasses und der Aufbau des Teerfasses können bis zu drei Stunden Zeit in Anspruch nehmen.

„Statt das Salzfass auf- und bei wärmerer Witterung wieder abzubauen, um dann Schlaglöcher zu asphaltieren, wurde die Idee geäußert, das Teerfass auf einen alten, ausrangierten Anhänger zu montieren. Der kann bei Bedarf einfach angehängt werden“, erklärt Bauhofleiter Alexander Pütz, der von der Idee seiner Kollegen begeistert ist. „Da mit dem Teerfass zwei Asphaltierungsgänge möglich sind, konnten auf diese Weise bereits rund 10 Tonnen Teer verarbeitet werden.“

Für den Neunkirchener Bauhof hat sich die Idee gleich doppelt ausgezahlt. Die Bauhofmitarbeiter müssen nun weder Zeit noch Muskelkraft in den Umbau der Salz- und Teerfässer investieren. Und außerdem brachte die Aktion beim Ideenmanagement der Verwaltung bares Geld und somit eine Runde heiße Fleischwurst ein.

„Die gewonnene Zeit können wir sinnvoll mit anderen Tätigkeiten füllen“, weiß Pütz. Genau darin sieht auch Bürgermeister Bernhard Baumann die Chance des Ideenmanagements: „Die Verbesserungsvorschläge sollen helfen, Vorgänge zu verkürzen oder zu vereinfachen. Und wer kann besser beurteilen, wie Effektivität und Effizienz gesteigert werden können, als unsere Mitarbeiter mit ihrem großen Erfahrungsschatz?!“

Neben dem Vorschlag für das „Teermobil“ wurden auch Ideen bezüglich Wärmedämmung und kleiner Organisationsoptimierungen eingereicht. Die Richtlinien für das Ideenmanagement wurden in Zusammenarbeit mit dem Personalrat und der Gleichstellungsbeauftragten erarbeitet.

Sven Rothenpieler, Bürgermeister Bernhard Baumann, Achim Reeh und Bauhofleiter Alexander Pütz vor dem Teeranhänger, der den Bauhofmitarbeitern eine Runde heiße Fleischwurst einbringt (Foto: Gemeinde Neunkirchen).
Sven Rothenpieler, Bürgermeister Bernhard Baumann, Achim Reeh und Bauhofleiter Alexander Pütz vor dem Teeranhänger, der den Bauhofmitarbeitern eine Runde heiße Fleischwurst einbringt (Foto: Gemeinde Neunkirchen).

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