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KKH: Rund 4.900 Alkoholerkrankte in Nordrhein-Westfalen

Deutsche für höhere Alkoholsteuer und stärkere Kontrollen bei der Abgabe von Alkohol

Quelle: KKH Kaufmännische Krankenkasse
Quelle: KKH Kaufmännische Krankenkasse

Hagen – Wie eine aktuelle Datenerhebung der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigt, mussten im Jahr 2014 rund 4.900 Menschen in Nordrhein-Westfalen wegen Alkoholerkrankungen ärztlich behandelt werden. Das entspricht 1,6 Prozent aller KKH-Versicherten in Nordrhein-Westfalen. Der Durchschnitt liegt bei der KKH bundesweit bei 1,8 Prozent. Fast 400 KKH-Versicherte mussten wegen eines akuten Rausches („Koma-Saufen“) in Krankenhäuser Nordrhein-Westfalens eingeliefert werden.

„Für viele Menschen gehören Bier, Wein und ab und zu ein Glas Whiskey, Likör oder Obstbrand einfach zum Leben dazu. Hochprozentiges schmeckt einigen in Gesellschaft oft noch einmal so gut – doch häufig bleibt es nicht bei einem Glas. Und hier liegen die Gefahren, wie zum Beispiel tödliche Verkehrsunfälle, Gewaltneigungen, ruinierte Gesundheit, kaputte Beziehungen, Arbeitslosigkeit und soziale Isolation, um nur einige zu nennen“, warnt Thomas Seidel vom KKH-Serviceteam in Hagen. „Neben gesundheitlicher Aufklärung und Prävention sollte daher die Alkoholsteuer deutlich angehoben werden sowie ein striktes Werbeverbot für alkoholische Getränke gelten und grundsätzlich eine Abgabe erst ab dem 18. Lebensjahr erfolgen.“

Foto: KKH Kaufmännische Krankenkasse
Foto: KKH Kaufmännische Krankenkasse

Zwei Drittel der Deutschen würden eine höhere Alkoholsteuer für Spirituosen wie zum Beispiel für Wodka, Whiskey, Rum oder Obstler befürworten. „Dies ergab eine repräsentative Umfrage von Forsa im Auftrag der KKH“, erläutert Thomas Seidel. „Bei Bier und bierähnlichen Getränken sowie für Wein und Sekt würde dies einer von drei Bürgern akzeptieren.“

Auch eine stärkere Kontrolle der Abgabe von Alkohol trifft auf eine breite Zustimmung. Dabei findet der Vorschlag, an Personen unter 18 Jahren generell keine alkoholischen Getränke mehr abzugeben – also auch kein Bier, Wein oder Sekt –, die größte positive Resonanz: 79 Prozent aller Befragten befürworten dies. Auf eine ähnlich hohe Zustimmung (73 Prozent) stößt die Idee, die Werbemöglichkeiten für alkoholische Getränke noch stärker einzuschränken. Und jeder zweite Befragte (50 Prozent) befürwortet, den Abverkauf von Alkohol in Geschäften, an Kiosken und Tankstellen nach 22 Uhr einzustellen.

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