Meschede. „Freie Bahn“ und keine Hindernisse – ein Zustand, den Autofahrer auf der Straße zu schätzen wissen. Dass sich Fußgänger über „freie Bahn“ auf dem Bürgersteig mindestens genauso sehr freuen, daran denken viele Fahrer allerdings nicht.
„Parke nicht auf unseren Gehwegen“ heißt die Aktion, mit der der Fachbereich Ordnung der Stadtverwaltung in den kommenden Wochen mehr Aufmerksamkeit auf die Sicher- heit der Fußgänger richten will.
Was für Autofahrer oft nur ein kleines Stück Bequemlichkeit ist, kann für Passanten einen gefährlichen Umweg bedeuten. Denn gerade den Fußgängern, denen der Gehweg eigentlich am meisten Sicherheit bieten sollte, bringen Falschparker die größten Probleme: Rollstuhlfahrer, Senioren mit Rollatoren oder Eltern mit Kinderwagen. Versperren falsch abgestellte Autos den Weg über den Bürgersteig, bleibt nur der Umweg über die Fahrbahn – eine gefährliche „Ausweichstrecke“.
Für die Stadt Meschede ist es deshalb Ziel, mit der Aktion „Parke nicht auf unseren Gehwegen“ den Autofahrern vor allem die Situation der schwächsten Verkehrsteilnehmer bewusst zu machen. Denn oftmals fehle einfach das Problembewusstsein bei Gehwegparkern – etwa dann, wenn sie ihren Wagen auf einen Bürgersteig stellen, um den Autoverkehr nicht zu behindern. „Genau das Falsche“, weiß Jochen Woelke von der Stadt-verwaltung Meschede: „Autofahrer denken an den fließenden Verkehr. Aber dass die Mutter mit dem Kinderwagen dann über die Fahrbahn muss – daran denken sie nicht.“
Deswegen werden die Politessen der Stadtverwaltung in den kommenden Wochen Gehwegparker mit einem Info-Zettel auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen. Denn das Parken auf Gehwegen ist nicht nur laut Straßenverkehrsordnung verboten, sondern gefährlich – für die schwächeren Verkehrsteilnehmer bedeutet es große Risiken, wenn sie den Bürgersteig verlassen müssen. Und neben mehr Sicherheit für Fußgänger, Radfahrer, Senioren und Behinderte bringt richtiges Parken automatisch auch eine geringere Geschwindigkeit in Wohngebieten mit sich – und damit eine „kostenlose“ Verkehrsberuhigung.
Dabei setze man vor allem auf Aufklärung und Zusammenarbeit mit den Autofahrern, unterstreicht der Fachbereich Ordnung: „Wir wollen keine Knollen verteilen, sondern wir wollen, dass der Gehweg frei bleibt“, sagt Jochen Woelke. Deshalb werden Gehwegparker zunächst lediglich Info-Zettel hinter dem Scheibenwischer ihres Wagens finden. Allerdings: Sollten nach einigen Wochen die Pkw immer noch auf dem Bürgersteig geparkt werden, wird aus dem freundlichen Hinweis auch ein „Knöllchen“. Bei falschem Parken auf Geh- und Radwegen bittet die Stadt den „Übeltäter“ dann mit 15 Euro zur Kasse; falls Fußgänger und Radfahrer durch das Parken sogar behindert werden, sind 25 Euro fällig.
Das allerdings könne jeder Autofahrer ganz einfach vermeiden – nämlich indem er den Bürgersteig nicht als Parkplatz nutzt. Richtiges Verhalten im Straßenverkehr zahle sich damit gleich doppelt aus: Einerseits finanziell, vor allem aber durch mehr Sicherheit für alle.
Quelle: Stadt Meschede