Olsberg. Das im vergangenen Jahr in Olsberg errichtete und Anfang des Jahres eröffnete INJOY-Fitnesscenter bietet seinen Kunden nicht nur die Möglichkeit, ihre überflüssigen Pfunde los zu werden. Was die meisten Besucher nicht wissen: auch unser Klima profitiert von dem Gebäude.
Denn durch die Verwendung von Holz als Baustoff speichert dieses Gebäude dauerhaft über 210 Tonnen des klimaschädlichen CO2 in Form von unschädlichem Kohlenstoff in seiner Konstruktion. Um diese gespeicherte Menge an CO2 wieder auszustoßen müsste ein handelsüblicher Pkw eine Strecke von etwa 1,4 Mio. km zurücklegen, also ungefähr 35-mal um die Erde fahren. Zum Vergleich: ein Mensch in Deutschland produziert im Jahr ca. 6 Tonnen CO2. Diese Menge setzt sich hauptsächlich aus den produzierten Abgasen durch das Autofahren und durch das Heizen der Wohnung zusammen.
Für diese beachtliche Speicherleistung wurde dem Bauherren und Geschäftsführer der Franz Hoppe Holzbau GmbH, Jürgen Freisen, ein Zertifikat der CO2-Bank überreicht. Die Auszeichnung nahm Matthias Eisfeld, Geschäftsführer der CO2-Bank Deutschland, vor.
Auch Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer zeigte sich überrascht angesichts dieses enormen Speicherpotentials. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen, z.B. der Baustoffwahl für ein Gebäude, ein großer Beitrag für den Klimaschutz erzielt werden kann. Dieses Gebäude ist ein tolles Beispiel für klimagerechtes Bauen und unterstreicht unsere Bemühungen, mittelfristig eine CO2-neutrale Kommune zu werden“, sagte er bei der Überreichung.
Die CO2-Bank ist eine Initiative der Wald– und Holzwirtschaft und wird durch den Landesbeirat Holz NRW vertreten. Die CO2-Bank betreibt eine internationale Datenbank, welche die Qualität und Menge der Reduzierung des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) durch die Objekte und Leistungen der Wald- und Holzwirtschaft dokumentiert (weitere Informationen unter www.co2-bank.de).
Der Neubau des Fitnesscenters wurde notwendig, weil die Platzverhältnisse im alten Gebäude nicht mehr ausreichten und dem Betreiber die hohen Energiekosten zu schaffen machten. Aus diesem Grund schlug Jürgen Freisen vor, ein neues, energieeffizientes Gebäude in Holzbauweise auf dem ehemaligen Sägewerksgelände der Fa. Hoppe in der Ramecke zu errichten. Schnell wurde man sich einig und das Resultat kann sich sehen lassen.
In nur 5 Monaten Bauzeit, inklusive Planung, entstand ein eingeschossiges Holzge- bäude mit 1000 m2 Grundfläche. Diese extrem kurze Bauzeit ließ sich nur durch die Anwendung der Holzrahmenbauweise realisieren. Dazu wurde zunächst eine Grund-konstruktion aus Holzrahmen erstellt. Anschließend wurde diese nach außen mit Dämmplatten und nach innen mit Holzwerkstoff-Platten verkleidet. In den entstehenden Zwischenraum der Wände und Decke wurden Zellulose-Flocken als Dämmung eingeblasen. Auf diese Weise erhält man einen Dämmstandart, welcher die Anforderung an die geltende Energieeinsparverordnung (EnEV2009) sogar noch übertrifft.
Das stimmige Konzept der ökologischen und energiesparenden Bauweise setzt sich auch in der hocheffizienten Haustechnik fort. Die Mindestanforderungen an eine hygienische Raumluft erfordern bei einem Sportstudio die 8-fach höhere Luftaus-tauschmenge als bei einem normalen Wohnhaus. Während des Heizbetriebes in der Winterzeit würden durch den Austausch dieser großen Luftmengen auch große Energieverluste entstehen. Dem wirkt ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung entgegen. Über Wärmetauscher wird 83% der Wärmeenergie aus der verbrauchten Luft an die frisch einströmende und gefilterte Luft abgegeben. Das System bietet noch weitere Vorteile: ein gesundes Raumklima, da Schadstoffe permanent abtransportiert werden, saubere Luft in allen Räumen und Allergiker können dank hochwertiger Filtertechnik endlich wieder aufatmen.
Mitarbeiter und Kunden des INJOY-Fitnesscenters schwärmen von der tollen Atmosphäre im Inneren des Gebäudes.
Quelle: I.D. HOLZ e.V.