Olsberg: Nacht-Einsatz für moderne Trinkwasserversorgung
Olsberg/Bruchhausen. Wenn die Menschen in Bruchhausen und Ellering-hausen ihren Wasserhahn öffnen, so hat das „Lebensmittel Nr. 1“ vom Bruchhausener Istenberg den Weg zu ihnen genommen. Dort hat die Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) jetzt den neuen Hochbehälter „Kapellenweg“ in Betrieb gesetzt.
Und mehr als das: In einer nächtlichen Großaktion hat das Team der HSW die Trinkwasserleitungen des neuen Speichers in das vorhandene Versorgungsnetz einge-bunden – fast unbemerkt von den Einwohnerinnen und Einwohnern.
„Das ist keine einfache Sache“, beschreibt Dipl.-Ing. Michael Sommer, Technischer Betriebsleiter der Hochsauerlandwasser GmbH, die Aufgabe. Bisher wurden Bruchhausen und Elleringhausen von den beiden Hochbehältern „Istenberg“ und „Kapellenweg (alt)“ mit Trinkwasser versorgt. Weil die Hochbehälter stark sanierungsbedürftig waren, hatte sich die HSW zum Neubau eines zentralen Behälters entschlossen – Michael Sommer: „Das ist deutlich wirtschaftlicher.“ Quasi „im laufenden Betrieb“ mussten nun die Roh- und Trinkwasserleitungen von diesem alten System auf den neuen Hochbehälter umgestellt werden.
„Umschluss“ heißt das in der Fachsprache – die HSW hatte sich dafür die Nachtstunden ausgesucht, um die Beeinträchtigungen für die Einwohner so gering wie möglich zu halten. An insgesamt acht Stellen haben die Fachleute des heimischen Trinkwasserversorgers das Leitungssystem des neuen Hochbehälters in das Versorgungsnetz eingebunden. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die noch dazu unter großem Zeitdruck erledigt werden musste – „schließlich wollen die Leute morgens wieder Wasser für Dusche und Kaffeemaschine haben“, so Wassermeister Frank Behrendt.
Bereits im Vorfeld hatte dabei HSW-Mitarbeiter und Bauleiter Helmut Kebben die Umschluss-Arbeiten akribisch geplant und organisiert. Nachdem bei Tageslicht die Baustellen bereits vorbereitet worden waren, machten sich insgesamt sechs Mitarbeiter der HSW, Bauleiter Helmut Kebben sowie zwei Mitarbeiter eines beauftragten Tiefbauunternehmens pünktlich um 22 Uhr ans Werk. Bis 3 Uhr morgens seien die wichtigsten Arbeiten erledigt gewesen; eine Stunde später „stand“ die neue Trinkwasserversorgung für Bruchhausen und Elleringhausen – Frank Behrendt: „Alles, was wir schaffen wollten, haben wir geschafft – ohne Provisorien.“ „Eine gute Leistung“, bescheinigt auch Michael Sommer dem HSW-Team. Die Einwohner der beiden Orte haben vom „Umschluss“ kaum etwas bemerkt – bis auf die nächtlichen Lärmbe-lästigungen, die bei solchen Arbeiten in gewissem Umfang nicht vermieden werden können. Abschließende Arbeiten an den Baustellen sollen nun in den nächsten Tagen erfolgen.
Gespeist wird der neue Hochbehälter von den nahe gelegenen Raken- und Oelenquellen. Er macht die Trinkwasserversorgung nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch moderner: Während das Trinkwasser für Bruchhausen und Elleringhausen bislang chemisch entsäuert wurde, gibt es in dem neuen Hochbehälter nun eine Platz sparende und wartungsarme Entsäuerungsanlage mit Lufteinperlung. Weiterer Vorteil: Der Betrieb des Hochbehälters kann per Mess-, Steuer- und Regeltechnik direkt von der HSW-Leitzentrale im Baubetriebshof in Bigge überwacht und gesteuert werden.
Die zwei Kammern des neuen Hochbehälters „Kapellenweg“ fassen zusammen 900 Kubikme-ter des „Lebensmittels Nr. 1“. Bei einem durchschnittlichen Tagesbedarf von rund 350 Kubik-metern für Bruchhausen und Elleringhausen sei man damit – inklusive Löschwasserreserve – „für alle Eventualitäten gerüstet“, so Wassermeister Frank Behrendt. Die Bürgerinnen und Bürger bekommen noch in diesem Jahr die Gelegen- heit, den neuen Hochbehälter selbst „in Augenschein“ zu nehmen: Die HSW wird dort zu einem „Tag der offenen Tür“ einladen – und dazu, sich über den heimischen Trinkwasserversorger sowie das Wasserversorgungssystem der Orte Bruchhausen und Elleringhausen zu informieren.
Quelle: Hochsauerlandwasser
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