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Olsberg: U2-Betreuung – Stadt will Bedarf „unter die Lupe“ nehmen

Olsberg. Familienfreundlichkeit hat in Olsberg eine besondere Bedeutung – und dazu gehört auch eine gute und wohnortnahe Kinderbetreuung. Der Ausschuss Soziale Angelegenheiten hat jetzt in einer Sondersitzung die Betreuungs-möglichkeiten von Kindergartenkindern unter drei Jahren (U3) „unter die Lupe“ genommen.

Das Interesse daran steigt von Jahr zu Jahr“, so die Erfahrung von Martin Stolte, Leiter des Fachbereichs „Schulen und Jugend“ des Hochsauerlandkreises, „der Bedarf wird offensichtlicher.

Das machten auch die Zahlen von Norbert Märtin, Leiter des Fachbereichs „Soziales“ in der Stadt Olsberg deutlich: Von 2011 bis 2013 wird die Zahl der U3-Plätze in den fünf städtischen und vier kirchlichen Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet von 58 auf 106 steigen. „Das ist fast eine Verdopplung im Zeitraum von nur drei Jahren“, so Norbert Märtin. Diese Entwicklung mache auch die großen Anstrengungen deutlich, die das Kreisjugendamt gemeinsam mit den Trägern unternehme.

Formal werde damit die Nachfrage im Olsberger Stadtgebiet abgedeckt – Norbert Märtin: „Größerer Ausbaubedarf ist nach jetzigem Erkenntnisstand nicht erkennbar.“ Aller-dings: Gerade bei den Plätzen für U2-Kinder gebe es Engpässe. Hintergrund: Für die „ganz Kleinen“ benötigen die Tageseinrichtungen mehr Platz – unter anderem einen zweiten Schlafraum. Und nicht alle Kindergärten haben dazu die baulichen Möglichkeiten. Gerade im Bereich der Kernstadt sei das Angebot an U2-Plätzen nicht ausreichend, stellte Jeanette Friedrich (CDU) fest: „Oft lesen wir von Fachkräftemangel – gerade hier könnte man jungen Frauen beim Wiedereinstieg in den Beruf unterstützen.

Dennoch: In den kommenden Jahren werde die Zahl der Kinder spürbar abnehmen, rechnete Martin Stolte vor. So werde es bereits in drei Jahren nur noch rund ein Drittel der Kinder in der Altersgruppe unter drei Jahren geben. Man stecke daher in einem Di-lemma, so der Fachbereichsleiter: „Wir laufen mit Vollgas in das U3-Programm, müssen aber gleichzeitig die Handbremse anziehen, weil die Zahl der Kinder abnimmt.

Eine Lösung sehen Ausschussmitglieder und Verwaltung in einem zielgerichteten Ausbau der U2-Plätze. Martin Stolte: „Man muss abklopfen, was in den Einrichtungen machbar ist.“ Oft könne schon mit vergleichsweise geringem Aufwand zum Beispiel ein zweiter Schlafraum geschaffen werden. Martin Stolte sagte zu, für das Kindergartenjahr 2013/14 die entsprechenden Möglichkeiten der Tageseinrichtungen im Stadtgebiet zu prüfen. Bürgermeister Wolfgang Fischer sprach sich für eine enge Abstimmung der verschiedenen Träger aus, die bereits jetzt erfolge: „Wir müssen wissen, wer etwas wo macht.“ Ziel müsse es dabei sein, die Betreuungssituation sinnvoll und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Allerdings sei die Erwartungshaltung, dass alle Betreuungsformen überall vorgehalten würden, angesichts der demographischen Entwicklung und nach wie vor sehr enger finanzieller Spielräume nicht realistisch: „Eine Vollbetreuung zu 100 Prozent an jedem Ort wird es nicht geben.

Vorrang müsse es haben, nach machbaren Lösungen zu suchen, die sich am Bedarf orientieren – Wolfgang Fischer: „Wir müssen die Angebote für U3 und U2 in die richtigen Bahnen lenken.“ Auch die Tagespflege könne dabei – vor allem bei den Tagesrandzeiten – eine Rolle spielen. Letztlich sei die Planung von Betreuungsmöglichkeiten nichts „Fertiges“, machte Bürgermeister Fischer deutlich: „Die Anforderungen wandeln sich weiter – wir müssen uns bestmöglich darauf einstellen“. Einstimmig nahmen die Ausschussmitglieder einen Vorschlag von Knut Finkel (CDU) an, eine Bedarfserhebung in enger Zusammenarbeit mit dem HSK-Jugendamt durchzuführen, um die Potenziale für den weiteren U3-Ausbau und den Bedarf für so genannte Randzeiten zu erfassen.

Quelle: Stadt Olsberg

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