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Bestwig: Evangelische und katholische Geistliche treffen sich an ökumenischem Einkehrtag

Bestwig – „Ich hab mich gefreut, dass so viele evangelische und katholische Pfarrer und Pfarrerinnen, Priester, Gemeindereferenten und-referentinnen, Nonnen und Mönche ins Bergkloster Bestwig gekommen sind“, erinnert sich Superintendent Alfred Hammer an den Ökumenischen Einkehrtag Mitte April im Bergkloster Bestwig. “ An die 90 Personen begrüßte Schwester Maria Martha, die stellvertretende Provinzobere des Maria-Postel-Ordens: „Lassen Sie uns das Gemeinsame suchen.“ Damit fasste sie die Absicht von Superintendent Alferd Hammer und Projektpfarrerin Christina Bergmann in einem Satz zusammen. In Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum hatten sich die beiden mit den Leitungen des Mescheder Benediktinerklosters und des Bestwiger Bergklosters, mit den drei Dechanten im Hochsauerland und den zuständigen Gemeindereferenten getroffen. Dabei entstand die Idee zu diesem gemeinsamen Einkehrtag zur Vorbereitung des Reformnationsjubiläums 2017. „Früher hat es ökumenische Studientage gegeben, aber einen solchen Konvent hat es noch nie gegeben“, sagte Hammer zur Begrüßung.

Bild: Kathrin Koppe-Bäumer
Bild: Kathrin Koppe-Bäumer

Der Referent des Tages, Klaus Dettke, der das geistliche Zentrum im ehemaligen Benediktinerkloster Bursfelde leitet, sprach über geistliche Übungen in der Tradition Ignatius von Loyolas und Martin Luthers. Auf Loyola fußen heutige „Exerzitien im Alltag“. Auch Martin Luther, der zunächst Mönch und Professor und später Pfarrer und Ehemann war, schätzte es, sich in Stille vom Wort Gottes ansprechen zu lassen. Auch für ihn waren Übung und Wiederholung die wichtigsten Elemente täglicher Frömmigkeit. In der mittelalterlichen Kirche waren diese allerdings Priestern, Nonnen und Mönchen vorbehalten. Luther fand, dass jeder Mensch mit geistlichen Übungen auf Gottes Wort antworten kann. Dettke: „Er demokratisierte das geistliche Leben. In seinen Augen adelt die Taufe jeden Menschen.“ Als Luther 1528 evangelische Gemeinden besuchte, erschreckte ihn, dass die Predigt die Menschen nicht veränderte. Daraufhin formulierte er seinen Katechismus als Anregung für geistliche Übungen der Gemeindeglieder.

Um praktisches Üben ging es auch am fünfstündigen Einkehrtag: 45 Minuten lang setzten sich alle allein mit einem Bibeltext auseinander. Danach erörterten sie ihre Gedanken im Zweiergespräch. Da kam die Nonne ins Gespräch mit der Pfarrerin, der Schulpfarrer mit dem Mönch oder dem Gemeindepriester, die Gemeindereferentin mit der evangelischen Kollegin aus der Nachbargemeinde.

Das Vespergebet in der Klosterkirche und ein leckeres Abendbrot im Felsensaal schlossen den Einkehrtag ab. „Die voll besetzten Tische zeigten mir, dass der Tag bei Evangelischen und Katholischen gut angekommen ist“, freut sich Hammer. Ihn ermutigt dieser Einkehrtag, auch im nächsten Jahr für die evangelischen Pfarrer und Pfarrerinnen einen Klausurtag anzubieten, an dem nicht über Kirchenthemen diskutiert wird. „Das biblische Wort soll uns ansprechen, so wie das in Bestwig passiert ist. Das hilft uns, Kraft zu schöpfen im Gewusel der arbeitsreichen Werktage.“

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Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou veröffentlichte diesen Artikel auf Südwestfalen Nachrichten. Sie ist in der Lüdenscheider Redaktion unter 02351-9749710 und per Mail unter redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de erreichbar.

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