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Bestwig: Hubert Strube neuer Schiedsmann

Bestwig – „Menschen, die verlernt haben, miteinander zu reden, wieder ins Gespräch bringen“- so beschreibt Charlotte Merz, Direktorin des Amtsgerichts Meschede, die Arbeit einer Schiedsperson. Hubert Strube aus Ostwig ist neuer Schiedsmann für den Schiedsamtsbezirk II der Gemeinde Bestwig – er umfasst Nuttlar, Ostwig und Grimlinghausen. Im Bestwiger Bürger- und Rathaus nahm Charlotte Merz jetzt gemeinsam mit Bürgermeister Ralf Péus die Vereidigung und Amtseinführung vor.

Zuvor hatte der Bestwiger Gemeinderat Hubert Strube einstimmig zum neuen Schiedsmann gewählt. Er übernimmt die Aufgabe von Franz-Josef Kersting, der in den vergangenen sieben Jahren bei den kleinen und großen Problemen, die Bürgerinnen und Bürger miteinander haben, vermittelt hat. Schiedsleute nehmen eine enorm wichtige Aufgabe wahr, unterstrich Charlotte Merz, weil alle Beteiligten die Möglichkeit bekommen können, mit „erhobenem Kopf“ eine Auseinandersetzung zu beenden.

Bei bestimmten Delikten wie etwa Beleidigungen, Körperverletzung, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Bedrohung oder Verletzung des Briefgeheimnisses schreibt das Gesetz vor, vor einer Klage bei Gericht durch einen Besuch beim Schiedsmann einen Schlichtungsversuch zu unternehmen. Erst, wenn dieses Projekt scheitert, kann der Fall vor Gericht gehen. Somit trägt die Arbeit von Schiedspersonen auch dazu bei, die Gerichte zu entlasten.

Charlotte Merz, Direktorin des Mescheder Amtsgerichts, vereidigte Hubert Strube (2.v.l.) zum neuen Schiedsmann für Ostwig, Nuttlar und Grimlinghausen. Er löst Franz-Josef Kersting (2.v.r.) ab. Bürgermeister Ralf Péus (l.) und der Allgemeine Vertreter Klaus Kohlmann (r.) gratulierten (Foto: Gemeinde Bestwig).
Charlotte Merz, Direktorin des Mescheder Amtsgerichts, vereidigte Hubert Strube (2.v.l.) zum neuen Schiedsmann für Ostwig, Nuttlar und Grimlinghausen. Er löst Franz-Josef Kersting (2.v.r.) ab. Bürgermeister Ralf Péus (l.) und der Allgemeine Vertreter Klaus Kohlmann (r.) gratulierten (Foto: Gemeinde Bestwig).

Was auf den ersten Blick eher kleinlich oder mitunter sogar komisch wirken mag, hat oft eine lange Vorgeschichte, weiß Richterin Charlotte Merz: „Oft schaukeln sich solche Sachen über Jahre oder gar Generationen hoch.“ Wichtig für eine Schiedsperson sei es dann, die Parteien wieder ins Gespräch zu bringen – zuhören können sei dafür eine gute Voraussetzung. Deshalb komme es bei Schiedsleuten auch in erster Linie auf den berühmten „gesunden Menschenverstand“ an – das nötige juristische oder formale Wissen kann man sich auf Fortbildungen aneignen.

Allerdings: Vielen Menschen seien heutzutage das Schiedsamt und seine Möglichkeiten nicht (mehr) bekannt, bedauert Charlotte Merz: „Eher wird dann ein Shitstorm auf Facebook losgetreten.“ Dabei liege in der Institution der Schiedsperson eine große Chance: „Gerade bei kleineren Rechtsstreitigkeiten ergibt sich die Möglichkeit, eine Einigung zu erzielen – in einem Schiedsverfahren geht es deshalb nicht um „Sieg“ oder „Niederlage“, sondern um eine Lösung.“

Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus dankte Franz-Josef Kersting für sein Engagement und wünschte Nachfolger Hubert Strube die sprichwörtliche „gute Hand“. Der Einsatz als Schiedsperson sei „bürgerschaftliches Engagement in bestem Sinn“. Weitere Informationen rund um das Schiedsamt gibt es unter www.bestwig.de im Internet.

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