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Geplanter Nationalpark Teutoburger Wald gefährdet 900 Arbeitsplätze

Schmallenberg/Detmold. Das Netzwerk Team-Timber unterstützt die Demonstration gegen den umstrittenen Nationalpark Teutoburger Wald, die am Samstag, 21.Januar in Detmold stattfindet. Dazu aufgerufen hat die Initiative „Unser Teutoburger Wald – Nationalpark? Nein Danke!“ Sie sammelte bereits mehr als 24 000 Unterschriften gegen das kontrovers diskutierte Millionen-Projekt. Hans-Georg Pieper, Gesellschafter des Netzwerks Team-Timber, dazu: „In vielen Aspekten stimmen wir ja mit den Klima- und Naturschutzzielen der Landesregierung überein. Ein solcher Quasi-Urwald macht aber unter Klimaschutzgesichtspunkten gar keinen Sinn. Das Projekt stellt auch für Holzverarbeitungsbetriebe und Waldbesitzer eine existentielle Bedrohung dar.“ Pieper betont, dass ein gänzlich stillgelegtes Waldstück wie im Nationalpark eine schlechtere CO2-Bilanz aufweist, als ein Waldstück, das naturgemäß und nachhaltig bewirtschaftet wird.

Das umstrittene Nationalpark-Projekt ordnet Team-Timber als weiteren bedenklichen Schritt der Flächenstilllegungspolitik der NRW-Landesregierung ein. Das Projekt gefährde bis zu 900 Arbeitsplätze. Schließlich können die Betriebe den wissentlich verknappten Rohstoff nicht ohne Einbußen aus anderen Regionen beziehen. „Und die Idee, einen Holzarbeiter auf Tourismusfachkraft umzuschulen halte ich für sehr realitätsfern.“ Auch bundesweite Auswirkungen seien zu erwarten: „Wenn das ohnehin knappe Angebot an Holz weiter reduziert wird, steigen natürlich auch die Holzpreise für den Endverbraucher“, so Hans-Georg Pieper, der auch darauf hinweist, dass der Nationalpark Millionen an Steuergelder verschlingen würde. Aus diesen Gründen hat Team Timber die Bürgerinitiative gegen den geplanten Nationalpark finanziell unterstützt.

Bereits im vergangenem Herbst hatte ein Roland-Berger-Gutachten zu dem National-Park-Projekt breite Kritik hervorgerufen. Darin seien die negativen Folgen für Forstbetriebe und Industrie verharmlost, die positiven Effekte für den Tourismus überbewertet worden, monierten die Holz-Industrieverbände damals. „Ein Gutachten, das so unübersehbare Schwächen bei Konzeption und Methodik aufweist, darf nicht als Basis für eine weitreichende Entscheidung wie einen Nationalpark dienen“, kritisierte auch Dr. Hubertus Weber, Geschäftsführer von Team-Timber.

Vor wenigen Tagen hatte zudem der namhafte Waldbesitzer Stephan Prinz zur Lippe erneut seine Beteiligung am Nationalpark ausgeschlossen. Seine Waldfläche sollte eigentlich ein Fünftel des angedachten Parks ausmachen.

 

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