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Ein Rucksack voll Kultur: Neues Projekt soll vor allem Jugendliche locken

Lippstadt – Er soll Kindern und Jugendlichen die Tür zu Kunst und Kultur öffnen und wenn es nach Frank Osinski aus dem Jugend- und Familienbüro der Stadt Lippstadt geht, dann sollen die Türen „sperrangelweit“ offen stehen. Gemeint ist der „Kulturrucksack“, ein landesweites Projekt, an dem sich die Stadt Lippstadt in diesem Jahr erstmalig beteiligt. Und zwar nicht allein. Denn für das Programm, das auf Initiative und mit der finanziellen Unterstützung des Landes in den Kommunen umgesetzt werden kann, hat sich Lippstadt gemeinsam mit der Stadt Soest beworben.

„Damit wollen wir zum einen ein Zeichen in der Zusammenarbeit setzen, aber vor allem freuen wir uns natürlich, dass wir auf diese Art und Weise den Kindern und Jugendlichen noch mehr interessante Angebote machen können“, so Wolfgang Streblow, Fachdienstleiter Kultur und Weiterbildung bei der Stadt Lippstadt. Denn darum geht es schließlich beim Kulturrucksack. Dessen Angebote, die fast alle kostenlos oder zum kleinen Preis zu haben sind, richten sich speziell an die 10- bis 14-Jährigen, denn für diese Gruppe fehlte bislang schlichtweg etwas. „Geförderte Projekte und Programme im Bereich Kunst und Kultur gibt es einige“, so Wolfgang Streblow und nennt etwa „JeKi“, „KulturScouts“ oder „Kultur und Schule“. Das Problem: Die jungen Teenies sind dabei nicht angesprochen.

Das soll der Kulturrucksack nun ändern, in dem die Angebote, Kultur zu entdecken, auf die Interessen und Bedürfnisse eben jener Zielgruppe abgestimmt sind. Dazu passt, dass die Vorgaben des Landes vorsehen, dass Kultur- und Jugendbereiche in den Kommunen beim Projekt eng zusammenarbeiten und gemeinsam Ideen entwickeln sollen. „Das hat in Lippstadt und mit Soest super funktioniert“, hält Frank Osinski fest. Genauso sieht es auch Brigitte Mehrfert von der Stadt Soest, die die Zusammenarbeit in diesem Projekt als „sehr inspirierend“ empfunden hat.

Der „Kulturrucksack“ ist gepackt: Das Projekt und das Programm für das erste Halbjahr stellten (v.l.n.r.) Frank Osinski (Jugend- und Familienbüro Stadt Lippstadt), Wolfgang Streblow (Fachdienst Kultur und Weiterbildung), Brigitte Mehrfert (Stadt Soest), Kathrin Militzer (Jugend- und Familienbüro) und Maria Loredana Giunta (Fachdienst Kultur und Weiterbildung) vor (Foto: Stadt Lippstadt).
Der „Kulturrucksack“ ist gepackt: Das Projekt und das Programm für das erste Halbjahr stellten (v.l.n.r.) Frank Osinski (Jugend- und Familienbüro Stadt Lippstadt), Wolfgang Streblow (Fachdienst Kultur und Weiterbildung), Brigitte Mehrfert (Stadt Soest), Kathrin Militzer (Jugend- und Familienbüro) und Maria Loredana Giunta (Fachdienst Kultur und Weiterbildung) vor (Foto: Stadt Lippstadt).

Im ersten Halbjahr können die Organisatoren darum gleich mit mehreren Highlights aufwarten. So ist die Zeichnerin Charlotte Hofmann – vielen bekannt als Illustratorin von „Greg’s Tagebüchern“ – für zwei Zeichenworkshops sowohl in Lippstadt als auch in Soest zu Gast. In einem „Brick-Film“-Kurs lernen die Teilnehmer außerdem wie man Legofiguren zum Laufen bringt und mit dem Lichtkünstler Jan Philipp Scheibe – von ihm stammt die „abseite“ im Grünen Winkel – können die jungen Künstler ein eigenes Lichtkunstobjekt schaffen, das später öffentlich in Lippstadt ausgestellt wird. „Für uns war es ganz wichtig, dass Kultur nicht nur konsumiert, sondern auch selbst erlebt und geschaffen wird“, erklärt Frank Osinski den Hintergrund des Programms. Trotzdem gehört auch eine Fahrt zum Musical Starlight-Express dazu, die es im Kulturrucksack für zehn Euro gibt. Und selbst wer zu Hause bleibt, kann Kultur (mit-)erleben, denn das Spielmobil dreht im April, Mai und Juni Extratouren durch Lippstadt und bringt unter anderem Barbara Berger mit ihren afrikanischen Trommeln und Uwe Albert mit seiner Steinwerkstatt in die Wohngebiete.

Wann, wo, was stattfindet, gibt es in einem Flyer zu lesen, der aktuell an den Schulen verteilt wird und außerdem an weiteren Stellen wie der Kulturinfo im Rathaus, der Stadtbücherei und in der Bürgerberatung im Stadthaus ausliegt. Auf dem Flyer sind sowohl die Angebote in Lippstadt als auch die für Soest zu finden. „Jeder Soester Jugendliche, der ein Angebot in Lippstadt wahrnehmen möchte, ist dazu herzlich eingeladen“, sagt Wolfgang Streblow. Umgekehrt gelte das natürlich genauso, denn überall stehen die Türen jedem offen.

Ein Prinzip, das auch die Kultur-Card verfolgt, die ebenfalls Teil des Kulturrucksacks ist. Parallel zu den „Mitmachaktionen“, die bereits im Rucksack verstaut sind, soll es die Kultur-Card den Jugendlichen ermöglichen, Kontakt zu Kulturangeboten in ihrer Stadt aufzubauen. Die Karte können sich die Jugendlichen auf der Internetseite des Kulturrucksacks (www.kulturrucksack.nrw.de/kulturcard) kostenlos selbst gestalten, die Kommunen sind aufgefordert, den Jugendlichen entsprechende Angebote zu machen, die mit der Kultur-Card genutzt werden können.

Dabei könne es sich, so Streblow, ebenso um ein spezielles Angebot als auch um einen „Bonus“ handeln, der in Anspruch genommen werden kann. Beispiele fallen dem Fachdienstleiter zu genüge ein: Nach dem Theaterbesuch den Hauptdarsteller treffen, bei einer Bandprobe ein Solo singen und aufnehmen, in der Tanzschule bei einem Tanzkurs zugucken oder mitmachen oder im Museum ein Objekt aus dem 3D-Drucker bekommen. Über weitere Ideen und Angebote von Kulturschaffenden in Lippstadt freut sich Wolfgang Streblow jederzeit. Sämtliche Angebote werden dann für die Jugendlichen in ganz NRW über die Internetseite des Kulturrucksacks bereitgestellt.

Für Rückfragen zum Kulturrucksack und zur Kultur-Card stehen der Fachdienst Kultur und Weiterbildung unter 02941/980-273 und das Jugend- Familienbüro der Stadt Lippstadt unter 02941/980-703 zur Verfügung.

Er ist schon dabei: Graf Bernhard mit dem Kulturrucksack (Foto: Stadt Lippstadt).
Er ist schon dabei: Graf Bernhard mit dem Kulturrucksack (Foto: Stadt Lippstadt).

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