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Jugendherbergssammlung von Hans Ermert wird 2019 in Altena ausgestellt

Altena (pmk) – Für die Feier des hundertjährigen Jubiläums des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) 2019 wird das Kreisarchiv in Altena eine repräsentative Ausstellung aus der Jugendherbergssammlung von Hans Ermert konzipieren.

Landrat Thomas Gemke sagte dem Sammler Ermert und Bernd Dohn, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Jugendherbergswerks in Detmold, die Unterstützung des Märkischen Kreises fest zu. Als Sitz der ersten Jugendherberge der Welt sei Altena für eine solche Ausstellung geradezu prädestiniert. Bernd Dohn freute sich, an der guten Zusammenarbeit mit dem Märkischen Kreis anknüpfen zu können. Im Jubiläumsjahr 2009 stand die Jugendherbergs-Idee Richard Schirrmanns, flächendeckend preiswerte Unterkünfte für junge Wanderer zu schaffen, im Mittelpunkt der Feierlichkeiten auf der Burg Altena. 2019 feiert der DJH-Hauptverband Geburtstag. Bei dieser Gelegenheit soll die Geschichte der Jugendherbergsbewegung bis in die heutige Zeit aufgearbeitet werden. Dafür bat Dohn um wissenschaftliche Unterstützung. „Wir wollen die gelebten Werte der Jugendherbergsbewegung wie die Begegnung junger Menschen, Toleranz, Austausch und Verständigung in den Blickpunkt rücken“, betonte der Hauptgeschäftsführer.

Einen reichen Fundus für dieses Projekt bietet dabei die Sammlung von Hans Ermert aus Herdorf (Rheinland-Pfalz). Bei seinem Besuch im Eugen-Schmalenbach Berufskolleg in Altena konnte sich der 72-jährige selbst vergewissern, dass sein Lebenswerk bei Kreisarchivarin Christiane Todrowski und Bernd Gohlicke vom Medienzentrum des Märkischen Kreises in guten Händen ist. Auch Gunnar Grüttner vom DJH und Vorstandsmitglied Lothar Molin nutzten die Gelegenheit, mit Kreisdirektorin Barbara Dienstel Kümper und Detlef Küger, Fachdienstleiter Kultur, die Räumlichkeiten zu besichtigen und Einzelheiten zur Aufbereitung der Sammlerstücke und zur Ausstellungskonzeption zu besprechen.

„Im Alter von neun Jahren habe ich mich am DJH-Bazillus angesteckt und bin ihn bis heute nicht los geworden“, verrät Ermert. Und schon damals hat er mit allen Tricks versucht, seine Sammlerstücke aus den Jugendherbergen hinter dem Rücken der Mutter nach Hause zu schmuggeln. Als Erwachsener ging er oft genug mit dem Rucksack los und kam mit einer Wagenladung ausrangierter Doppelstockbetten, Möbel oder Küchenutensilien wieder. Schilder, Ansichtskarten, Broschüren, Fahnen, Guitarren und andere Zupfinstrumente, Geschirr, Wolldecken… – alles was an Jugendherberge erinnert, hat er in mehr als 60 Jahren zusammengetragen. Fast zu jedem Stück kann Ermert auch eine kleine Geschichte erzählen. Die Exponate stammen nicht nur aus Deutschland, sondern aus vielen Ländern der Erde. Seine weitesten Reisen führten ihn bis an die Chinesische Mauer, Kalifornien und Mexiko. „In den Jugendherbergen habe ich zu 99 Prozent gute Erfahrungen gemacht“, erklärt er. Nur in Moskau hat man den leidenschaftlichen Sammler vor die Tür gesetzt, weil er zu viel fragte und das auch noch auf Englisch. Sich von seinen Erinnerungsstücken zu trennen, ist dem Senioren sichtlich schwer gefallen. Doch es macht ihn glücklich, dass seine einzigartige Sammlung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll.

Aufgabe von Bernd Gohlicke wird es nun sein, die Vielzahl der Kartons auszupacken, die „Schätze“ zu sichten, zu inventarisieren und für die Ausstellung interessantes Material aufzubereiten. Kreisarchivarin Christiane Todrowski hat mit geübtem Blich schon einige Highlights aufgespürt, wie beispielsweise das „Ränzlein“, aus dem Jahr 1939. Es gewährt einen Einblick, wie sich die Propaganda der Nationalsozialisten auch in den Broschüren der jugendlichen Wanderfreunde niederschlug. Optisch was her machen auch diverse Küchenmaschinen aus der Nachkriegszeit, die man hoffentlich bis 2019 wieder funktionsfähig machen kann.

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