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Wisent-Welt-Wittgenstein: Geburt eines Thronfolgers

Queen vom Rothaarsteig bringt ihr erstes Kalb zur Welt | Frei lebende Wisent-Herde verzeichnet doppelten Nachwuchs

Bad Berleburg – In den vergangenen Tagen sind in der frei lebenden Wisent-Herde in Wittgenstein zwei weitere Kälbchen geboren worden. Die Mütter sind Daviedi und Queen. Das besondere an der Mutterschaft Queens ist: Queen vom Rothaarsteig ist der erste nach der Wiederansiedlung im Rothaargebirge auch dort geborene Wisent, also der erste „echte“ Wittgensteiner Wisent.

„Der erste hier geborene Wisent hat jetzt Nachwuchs bekommen. Das ist eine tolle Nachricht“, schwärmt der erste Vorsitzende des Wisent-Vereins, Bernd Fuhrmann: „Das zeigt, wie fest sich die Herde inzwischen etabliert hat und heimisch geworden ist. Das ist ein großer Erfolg für unser Artenschutzprojekt.“

Queen wurde seinerzeit auf diesen Namen getauft, weil sie als Königin der Wisente eine neue Dynastie heimischer Wittgensteiner Tiere gründen sollte. Der „Verpflichtung“ ihres Namens ist sie nun mit der Geburt einer „Thronfolgerin“ oder eines „Thronfolgers“ nachgekommen.

Mit den beiden neuen Kälbchen ist die frei lebende Gruppe der vom Aussterben bedrohten größten Landsäugetiere Europas auf 16 Mitglieder gewachsen. Insgesamt sind in diesem Sommer nun schon fünf Kälbchen in der frei lebenden Herde geboren worden – und das bei sechs gebärfähigen Wisent-Kühen.

Foto: Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein e.V.
Foto: Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein e.V.

Wisent-Ranger Jochen Born hatte die Nesthäkchen am späten Dienstagabend entdeckt. Schnell war klar, wer zu wem gehört. Die 2008 geborene Daviedi hat ihr zweites Kälbchen bekommen. Nach dem Entwicklungsstand zu beurteilen, ist es am Donnerstag, 4. Juni, geboren worden.

Das Kälbchen von Queen (Jahrgang 2011) kam wohl ein paar Tage später zur Welt. In diesem Falle gilt der Montag, 8. Juni, als wahrscheinlichstes Geburtsdatum. Beide Tiere sind offenkundig im Hochsauerlandkreis geboren worden, im Schmallenberger Raum.

Das Geschlecht der beiden Kälbchen konnte noch nicht festgestellt werden, da die Herde die Jungen beschützt und niemanden herankommen lässt – auch Wisent-Ranger Jochen Born nicht. Der konnte jedoch aus der Entfernung erkennen: „Es sieht alles sehr gut aus; die Mütter und Kälbchen scheinen wohlauf zu sein.“

Davon wollte sich wohl auch Vater und Bulle Egnar überzeugen. Denn der stand zur Überraschung Jochen Borns bei der Herde und schaute erst mal nach dem Rechten. Eigentlich müsste er sich zu dieser Jahreszeit und in der Situation mit den neu geborenen Kälbchen abseits der Herde aufhalten. Aber da war wohl die Neugierde auf den Familienzuwachs zu groß.

Das Artenschutzprojekt wird vom Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen sowie vom Kreis Siegen- Wittgenstein, der Stadt Bad Berleburg und zahlreichen privaten Sponsoren gefördert.

Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.wisent-welt.de.

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