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Kreis Soest: Gesundheitsamt warnt vor möglichen Infektionen durch Zecken

Kreis Soest. Wenn sich der Winter zurückzieht, die Sonne intensiver scheint und es wärmer wird, freut sich der Mensch. Es erwachen Flora und Fauna, aber auch die Zecke. Diese sucht nach der langen Winterpause Nahrung, trachtet fürs Überleben nach einer Blutmahlzeit. Dabei übertrage sie aber auch Krankheiten, warnt Dr. Maria Anna Waider vom Gesundheitsamt des Kreises Soest.

Die Fallzahlen der von Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Auch außerhalb der klassischen Risikogebiete im Süden Deutschlands kommt es immer wieder zu einzelnen Erkrankungsfällen.

Die FSME ist eine Virusinfektion, die zu einer schweren Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns oder des Rückenmarks führen kann. In schweren Fällen besteht die Gefahr von bleibenden Schäden wie Lähmungen, Gleichgewichtsproblemen oder Sprech- und Schluckstörungen. Auch Todesfälle kommen vor“, erläutert Dr. Maria Anna Waider, Ärztin im Gesundheitsamt des Kreises Soest. „Auslöser sind FSME-Viren, die von der in Deutschland häufigsten Zeckenart übertragen werden: dem gemeinen Holzbock. Eine FSME kann nicht ursächlich behandelt werden. Sie lässt sich aber durch eine vorbeugende Impfung verhindern.

Welche Kreise als Risikogebiete ausgewiesen sind, zeigt zum Beispiel eine aktuelle FSME-Verbreitungskarte im Google-Maps-Design auf www.zecken.de. Dr. Waider empfiehlt grundsätzlich bei Reisen in die FSME-Risikogebiete, wie zum Beispiel in den süddeutschen Raum oder nach Österreich frühzeitig an einen Impfschutz zu denken.

Eine Grundimmunisierung gegen FSME besteht aus drei Impfungen und verleiht einen Schutz für mindestens drei Jahre. Sie wird vom Haus- oder Kinderarzt durchgeführt und von den gesetzlichen Krankenkassen für Bewohner sowie Besucher eines Risiko-gebietes erstattet. Auch die Praxisgebühr wird bei einem Impftermin nicht fällig.

Wer von einer Zecke gebissen worden ist, sollte diese sofort entfernen. Die Zecke ist senkrecht aus der Haut zu ziehen. Es gilt, ein Quetschen, Drehen oder Ersticken mit einem Öltropfen oder Klebstoff zu vermeiden, da sich die Zecke im Todeskampf entleert und infektiöses Material übertreten könnte. Sollte der Stachel in der Haut stecken bleiben, so ist dies ohne Belang. Eine Hautdesinfektion ist aber sinnvoll. Die Zeckenbissstelle rötet sich in der Regel, was nach zwei bis drei Tagen wieder verschwindet. Sollte sich die Rötung ausweiten, einen leicht schuppigen Rand und eine zentrale Pustel aufweisen oder sich die Haut auffällig verfärben, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Hier besteht der Verdacht auf eine Borrelieninfektion, eine von weiteren möglichen durch Zecken übetragbaren Erkrankungen, gegen die jedoch nicht geimpft werden kann. Solche Hautverfärbungen sind manchmal erst nach Tagen zu beobachten, auch außerhalb der Zeckenbissstelle. Eine Antibiotikatherapie ist bei dieser so genannten Wanderröte angezeigt, um den Prozess zum Stillstand zu bringen und damit ernsthafte Spätfolgen zu vermeiden.

Neben der Impfung und dem schnellen Entfernen trägt auch der allgemeine Schutz vor Zeckenstichen dazu bei, Krankheiten zu verhindern. Bei einem Aufenthalt im Freien ist es daher ratsam, festes Schuhwerk und geschlossene Kleidung zu tragen. Auch zeckenabweisende Mittel können helfen, müssen aber regelmäßig neu aufgetragen werden und bieten keinen 100-prozentigen Schutz, weiß die Medizinerin. Weitere Informationen liefert auch eine Posterausstellung im Foyer des Kreisgesundheitsamtes.

Quelle: Pressestelle Kreis Soest

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