Meschede: Extreme Winter – Deutlich gestiegener Aufwand muss auf Bürger umgelegt werden
Meschede. Derzeit präsentiert sich der Winter (noch) von seiner harmlosen Seite, von morgendlicher Gefahr durch Reifglätte einmal abgesehen. Vor einem Jahr war das ganz anders: Reichlich Schnee hatte aus dem Sauerland eine Winterlandschaft gemacht – mit ebenso reichlich Arbeit für das Team des Integrierten Baubetriebshofs (IBB), um Straßen, Wege und Plätze sicher für Autofahrer und Fußgänger zu halten.
Die harten und vor allem schneereichen Winter der vergangenen Jahre haben zu hohen Kosten beim städtischen Winterdienst geführt – und die müssen nach dem Solidar-prinzip auf alle Grundstücksbesitzerinnen und -besitzer in der Stadt Meschede umgelegt werden. Konkret schlägt die Stadtverwaltung vor, die Winterdienstgebühr für das Jahr 2012 auf 2,98 Euro je Frontmeter Grundstücksfläche festzusetzen. Bislang hatte diese Gebühr 1,93 Euro pro laufenden Meter Grundstücksfront betragen.
Hintergrund: Die Winter der Jahre 2009 und 2010 haben enorme Kosten verursacht, die nun bei der Kalkulation der kommenden Jahre berücksichtigt werden müssen. So hatte bereits der Winter 2009 mit rund 795.000 Euro für den Winterdienst „zu Buche“ geschlagen.
Im Jahr 2010 stieg der Aufwand für schneefreie Straßen und Plätze dann noch einmal stark an: Gut 1,3 Millionen Euro Kosten bedeuten eine Steigerung von rund 66 Prozent. „Im Vergleich zu den Vorjahren waren sowohl die Monate zu Beginn des Jahres 2010 wie auch die letzten sieben Wochen am Ende des Jahres überaus schneereich“, erläutert Paul Susewind, Leiter des zuständigen Fachbereichs Infrastruktur. Somit fallen zwei sehr strenge Winter in den Zeitraum, der für die Gebührenkalkulation maßgeblich ist – „das spiegelt sich dann zwangsläufig in der Höhe der Winterdienstkosten wider“, so Paul Susewind.
Letztlich mache das aber nur den extrem gestiegenen Aufwand deutlich, den die Stadt Meschede beim Winterdienst für die Bürgerinnen und Bürger betreibe, erklärt Paul Susewind: „Je härter der Winter, desto höher die Kosten.“ Eigene Einnahmen erziele die Stadt Meschede aus dem Winterdienst nicht: „Schließlich sind Gebühren nicht dazu da, um Gewinne zu erwirtschaften, sondern um die Kosten zu decken.“
Im Umkehrschluss bedeute das allerdings auch, dass die Gebühr bei milden Wintern ebenso deutlich wieder sinke. Die ersten drei Monate des Jahres 2011 waren dabei eher schneearm – sollte auch bis zum Jahresende wieder ein „grüner Winter” stattfinden, könnte sich das auf die Kalkulation für das Jahr 2013 gebührenmindernd auswirken.
Ein – wenn auch nur kleines – „Trostpflaster“: Nach der Berechnung der Stadt Meschede kann die Gebühr für die Sommerreinigung um elf Cent auf dann 1,06 Euro je laufenden Frontmeter Grundstücksfläche gesenkt werden. Die endgültige Höhe der Gebühren setzt der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag [08. Dezember 2011] fest.
Auch beim Integrierten Bau- und Betriebshof hofft man nach den vergangenen beiden schneereichen nun auf einen „grünen Winter“. Doch auch, wenn es anders kommen sollte, steht das Team des IBB „Schneeschaufel bei Fuß“: Über 20 Groß- und Kleinfahrzeuge können im Stadtgebiet bei Bedarf ausrücken, um die städtischen Straßen von Schnee und Eis zu räumen, zusätzlich stehen 13 Trupps zur Reinigung per Hand bereit, um Kreuzungsbereiche, städtische Bürgersteige und andere Plätze freizuhalten. Marc Böhm: „Unsere Leute sind hochmotiviert und wollen gute Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger leisten.“ Auch die Voraussetzungen dafür haben sich noch weiter verbessert: der IBB hat durch eine Erweiterung seiner Salzhalle die eingelagerten Mengen an Streusalz deutlich erhöht.
Quelle: Stadt Meschede
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