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Olsberg: Wichtig, dass Jugendliche eine Stimme kriegen

Olsberg. Was wünschen sich Jugendliche in Olsberg? – Sieben Wochen lang hatte die Stadt Olsberg per Online-Umfrage denen das Wort gegeben, die die Antworten am besten wissen müssen: Den Jugendlichen selbst.

Jetzt präsentierten Familienmanagerin Jutta Maas-Osterfeld und Norbert Märtin, Leiter des Fachbereichs Bürgerservice, den Mitgliedern des Ausschusses für soziale Ange- legenheiten die Ergebnisse.

Dabei zeichneten die Jugendlichen ein durchaus differenziertes Bild von den Freizeit-Möglichkeiten in Olsberg. Von den 113 Teilnehmern der Online-Umfrage nutzen 53 re- gelmäßig das AquaOlsberg, 17 die Stadtbücherei, 13 spielen Fußball und elf nehmen an Jugendgruppen – wie etwa der KJG – teil. Freunde treffen, „Chillen“, Fernsehen, der Computer oder das Telefon gehören sonst zu den liebsten Freizeit-Beschäftigungen. Allerdings: 86 der 113 teilnehmenden Jugendlichen gaben an, mit dem Freizeit-Angebot in Olsberg nicht zufrieden zu sein. Ein Kino (41), Skaterpark (30), der „Dauerbrenner“ McDonalds (30), eine Rutsche im AquaOlsberg (25) oder ein Jugendtreff (16) waren die meistgenannten Wünsche. 104 Jugendliche gaben an, solche Angebote – so sie denn vorhanden wären – auch regelmäßig nutzen zu wollen.

Im Umkehrschluss wären aber nur 62 bereit, sich selbst „ins Zeug zu legen“, um so ein Angebot umzusetzen. „Das spiegelt wohl auch wider, wie stark junge Menschen durch Schule oder Ausbildung in Anspruch genommen sind“, erläuterte Jutta Maas-Osterfeld. Und: Nur 25 der teilnehmenden 113 Jugendlichen sind bereit, sich in Olsberg kommu-nalpolitisch zu engagieren – die weit überwiegende Mehrheit (88) lehnt das ab.

Insgesamt, stellte Ausschussvorsitzende Hiltrud Schmidt (CDU) fest, sei der Rücklauf auf dieses Angebot enttäuschend – mit 113 hätten sich nur rund acht Prozent aller Olsberger Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren an der Umfrage beteiligt. Wie also können junge Menschen dafür begeistert werden, in Olsberg aktiv zu werden? – Die Fraktionen von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen hatten getrennt voneinander bean- tragt, ein Jugendparlament einzurichten. „Wir sollten uns als Rat und Verwaltung selbst auf den Weg machen und ein eigenes Profil zu entwickeln, um unseren jungen Mitbür-gerinnen und Mitbürgern durch entsprechende Möglichkeiten zu zeigen, wie Politik und Demokratie vor Ort funktionieren“, so SPD-Fraktionschef Rudolf Przygoda. Kinder und Jugendliche seien „die Stadträte von morgen“, ergänzte Karl Heinz Weigand, Fraktions-vorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen.

Hiltrud Schmidt verwies dagegen auf die Umfrage – sie belege, dass die Jugendlichen eine solche Institution nicht wünschen: „Das Interesse kommt von den Parteien, nicht von den Jugendlichen selbst.“ Bürgermeister Wolfgang Fischer zog die Erfahrungen anderer Kommunen heran, in denen Jugendparlamente oft ein Schattendasein führen: „Ich sehe hier in Olsberg einfach nicht den Bedarf.“ „Wir sollten Jugendlichen nicht einfach so eine Form überstülpen“, brachte Karl-Josef Steinrücken (CDU) die sehr sachlich und ernsthaft geführte Diskussion auf den Punkt: „Wir sollten offene Formen wählen.“ Mit diesem Vorschlag konnten sich auch die Antragsteller anfreunden: Letztlich müssten die Jugendlichen selbst bestimmen, in welchen Formen sie sich einbringen, meinte Karl Heinz Weigand: „Wichtig ist, dass sie eine Stimme kriegen.“ Einstimmig verständigten sich die Ausschussmitglieder auf die Linie, den Antrag auf ein Jugendparlament zurzeit abzulehnen und stattdessen nach anderen Formen der Beteiligung zu suchen.

Das will auch Bürgermeister Wolfgang Fischer: Die Tätigkeit des Arbeitskreises Offene Jugendarbeit sei nach Ende der Umfrage nicht beendet. Zwar sei es nicht die Aufgabe, selbst Verbesserungen zu schaffen – erste Lösungen für neue Angebote in der Jugendarbeit zeichneten sich aber schon ab. Wolfgang Fischer: „Wir wollen Kontakte knüpfen und Akteure zusammenbringen.

Quelle: Stadt Olsberg

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