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Staatswald-Stiftung: Branche weiter misstrauisch

Ergänzung zur Veröffentlichung vom 10.02.2015

Olsberg – Staatssekretär Becker verspricht, die Holzversorgung nicht weiter einzuschränken. Die Säge- und Holzindustrie in NRW bleibt dennoch skeptisch und fordert die Abkehr von den Stiftungsplänen.

„Die Nutzungseinschränkungen im Staatswald von aktuell zehn Prozent (14.500 Hektar) sollen nicht weiter erhöht werden“, versicherte der Parlamentarische Staatsekretär im Umweltministerium NRW, Horst Becker, bei der Vorstellung der Laubholzstudie NRW am vergangenen Freitag in Olsberg. Becker reagiert damit auf die scharfe Kritik des Bundes Deutscher Forstleute (BDF) und der Deutschen Säge- und Holzindustrie an den Plänen von Umweltminister Johannes Remmel, etwa die Hälfte des NRW-Staatswaldes in eine Stiftung zu überführen und ihn damit nicht mehr nutzbar zu machen. Die Flächen, die zukünftig in die Stiftung überführt werden sollen, könnten weiterhin durch die Landesforstbetriebe bewirtschaftet werden, so Becker am Rande der Veranstaltung. Somit stünde das Holz den nordrhein-westfälischen Betrieben uneingeschränkt zur Verfügung.

Trotz der Aussagen des Ministeriums bleiben die betroffenen Unternehmen der Säge- und Holzindustrie skeptisch. Lars Schmidt vom deutschen Spitzenverband der Säge- und Holzindustrie in Berlin bewertet vor allem die Vorgehensweise der Landesregierung bei der Umsetzung der Biodiversitäts-Strategie als Vertrauensbruch. Insbesondere der Umstand, dass die Stiftungspläne an den Verbänden und dem Parlament vorbei Eingang in das Strategiepapier gefunden haben, belaste das sonst partnerschaftliche Verhältnis zum Umweltministerium nachhaltig. „Auch wenn das Ministerium jetzt zurückrudert, sind damit die Bedenken bei den Betrieben der Säge- und Holzindustrie in NRW nicht ausgeräumt“, kommentiert Schmidt die Reaktion des Ministeriums. Ähnlich sieht das auch Hans-Georg Pieper, geschäftsführender Gesellschafter der Pieper-Holz GmbH aus Olsberg- Assinghausen. Für ihn sind die Aussagen von Staatsekretär Becker politische Zugeständnisse ohne rechtliche Bindung. „Das reicht so nicht. An dieser Stelle muss eine verbindliche schriftliche Stellungnahme erfolgen“, so sein Appell. Schmidt fordert die Abkehr von den Plänen der Naturerbestiftung. Sein Verband spricht sich für eine verantwortungsvolle Umweltpolitik aus, die die Forst- und Holzwirtschaft als umwelt- und klimafreundliche Branche nicht ausgrenzt, sondern mit einbezieht.

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