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„Fair und sozialverträglich produzierte Kleidung ist trendy!“

Attendorn – 5 Euro für ein T-Shirt? Wer verdient wieviel beim Jeanskauf? Wer bekommt die 100 Euro für meine Sportschuhe? Auf Einladung des Arbeitskreises Fairer Handel in Attendorn, in Kooperation mit der Frauen Union Attendorn und dem Eine-Welt-Koordinator für die Kreis Olpe und Siegen-Wittgenstein, referierte Frank Herrmann vor zahlreichen Besuchern zum Thema Fairer Handel in der Textilbranche. Die Zuhörerinnen und Zuhörer kamen zu dem Ergebnis, dass wir Verbrauer es durchaus in der Hand haben, mit unserer Nachfragemacht unsozialen und unfairen Produkten die „rote Karte“ zu zeigen.

„Ich habe ja schon viel gehört und gelesen über die unhaltbaren Arbeitsbedingungen in Bangladesch, China, Indien, und anderen Billiglohnländern, wo Näherinnen infolge des Akkordmarathons in einer Fabrik gestorben sind oder Dächer der ohne Genehmigung gebauten Textilfabriken über den Näherinnen und Nähern einfach zusammenfielen. Der Vortrag hat mir gezeigt, dass es oft gar nicht so schwer ist, mit dem Einkaufskorb zum Weltpolitiker zu werden“, so Eva–Maria Heuel, Frauen Union Attendorn.

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„So wirklich habe ich mir bisher keine Gedanken darüber gemacht, warum und wie so preiswerte Kleidungsstücke angeboten werden können und wer die Gewinne einstreicht. Nach diesem Vortrag, werde ich die billigen Schnäppchen beim Discounter genauer betrachten und liegen lassen aber auch bei den teuren Markenprodukten einmal nachfragen, unter welchen Arbeitsbedingungen die Textilien hergestellt wurde“, sagt eine Zuhörerin nach dem Vortrag.

„Ein Bummel durch die Stadt mit dem Ziel, fair produzierte Kleidung zu bekommen, ist schwierig. Ob das T-Shirt, die Jeans oder die Sportschuhe ökologisch und sozialverträglich produziert wurde, ist für mich als Käufer selten erkennbar. Ich kenne jedoch jetzt einige glaubwürdige Nachhaltigkeitssiegel, auch wenn ich weiß, dass diese Siegel meist nur einen Teil der Lieferkette betrachten. Darauf werde ich aber zukünftig achten und ebenfalls nachfragen“, erklärt ein Teilnehmer.

„Gezielt nach Produkten fragen, die unter fairen und sozialverträglichen Bedingungen hergestellt wurden, das werde ich beim nächsten Einkaufsbummel tun. Vielleicht schreibe ich auch mal einen Brief an die Markenfirmen“, so ein weiterer Zuhörer im Gespräch.

Es gibt aber durchaus positive Entwicklungen, sagt Frank Herrmann. Das Thema Kinderarbeit ist in der Textilindustrie aufgrund des Drucks der Verbraucher nicht mehr in dem Ausmaß wie früher vorhanden. In unserer globalisierten Welt entscheidet unser Kosumverhalten über das Weltklima und über die weltweiten Arbeits- und Lebensbedingungen. Immer mehr Verbraucher sind sich dieser Verantwortung bewusst und wollen mit Herz und Verstand einkaufen und fordern Transparenz in der gesamten Lieferkette. Zahlreiche Informationen gibt es im Internet über die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC), so Frank Herrmann.

Frank Herrmann (Bildmitte, hinten) referierte vor einigen Tagen in der Fairtrade-Stadt Attendorn zum Thema „Faire Mode“ (Foto: Hansestadt Attendorn).
Frank Herrmann (Bildmitte, hinten) referierte vor einigen Tagen in der Fairtrade-Stadt Attendorn zum Thema „Faire Mode“ (Foto: Hansestadt Attendorn).

Neben vielen fair gehandelten Produkten, die es bereits in Attendorn gibt, wird es zukünftig in Attendorn entsprechende Kleidungsstücke geben. Eine Einzelhändlerin ist hierüber bereits mit dem Arbeitskreis Fairer Handel und dem Eine-Welt-Laden im Gespräch.

Die Fortsetzung des Themas gibt es bei der Frauenmesse am 18. und 19.10.2014. Am Sonntag, 19.10.2014, 11.00 Uhr, heißt es bei einem Interview auf der Bühne „FAIRgnügt in den Tag gehen“: F wie Fairer Handel – A wie Alle können es tun – I wie Ihre und meine Kaufentscheidung – R wie Richtig gut.

Um 16.30 Uhr lädt der Arbeitskreis Fairer Handel zur Modenschau „Mode im Blick – fair und schick“ mit interessanten Models aus Attendorn und Umgebung ein.

Weitere Informationen zum Thema „Fairtrade in Attendorn“ erteilt Adelheid Lütteke vom Arbeitskreis Fairer Handel, Telefon 02722/51771.

Veröffentlicht von:

Redaktion Olpe

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