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Flüchtlingsinitiativen tauschen sich über die Sprachförderpraxis aus

Lüdenscheid/Märkischer Kreis (pmk) – Groß war das Interesse der Flüchtlingsinitiativen, die sich auf Einladung des Kommunalen Integrationszentrums Märkischer Kreis im Lüdenscheider Kreishaus über die Sprachförderangebote austauschten. Achim Puhl, Leiter der Volkshochschule Menden-Hemer-Balve und dort für den Fachbereich Sprachen zuständig, ging auf Lehrmethoden, Finanzierungsmöglichkeiten und Lernangebote ein. Beispielsweise biete das Lernportal „Ich will Deutsch lernen“ (www.iwdl.de) vom Deutschen Volkshochschulverband ausgezeichnete Möglichkeiten, online seine Deutschkenntnisse zusätzlich zu verbessern.

Anschließend setzten sich die mehr als 30 Teilnehmer mit den jeweiligen Sprachangeboten, die sie für erwachsene Flüchtlinge aufgebaut haben, kritisch auseinander. Oftmals führten mehrere Ehrenamtliche einen Sprachkurs durch. Das erfordere eine genaue Absprache der Lehrenden untereinander. Als günstig habe sich erwiesen, wenn die Sprachförderangebote mit anderen Aktivitäten wie beispielsweise einem Begegnungscafé oder anderen Freizeitaktivitäten gekoppelt sind. Außerdem werde der Lerneffekt bei den Flüchtlingen verbessert, wenn die Ehrenamtlichen sich bemühen, konsequent Deutsch zu sprechen.

 Mehr als 30 Teilnehmer informierten sich über Sprachfördermöglichkeiten für Flüchtlinge (Foto: Grunwald/Märkischer Kreis).
Mehr als 30 Teilnehmer informierten sich über Sprachfördermöglichkeiten für Flüchtlinge (Foto: Grunwald/Märkischer Kreis).

In der Diskussion stellte sich heraus, dass es wichtig ist, die Sprachangebote vor Ort zu organisieren und zu koordinieren. Dies geschehe in manchen Kommunen mit hauptamtlichen Kräften. Manchmal müsse diese Aufgabe aber auch von Ehrenamtlichen übernommen werden. Mehrere Initiativen konnten berichten, dass ein Teil ihrer Sprachkursteilnehmer am Ende so fit waren, dass sie in einen regulären Sprachkurs zur örtlichen Volkshochschule wechseln konnten. Dies sei aber nicht immer so. Bedauert wurde die hohe Fluktuation bei den Kursteilnehmern in den Anfängerkursen. „Man muss aufpassen, dass man sich dadurch nicht entmutigen lässt“, so eine Teilnehmerin.

Deutlich wurde, dass die Ehrenamtsinitiativen eine bedeutende Arbeit bei der Integration leisten. Eine Zahl von einhundert Teilnehmern und mehr, wie sie beispielweise in Meinerzhagen erreicht wird, sei keine Seltenheit. Dafür wünschen sich die Initiativen mehr Unterstützung vor Ort. Allein schon die Bereitstellung eines Internetzugangs, um Online-Hilfen zu nutzen, wäre hilfreich.

Der Austausch der Flüchtlingsinitiativen wird fortgesetzt. Am Montag, 26. Oktober, geht es weiter mit dem Thema „Umgang mit Traumatisierungen“. Interessierte ehrenamtlich Tätige können sich bei Bernd Grunwald vom Kommunalen Integrationszentrum Märkischer Kreis unter der Telefonnummer 02351/966-6934, erkundigen.

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