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Siegen-Wittgenstein: Fachtag „(Neu-) Zugewanderte Kinder im Schulalltag“

Siegen-Wittgenstein – Kreis und Uni laden zum praxisorientierten Fachtag „(Neu-) Zugewanderte Kinder im Schulalltag“ ein. 1328 Kinder, die in den letzten Jahren als Zuwanderer oder Flüchtlinge zu uns gekommen sind, gehen derzeit in Siegen-Wittgenstein zur Schule – von der Grundschule bis zum Gymnasium oder auf eines der Berufskollegs. Viele konnten an ihrem ersten Schultag nur sehr wenig Deutsch, falls überhaupt. Für Schüler wie Lehrer war und ist dies eine große Herausforderung. Um insbesondere den Lehrkräften ein Forum zum Austausch und Impulse für ihre Arbeit mit zugewanderten Kindern und Jugendlichen zu geben, laden die Universität Siegen und der Kreis Siegen-Wittgenstein zu einem Fachtag zum Thema „(Neu-)Zugewanderte Kinder im Schulalltag – Herausforderungen und Chancen für alle“ ein.

„Die zugewanderten Kinder sind oft intelligent und hoch motiviert. Doch die zentralen Barrieren im Unterricht sind einfach die Sprachbarriere und die prekären Lebensbedingungen“, stellt Jun.-Prof. Dr. Daniel Mays, einer der Mitorganisatoren der Fachtagung, fest: „Wie geht man mit dieser Situation um? Wie bringt man diesen Kindern am besten Deutsch bei? Wie kann Integration im Schulalltag gelingen? Das sind ganz entscheidende Fragen“, bekräftigt auch Schulrat Peter Sziburies. Patentrezepte gibt es keine, aber viele gute Ansätze in der Region. Diese sollen auf der Fachtagung gewürdigt, zur Diskussion gestellt und weiterentwickelt werden.

Aber auch mit anderen Herausforderungen, die es so in unseren Schulkassen bisher nicht gegeben hat, müssen die Lehrer umgehen lernen: So haben manche zugewanderten Schüler Krieg und Gewalt durchlitten und sitzen nun mit diesen Erlebnissen im Unterricht. Hier kann die Fachtagung unter anderem auch dadurch helfen, dass Hilfsangebote bekannt gemacht und Netzwerke kommuniziert werden.

Eines ist für die Organisatoren des Fachtags auf jeden Fall klar: Der Schlüssel zum Umgang mit zugewanderten Kindern ist der Aufbau von Beziehungen. „Man muss Vertrauen aufbauen, um erzieherisch und im Bildungsbereich aktiv werden zu können“, sagt Prof. Mays.

Der Fachtag findet am Montag, 7. November 2016, von 8:30 Uhr bis 16:00 Uhr im Audimax der Uni Siegen statt. Er besteht aus zwei großen Blöcken: Vormittags sind drei Fachvorträge vorgesehen, nachmittags fast 20 praxisorientierte Workshops zu den unterschiedlichsten Themen. Von „Wortschatzerwerb“ über „Rassismuskritische Lehrerbildung“, „Leistungsbewertung in Sprachfördergruppen an Grundschulen“ und „Kooperationsprojekten mit außerschulischen Partnern“ bis hin zu „Asylrechtlichen Grundlagen“, „Zirkus als Medium in der Pädagogischen Arbeit“ und „Traumapädagogik“ reicht das Spektrum.

Der gemeinsame Fachtag von Universität und Kreis wird von der universitären Arbeitsstelle „Siegener Netzwerk Schulentwicklung“ (SiNet), dem Arbeitsbereich von Prof. Daniel Mays, dem Regionalen Bildungsbüro und dem Kommunalen Integrationszentrum des Kreises sowie dem Kompetenzteam NRW in Siegen-Wittgenstein, das die Lehrerfortbildung fördert, organisiert.

Eingeladen zum Fachtag sind Lehrer, Praktiker, Studierende und an der pädagogischen Arbeit mit Schülern, die eine Fluchtgeschichte haben, Interessierte. Alle Informationen gibt es unter www.bildung.uni-siegen.de/fachtag-gefluechtete/. Dort findet sich auch ein Link zur Anmeldung.

Veröffentlicht von:

Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou veröffentlichte diesen Artikel auf Südwestfalen Nachrichten. Sie ist in der Lüdenscheider Redaktion unter 02351-9749710 und per Mail unter redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de erreichbar.

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