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KKH: Schlafstörungen auf dem Vormarsch

Analyse der KKH zum Welt Schlaftag am 18. März 2016

Hagen – Die Zeitumstellung von Winter- auf Sommerzeit rückt näher. Am 27. März – dem Ostersonntag – ist es wieder soweit: Die Uhren werden eine Stunde nach vorn gestellt. Für viele Menschen bringt dies zum Teil erhebliche Schlafprobleme mit sich. Aber die Zeitumstellung ist nicht der einzige Grund für Schlafstörungen. Der Diagnosekatalog ist vielfältig, reicht von Einschlafproblemen und ungenügender Schlafdauer über Schlafwandeln, Albträume und gesteigertes Schlafbedürfnis bis hin zu Atemaussetzern (Apnoe) und der Schlafkrankheit Narkolepsie.

„Wie eine aktuelle Datenerhebung der KKH zeigt, nahmen die Schlafstörungen allein unter den KKH-Versicherten in den vergangenen Jahren um 27 Prozent zu“, sagt Thomas Seidel vom KKH-Servicezentrum in Hagen. „Während im Jahr 2014 von 1.000 Versicherten bereits 63 mit Problemen beim Schlafen zu kämpfen hatten, waren es 2010 noch knapp 50. Ältere Menschen schlagen sich dabei häufiger mit Schlafproblemen die Nacht um die Ohren. Und: Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Auffällig ist die Zunahme von Schlafstörungen bei den 15 bis 29-Jährigen. Hier ringen 39 Prozent mehr mit dem Ein- und Durchschlafen als noch vor fünf Jahren. Zum Vergleich: Bei den 50 bis 64-Jährigen stieg der Anteil der Erkrankten um rund 20 Prozent an.

Foto: KKH Kaufmännische Krankenkasse
Foto: KKH Kaufmännische Krankenkasse

„Am häufigsten leiden Versicherte in den neuen Bundesländern unter Schlafstörungen“, stellt Seidel fest. „Thüringen liegt hier mit 41 Prozent vorn, gefolgt von Brandenburg und Sachsen-Anhalt (jeweils 37 Prozent) sowie Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils 33 Prozent).“

Fehlender oder schlechter Schlaf lässt die Menschen auf Dauer erkranken: Das Immunsystem wird geschwächt, das Krebsrisiko steigt, Herz-Kreislauf-Beschwerden nehmen zu. Tagsüber fühlt man sich schlapp, antriebslos und unkonzentriert. Besonders dramatisch wirkt sich die Übermüdung durch lebensbedrohliche Fehler am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr aus.

„Regelmäßige Schlafzeiten, ein ruhiges und kühles Schlafzimmer und abends der Verzicht auf Kaffee oder Tee können oft schon helfen, gut zu schlafen“, weiß Thomas Seidel. „Wer dagegen häufiger Einschlafprobleme hat oder nachts öfters aufwacht und längere Zeit braucht, um wieder einzuschlafen, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen dafür abzuklären. Die Selbstmedikation mit Pflanzenextrakten, die Baldrian, Hopfen oder Lavendel enthalten, sollte die Ausnahme bleiben.“

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