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Olsberg: Windkraft – Stadt will Dialog mit Interessierten und Bürgerschaft

Olsberg. Klimaschutz ist – auch – eine kommunalpolitische Aufgabe: Der Olsberger Stadtrat hatte vor wenigen Monaten „grünes Licht“ gegeben, um Chancen und Potenziale der Windkraft im Stadtgebiet weiter zu untersuchen. Jetzt haben die Mitglieder des Ausschusses Planen und Bauen die Beding- ungen dafür, dass sich Windräder in Olsberg drehen können, weiter konkretisiert.

Tenor: Um mögliche Konzentrationszonen für Windkraft einzurichten, will die Stadt Olsberg den engen Schulterschluss mit Bürgerschaft und möglichen Investoren suchen.

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Denn trotz des eindeutigen politischen Willens in Bund und Land, erneuerbare Energien zu fördern, gelten für die Umsetzung von Windkraft-Zonen hohe planerische und rechtliche Hürden, unterstrich Dipl.-Ing. Michael Ahn, Stadtplaner im Büro Wolters Partner, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses Planen und Bauen. So sei es nach wie vor nur dann möglich, in Waldgebieten Vorrang-Zonen für Windkraft auszuweisen, wenn es außerhalb nicht genügend Fläche dafür gebe. Ergebnis einer Untersuchung, bei der Michael Ahn das Stadtgebiet in Sachen Windkraft „unter die Lupe“ genommen hat: Bedingt durch Straßen und Flussläufe, Stromleitungstrassen, Natur- und Land- schaftsschutzgebiete, aber auch Bodendenkmale wie die Bruchhauser Steine gibt es außerhalb des Waldes keinen ausreichenden Raum für Windkraft-Zonen. Michael Ahn: „Daher können wir Waldflächen ins Auge fassen.

Allerdings: „Dabei müssen wir beachten, dass die Flächen mit Transporten erreicht werden müssen, die 52 Meter starre Länge aufweisen“, so der Stadtplaner – Rotoren moderner Windkraft-Anlagen haben mittlerweile diese Ausmaße. Nicht das einzige Kriterium für Windkraft-Standorte: Die so genannte „Windhöffigkeit“- also die Wirt- schaftlichkeit – ist dabei ebenso wichtig wie mögliche ökologische Schutz-Funktionen des Waldes, die Geländeneigung, die Erschließungsmöglichkeit oder das Landschafts- bild. Michael Ahn hat das Olsberger Stadtgebiet deshalb unter all diesen Gesichts- punkten „gefiltert“ – Flächen, die für Windkraft-Anlagen nicht in Frage kommen, werden so „aussortiert“.

Herausgekommen sind dabei insgesamt neun Standorte – hier empfiehlt Michael Ahn, weitere Untersuchungen vorzunehmen: „Auch dabei gibt es noch viele Fragezeichen.“ So sei zum Beispiel noch eine Abstimmung mit dem Landesbetrieb Wald und Holz nö-tig. Zudem müssten potenzielle Investoren Aspekte wie Immissionsschutz, Artenschutz und Wirtschaftlichkeit untersuchen lassen. Die Kosten dafür sollten die Investoren selbst tragen: „Schließlich sind sie es auch, die den Gewinn an diesen Standorten haben.“ Erst nach solchen Untersuchungen könnte dann der Stadtrat darüber entscheiden, an dieser Stelle die planungsrechtlichen Voraussetzungen für Windräder zu schaffen – also den Flächennutzungsplan zu ändern. Generell, so empfahl Michael Ahn, stets Nachbarn, Bürgerschaft und andere Interessierte bei den Planungen „mit an den Tisch“ zu nehmen: „Das ermöglicht den Interessenausgleich und schafft Akzeptanz.

Eben das will nun die Stadt Olsberg umsetzen: „Wichtig ist, solche Projekte gemein- sam mit den Investoren und den Bürgern zu entwickeln – und das Schritt für Schritt“, so Bürgermeister Wolfgang Fischer. Einstimmig beauftragte der Ausschuss Planen und Bauen die Stadtverwaltung, die Plananalyse den bislang 22 Windkraft-Interessenten im Stadtgebiet vorzustellen sowie die Öffentlichkeit zu informieren. Außerdem sollen die Planungen mit den zuständigen Fachbehörden abgestimmt werden.

Alle Interessierten können die Windkraft-Analyse zudem auf der Internet-Seite der Stadt Olsberg einsehen. Hier steht sie in Kürze unter www.olsberg.de zum Herunterladen bereit.

Quelle: Stadt Olsberg

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